Dienstag, 27. März 2012

Gemeinsame Pressemitteilung der Landtagsfraktionen der CDU und der SPD

Regenwälder schützen – Nahrungsmittelknappheit verhindern: Koalitionsfraktionen fordern Thüringer Strategie zum vermehrten Anbau von Eiweißpflanzen
Soja-Importe weitgehend durch heimischen Anbau ersetzen

Erfurt – „Der Import von Eiweißpflanzen ist schädlich für das Klima und führt zur Nahrungsmittelknappheit in den Anbaugebieten. Deshalb müssen Eiweißpflanzen für die Tierfütterung in Deutschland angebaut und der Import vermindert werden.“ Das haben die agrarpolitischen Sprecher der CDU- und der SPD-Landtagsfraktion, Egon Primas und Eleonore Mühlbauer, heute in Erfurt erklärt. Sie kündigten an, dass die Koalitionsfraktionen einen entsprechenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Plenarsitzung setzen werden. Als weiteres Motiv für den Antrag nannten Primas und Mühlbauer, dass zunehmend gentechnisch veränderte Sojasorten eingeführt werden.

In ihrem Antrag fordern die Koalitionsfraktionen eine Eiweißstrategie für Thüringen. „Kurz gesagt geht es darum, mehr eiweißhaltige Pflanzen wie Ackerbohnen, Erbsen oder Lupinen anzubauen. Damit können Tiere gefüttert werden, statt auf importiertes Soja zurückzugreifen“, erläuterte Primas das Ziel. Nach Meinung des Nordthüringer Abgeordneten ist es hochproblematisch, dass für den Sojaanbau in Lateinamerika Regenwälder abgeholzt werden und dieser Anbau zu Lasten der Nahrungsmittelproduktion geht. „Das ist ethisch und ökologisch hochproblematisch“, mahnte der Abgeordnete.

Laut Mühlbauer wollen die Koalitionsfraktionen darauf hinwirken, „dass im Rahmen der Neugestaltung der EU-Agrarpolitik dem Anbau von Eiweißpflanzen ein besonderer Stellenwert beigemessen wird. Ganz konkret soll der Anteil dieser Pflanzen aber auch in Thüringen so wachsen, dass er für die Tierhaltung weitgehend ausreicht.“ Gemeinsam mit Primas fordert sie, die Forschungsaktivitäten bis hin zu produktionstechnischen Versuchen zu verstärken und die Fördermöglichkeiten zur Unterstützung des Eiweißpflanzenanbaus auszuschöpfen.

Neben der Gentechnikfreiheit im einheimischen Anbau sprechen nach Ansicht der Koalitionsfraktionen weitere umwelt- und agrarpolitischen Gesichtspunkte für eine Initiative zur Stärkung des heimischen Eiweißpflanzenanbaus. „Kleinkörnige Leguminosen sind in der Lage, Humus im Boden anzureichern und tragen dadurch zur Verminderung der Erosionsgefahr bei. Durch ihren Anbau können die getreidebetonten Fruchtfolgen aufgelockert werden. Im Sinne des Erhalts der Biodiversität ein absolut notwendiger Schritt“, erklärten Mühlbauer und Primas übereinstimmend.

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