Dienstag, 13. März 2012

Frauenstärke im Beruf

Arbeitsagentur zieht Bilanz

„In Zeiten eines akuten Fachkräftebedarfs sollten Unternehmen auf die Kompetenzen der Frauen mehr denn je setzen“, bestätigt Manuela Gorges. Als Beauftragte für Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt in der Nordhäuser Arbeitsagentur weiß sie, dass noch immer männliche Bewerber bei manchen Stellen die besseren Karten haben.
„Wer Fachkräfte benötigt, sollte in der Personalauswahl vorausschauend handeln und den Blick auch auf das Fachwissen von Frauen lenken. Es liegt in der Hand eines jeden Unternehmers selbst, die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass Familie und Beruf unter einen Hut gebracht werden können.“
Weibliche Mitbewerber stehen nach ihrer Meinung im Berufsleben durchaus längst ihren Mann und sind hoch motiviert. Die Ergebnisse des letzten Jahres bestätigen das: Im Norden Thüringens waren fast 52 Prozent aller Frauen im letzten Jahr sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Eine Quote, die um über vier Prozent über dem Bundesdurchschnitt lag. Über 37.000 der fast 80.000 sozialversicherungspflichtigen Stellen waren Mitte letzten Jahres mit Frauen besetzt. Obwohl die Arbeitslosigkeit der Frauen in den letzten fünf Jahren um über 40 Prozent zurück gegangen ist, waren Ende Februar noch über 7.000 Bewerberinnen auf Jobsuche. Sie möchten eine berufliche Chance und ihr Können als Fachkräfte in den unterschiedlichsten Branchen unter Beweis stellen. Hier setzt Manuela Gorges an. Sie bietet gezielte Beratung für Unternehmen und für Arbeitnehmer. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Teilzeitausbildung für junge Frauen oder Rückkehr in den Beruf nach Familien- und Pflegezeiten sind nur einige ihrer Themenfelder. Verstärkt kümmert sie sich auch um die Unterstützung der Alleinerziehenden. Rund 1.000 freie Stellen sind bei der Nordhäuser Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldet, die Hälfte entfällt auf Fertigungs- oder Produktionsbereiche. Manuela Gorges sieht darin gute Chancen. „Frauen entdecken mehr und mehr die bislang den Männern vorbehaltenen Berufsfelder.“ In der Metall- und Elektrobranche sei aus ihrer Sicht ein Umdenkprozess bereits in Gang gesetzt. Sehr gute Chancen finde man derzeit außerdem im Gesundheitswesen und in den Pflegebereichen. Um auch die Jüngsten auf sogenannte Männerberufe aufmerksam zu machen, habe man auch in diesem Jahr wieder am 26. April den Girls‘ Day organisiert.

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