mit Auszeichnung als „Demografie-orientiertes Unternehmen“
• Sondershäuser Betrieb setzt auf eine langfristige Personalplanung
• Suche nach jungen Fachkräfte ist eine große Herausforderung
• Buchstäblich keine Hindernisse für ältere Beschäftigte
Sondershausen / Erfurt, 2. März 2012. Die Bevölkerungsentwicklung in Thüringen lässt das
Fachkräftepotenzial für ansässige Unternehmen weiterhin schwinden. Die WAGO
Kontakttechnik GmbH & Co KG in Sondershausen trifft schon jetzt vielfältige Maßnahmen,
um ihre Attraktivität als Arbeitgeber weiter auszubauen und setzt auf langfristige
Personalplanung. Dafür hat das Institut der Wirtschaft Thüringens (IWT) dem Unternehmen
am 2. März in Erfurt das Siegel „Demografie-orientiertes Unternehmen“ überreicht.
Einer Fachkräftestudie des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Technologie
zufolge müssen bis 2020 landesweit mindestens 200.000 Arbeitskräfte neu in ein
Beschäftigungsverhältnis eintreten, um branchenübergreifend das Beschäftigungsniveau zu
sichern. Im Zeitraum von 2010 bis 2020 wird sich die Anzahl der jährlich altersbedingt aus
der Erwerbstätigkeit ausscheidenden Beschäftigten verdoppeln - während sich die Zahl der
Nachwuchskräfte im gleichen Zeitraum halbieren wird. Die Einwohnerzahl im Kyffhäuserkreis
wird bis zum Jahr 2030 um mehr als 30 Prozent zurückgehen; das Durchschnittsalter steigt
aber zugleich um mindestens neun Jahre an. Markus Starke, als Mitglied der
Geschäftsleitung bei WAGO Sondershausen für den Bereich Personal verantwortlich: „Es
sind insbesondere junge Fachkräfte, die den Unternehmen zukünftig fehlen werden. Diese
Herausforderung gehen wir aktiv an.“
Dauerbrenner Metallberufe
Metallberufe stellen die größte Gruppe beruflicher Tätigkeiten innerhalb des verarbeitenden
Gewerbes. In Nordthüringen ist die Zahl der Beschäftigten in dieser Gruppe von 2005 bis
2009 um 5,6 Prozent gewachsen. Metallberufe stehen weiterhin an der Spitze der
Bedarfsmeldungen: Ständig werden Mechatroniker, Werkzeugmacher und andere
Fachkräfte gesucht, auch bei WAGO.
Reaktion auf demografischen Wandel
Bei der Einstellung seiner Beschäftigten hat WAGO in der Vergangenheit vorwiegend auf
Nachwuchskräfte gesetzt: Über 20 Prozent der Mitarbeiter waren zum Zeitpunkt ihrer
Einstellung jünger als 21 Jahre. Dieser eindrucksvolle Wert bestätigt die Anstrengungen des
Unternehmens, durch Ausbildung und Azubi-Übernahme schon frühzeitig auf
demographische Entwicklungen zu reagieren - und die Mitarbeiter schon in jungen Jahren an
das Unternehmen zu binden. Starke: „Gerade in strukturschwächeren Regionen ist eine
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solche Unternehmensphilosophie unabdingbar, um auch langfristig wettbewerbsfähig zu
bleiben.“ Mehr als 3 Prozent der Neueingestellten waren zum Zeitpunkt ihrer Einstellung 50
Jahre oder älter. „Das zeigt, dass WAGO natürlich auch auf ältere, berufserfahrene
Menschen setzt“, so Starke.
Arbeitsplätze auch für Ältere attraktiv machen
Die Altersstruktur bei WAGO Sondershausen liegt im Schnitt auf dem regionalen Branchen-
Niveau: Rund ein Viertel der Belegschaft ist „Ü 50“. „Die Arbeits- und Arbeitsplatzgestaltung
ist ein wesentlicher Faktor, der bei steigenden Anteilen von älteren Mitarbeitern genauer
betrachtet wird - und in dem gegebenenfalls Anpassungen nötig werden“, betont Jörg Hampl,
Sprecher der Geschäftsleitung und verantwortlich für den Produktionsstandort. Hampl: „In
unserem Betrieb gibt es keine Hindernisse für ältere Menschen. Und das nehmen wir auch
wörtlich, denn der Produktionsbereich ist bei uns komplett ebenerdig angelegt.“
Neben der Arbeitsplatzgestaltung ist auch die Nachfolgeplanung ein wichtiges Thema, dem
sich die Personalplaner widmen: Insgesamt werden bis zum Jahr 2025 etwa 200 WAGOMitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in den Ruhestand wechseln, davon die meisten in der
Produktion.
Bildzeile: Der Sondershäuser WAGO-Personalleiter Markus Starke (Mitte) nahm in Erfurt das
Gütesiegel „Demografie-orientiertes Unternehmen“ entgegen. Mit ihm freuten sich (von links)
Meike Bauermeister (Bundesagentur für Arbeit, Nordhausen), Stephan Faust (Verband der
Wirtschaft Thüringens) sowie Manuela Gorges (Bundesagentur für Arbeit, Nordhausen) und
Antje Schmerbauch (Institut der Wirtschaft Thüringens). Bild: WAGO
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