Donnerstag, 15. März 2012

Aus für Schlecker-Filialen ist auch ein Schlag für unseren Landkreis

Angesichts der Veröffentlichung der Schliessungsliste von Schlecker-Filialen auch in unserem Landkreis sieht die Landratskandidatin der Linken, Birgit Keller, dringenden politischen Handlungsbedarf.

"Mit dem Aus für fast 70 Schlecker-Filialen in Thüringen sind nicht nur fast 200 Mitarbeiterinnen - es sind vorwiegend Frauen - durch den Verlust ihres Arbeitsplatzes existenziell betroffen. Schon die Schließung von mehreren Filialen in der Vergangenheit und jetzt vakanten in unserem Landkreis, bedeutet auch ein Ende für die oft einzigen noch vorhandenen Verkaufsstellen im ländlichen Raum", betont Frau Keller. "Damit werden Gemeinden und kleine Städte ärmer und verlieren an Lebensqualität, denn mit jeder geschlossenen Verkaufsstelle stirbt auch ein Stück Alltagskultur in der Region." Sie habe bei ihrer Info-Tour durch den Landkreis Dörfer gesehen wo es nichts mehr gibt, keine Kita, keine Schule, keine Feuerwehr, keinen Laden, kein Dorfgemeinschaftshaus. Das muss sich ändern.

Der Niedergang der Schlecker-Filialen hat schon seit längerem begonnen, sagt Keller, die auch Abgeordnete im Landtag ist und verweist auf Niedriglöhne, prekäre Beschäftigung, Lohndrückerei und schlechte Arbeitsbedingungen. Es zeige sich: Der Markt löse diese Probleme auf seine Weise: Was sich nicht rechne, werde liquidiert. "Die Solidarität der LINKEN gilt den Beschäftigten, denn es kann nicht angehen, dass nur noch auf große Märkte am Rande der Zentren gesetzt wird", erklärt sie. Sie verweist dabei auch auf die notwendige Sicherung der Lebensqualität auf dem Land, wo zunehmend ältere Menschen leben. Politik trage Verantwortung, durch entsprechende Rahmenbedingungen auf die Ausgestaltung dieses Prozesses Einfluss zu nehmen.

Die Kandidatin fordert von der Landesregierung, aber auch von den Ämtern für Wirtschaftsförderung in Kreis und Stadt eine Strategie zum Erhalt von kleinen Dorfläden. Sie erinnert an Beispiele, wie Bürgerläden, Dorfkonsum und andere Möglichkeiten der Nahversorgung vor Ort, zu denen auch die Gründung von Genossenschaften gehöre. Allerdings brauchten diese Formen Anschubfinanzierung, logistische Hilfe und Begleitung. "Ein alternatives Konzept, das bereits vor vielen Jahren von den Gewerkschaften entwickelt wurde und in der Schublade verschwand, weil es keiner haben wollte, könnte dafür eine Diskussionsgrundlage sein", ist sich Keller sicher. Hier bestehe Handlungsbedarf und sie erwarte entsprechende Vorschläge von der Landesregierung. Im Falle Ihrer Wahl zur Landrätin wird sie dieses Problem in der Priorität ganz oben ansetzen.

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