Montag, 12. März 2012

Der Wahlkampf wird offensiver

Das vergangene Wochenende war unter anderem gekennzeichnet durch vermehrte Aktivitäten von den oder für die Kandidaten für die Wahl zum Oberbürgermeister bzw. Landrat in Nordhausen.
Das war jedenfalls mein Eindruck, der sich für mich angesichts der massiv anmutenden Plakatwerbung in Nordhausen ergab. Und wenn ich von der jüngsten Mitgliederversammlung der Bündnisgrünen am Donnerstag vergangener Woche ausgehe, ist damit der Wahlkampf in die entscheidende Phase übergegangen.

Im Grunde finde ich es schon sehr mutig, sich angesichts der Haushaltssituation von Stadt und Landkreis um das jeweils höchste Verwaltungsamt zu bewerben. Und den Wählern an Info-Ständen und Wahlveranstaltungen glauben zu machen, sie könnten im Falle ihrer Wahl am 22. April noch viel zum Wohle der Menschen gestalten. Tatsächlich wird der Nachfolger (Nachfolgerin) von Oberbürgermeisterin Barbara Rinke und Landrat Joachim Claus das zu Übernehmende weiter verwalten und versuchen müssen, es zu erhalten. Und das wird schwer genug werden.
Dabei scheint mir schon von Vorteil, dass es bei den Parteien von vornherein keine (erkennbaren) personellen Probleme zur Nominierung ihrer Kandidaten gab. Was ja auch an dem Umstand liegen kann, dass es zumindest in einigen Fällen schon schwer genug war, einen geeigneten Kandidaten zu finden. Von „aussichtsreichen“ Kandidaten ganz zu schweigen.

Ohne dabei namentlich auf die Chancen der Kandidaten einzugehen nehme ich die Gelegenheit wahr, um einzuräumen, dass ich zum Beispiel meine ursprüngliche Meinung zu Manuel Thume, Landratskandidat der FDP, grundsätzlich revidieren musste und ihm heute Persönlichkeit, klare politische Auffassungen und Kompetenz bescheinige.

Und nachdem ich mich unlängst auch sehr zurückhaltend über die beiden Kandidaten der Bündnisgrünen äußerte, die mir persönlich bis vergangene Woche unbekannt waren – und geneigt war, mich einer Betrachtung der nnz vom August vergangenen Jahres anzuschließen, ist mein Eindruck nach der Mitgliederversammlung der Bündnisgrünen vom Donnerstag doch ein wesentlich anderer. Nämlich sehr viel positiver. Wobei ich ihre aktuelle Kenntnis über kommunal(-politische) Strukturen und Zusammenhänge bemerkenswert finde. Nicht weniger aber auch ihre Einbindung in die parteipolitischen Aufgaben ihrer Partei auf Kreisebene. Die auch im Falle einer Niederlage bei ihrer Kandidatur im April ihr politisches Engagement wahren sollte. Im übrigen muss man ihre mangelnde praktische Erfahrung in der Kommunalpolitik sicher nicht als unbedingtes Manko sehen, schließlich findet jeder neue Oberbürgermeister oder Landrat festgefügte Strukturen vor. Ganz im Gegesatz zu der Zeit nach der Wende. Als der damals auch nicht ältere Landrat Joachim Claus erst einmal unter ganz neuen, nämlich demokratischen, Bedingungen mit seinen MitarbeiterInnen überhaupt erst die entsprechenden Überleitungen finden und festlegen musste. Heute ist das Gemeinwesen jedenfalls geordnet und folgt längst festen Regeln.

Ich bedauere jedenfalls für mich, aus persönlichen Einschränkungen die weitere Entwicklung derzeit nur von der Peripherie aus verfolgen zu können. Interessant und aufschlussreich wird es sicher noch werden.

Zu den Bildern: Lichtmasten sind derzeit bei Politikern gesuchte Objekte

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