Freitag, 16. März 2012

Das Theater Nordhausen in der aktuellen Wahrnehmung

Nachzutragen habe ich hier noch das am Montag stattgefundene Pressefrühstück im „Da capo“ mit der Leitungsebene des Theaters, mit GMD Markus L. Frank und Iris Limbarth, der Regisseurin des Musicals „West Side Story“ und Bianca Sue Henne, der Leiterin des Jugendtheaters .

Inhaltlich muss ich eigentlich nichts nachtragen, denn die nnz hat schon unmittelbar nach dem Ereignis berichtet, was es zu berichten gab. Und entsprechend meinem Motto: Was andere schon berichtet haben, muss ich nicht auch noch in einen Beitrag fassen“, kann ich auf diesen Bericht Bezug nehmen, weil ich mit seinem Inhalt konform gehe.

Es geht mir indessen in diesem Eintrag um eine grundsätzlichere Einschätzung dieses Treffens mit der Theaterleitung, des zweiten dieser Art übrigens, zu dem Intendant Lars Tietje ins „Da capo“ eingeladen hatte. Und die regt mich zu einem Rückblick an, der das grundsätzliche Verhältnis zwischen Theater und Öffentlichkeit im Einzugsgebiet (nicht Verbreitungsgebiet) betrifft. Das sich meines Erachtens im Laufe der Zeit – die ich seit der Wende kenne – doch ganz wesentlich geändert hat. Nachdem ich bis dahin als Journalist vor allem das Theatergeschehen an den Landestheatern Salzburg und Innsbruck kannte.

In Nordhausen war das zunächst nicht viel anders: Die Welt des klassischen Theaters mit ihren „Theaterschaffenden“ ist ja wohl ganz allgemeinen von einer Aura des Erhabenen umgeben. SchauspielerIn im künstlerischen Sinne zu sein, muss wohl für Menschen, die sich berufen fühlen, etwas absolut Erstrebenswertes sein. Und enthebt sie für die Allgemeinheit aus dem „normalen“ Leben ins Bewundernswerte. Man kennt sie meist in ihrer Darstellung, mehr aber auch nicht. Und der Intendant ist Wahrer dieser Welt. Von ihm hängt ab, welche Einblicke man in diese Welt erhält.

Ich habe im Laufe meiner Zeit in Nordhausen alle bisherigen Intendaten kennen gelernt. Mehr oder auch weniger. Als ich nach Nordhausen kam, war Intendant des Theaters Nordhausen Hubert Kross. Und Michael Schindhelm Referent im Theater. Es folgten Christoph Nix, Monika Pirklbauer und derzeit Lars Tietje. Alle hatten und haben ihr eigenes Profil, ihre eigene Philosopie und darauf beruhende Art der Leitung des Theaters. Und dem Verhältnis zur Öffentlichkeit. Die jeweilige Programmgestaltung soll hier außen vor bleiben.

Und ohne hier auch näher auf das jeweilige Verhältnis der Intendanten vor Lars Tietje einzugehen kommt gerade letzteren das Verdienst zu, das Theater mit allen seinen derzeitigen Sparten, mit seinen Dramaturen, Regisseuren und Schauspielern für die Öffentlichkeit geöffnet, jedenfalls transparent gemacht zu haben. Dass dazu auch das Jugendtheater zählt, soll hier ausdrücklich betont sein. Jeder Interessent weiß inzwischen und hat Gelegenheit zu erfahren, was auch hinter der Bühne und den Kulissen geschieht und nötig ist, um ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen. Und alles das, ohne dass das Image des Theaters und seiner künstlerischen Akteure dadurch gesunken ist. Sondern im Gegenteil, noch mehr an gesellschaftlichen Ansehen gewonnen hat.
Ich habe hier das Lohn-Orchester unerwähnt gelassen, dessen unmittelbare Verbindung in den oben erwähnten Pressegesprächen durch GMD Markus L. Frank auch wieder in einer recht offenen und persönlichen Weise hergestellt wird. Um es klar auszudrücken und ohne die (ansatzweisen) Verdienste aller Vorgänger Lars Tietjes schmälern zu wollen, hat gerade er es vermocht, das Theater Nordhausen zu einer Spielstätte zu machen, die sich nicht nur auf der Bühne, sondern auch mit allen seinen Einrichtungen und Vorgängen dahinter einem interessierten Publikum geöffnet hat und empfiehlt.

Im Bild das Loh-Orchester, das sich hier wenigstens im Bild empfiehlt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen