Sonntag, 18. März 2012

Zum künstlerischen Engagement der KSK

Dass eine so bedeutungsvolle Kulturveranstaltung wie die gestern stattgefundene 6.Nordthüringer Kulturnacht ausgerechnet in der Kreissparkasse Nordhausen (KSK) eröffnet wurde, hat Gründe, die Sparkassendirektor Wolfgang Asche und Oberbürgermeisterin Barbara Rinke in ihren Ansprachen anschaulich Revue passieren ließen. Und das war mein Bericht dazu.
Wolfgang Asche hatte die Begrüßung der Gäste und die Eröffnung der 6. Nordthüringer Kulturnacht unter das Motto „20 Jahre Galerie der Kreissparkasse Nordhausen, 20 Jahre Kunstsammlung der Kreissparkasse Nordhausen.“gestellt: Und damit den unmittelbaren Anlass dieser Veranstaltung in der Galerie seines Hauses umrissen. Zu dem der zukünftige Chef des Instituts weiter ausführte: „Es war uns ein Bedürfnis, unseren Kunden, unseren treuen Galeriebesuchern und natürlich den Menschen aus nah und fern einen Einblick in die gesammelten Werke aus 20 Jahren zu geben. Die 6. Nordthüringer Kulturnacht ist ein wunderbarer Anlass, die wir mit unserer Veranstaltung bereichern dürfen.“ Und es als Ehre bezeichnet, dass die Eröffnung dieser Nordthüringer Kulturnacht in Nordhausen durch Frau OB Barbara Rinke „in unserem Hause“ stattfindet.
Die Verbindung von Präsentation der Kunstsammlung mit der Eröffnung der Kulturnacht war zuvor schon in hervorragender Art musikalisch durch das „Evergreen Swingtett“ Nordhausen (Dr. Joachim Wiesner) veranschaulicht worden. Die mit ihrer schmissigen Musik während der folgenden Stunden das Publikum bestens unterhielten. Womit die KSK etwas von ihrer sonstigen Übung abwich, ihre künstlerischen Galerieveranstaltungen durch Schüler der Musikschule oder auch Instrumentalisten des Loh-Orchesters umrahmen zu lassen. Auch das ein Ausdruck kulturellem Engagements der Kreissparkasse, wie hier ausdrücklich betont wird.
In seiner Ansprache beleuchtete Sparkassendirektor Wolfgang Asche diese zurückliegenden 20 Jahre im Lichte dieses Engagements für Kunst und Kultur im Landkreis Nordhausen. Nachdem er zunächst selbst die Frage in den Raum stellte, wie ein Kreditinstitut überhaupt dazu kommt, eine Kunstgalerie zu betreiben und Kunst zu sammeln. Er beantwortete diese Frage so ausführlich, dass nnz dieser Antwort angesichts ihrer Bedeutung nach Auswertung des Mitschnitts einen eigenen Beitrag widmen wird. Es geht dabei um die grundsätzliche Konzeption, die nach dem Erwerb dieses Gebäudes am Pferdemarkt für die künftige räumliche und organisatorische Gestaltung als Sparkassenhauptgebäude entwickelt wurde. Asche erläuterte dieses Zustandekommen wobei er stets in der „Wir“-Form sprach. Nach aller gemachten Kenntnis und Erfahrung des Berichterstatters der nnz dürfte allerdings Wolfgang Asche selbst zumindest als Inspirator maßgeblich an diesem Konzept beteiligt gewesen sein. Wofür er alle Anerkennung verdient. Dies festzustellen hält nnz für einen Ausdruck der Fairness. Angesichts des Dankes, den Asche in seinen Ausführungen gegenüber seinen MitarbeiterInnen – insbesondere Vera Angelstein – aussprach. Die nach Verwirklichung jenes Konzeptes für die Gestaltung und Organisation der jeweiligen Ausstellungen Sorge trugen. Immerhin aber bedurfte es ja dann immer noch für die Verwirklichung des erarbeiteten Konzeptes der gemeinsamen Entscheidung der Leitungsebene.
Und mit dieser getroffenen Entscheidung für die Einrichtung einer Galerie – das sei hier vorweggenommen - „wollten wir, und das gilt bis heute, gesellschaftliche Verantwortung in der Region übernehmen“, so Wolfgang Asche, um dann zu betonen: „Wir wollten einen Beitrag leisten, um die Attraktivität und Lebensqualität vor Ort zu erhöhen. Es war immer unser Ziel, ein 'Zentrum im Zentrum' zu sein, in dem sich Menschen begegnen können.“

Dass es dann aber auch noch zu einer beginnenden und fortdauernden Kunstsammlung kam, war ein weiterer Schritt in der Verbindung vom Finanzdienstleistungsunternehmen zu Kunst und Mäzenatentum. Asche schilderte diese Entwicklungsphase, bis es dann zur ersten wirklichen Ausstellung am 23.06.1992 mit „Frühen Photografien aus Nordhausen“ von Ludwig Belitski kam. Diesem Beginn folgten zunehmend kontinuierlich Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen, mit dem sich die Galerie allmählich den Ruf einer ausgezeichneten, gefragten – und stets gut besuchten – Kunstgalerie erwarb. Die nicht nur gestaltenden Künstlern Möglichkeiten bot, sich einem interessierten Publikum vorzustellen und zu empfehlen, sondern auch zum Veranstaltungsort und Erlebnisstätte für musikalische Events (WortKlang Lyrik) Kleinkunstveranstaltungen und politisches Kabarett wurde.

Im Zuge dieser Entwicklung – und wohl auch zu einem recht frühen Zeitpunkt – entstand dann nach den Ausführungen Asches der Gedanke, eine Kunstsammlung aufzubauen, die zeitgenössische regionale Kunst im Zeitverlauf sammelt und damit gleichzeitig eine Dokumentation des künstlerischen Schaffens zu erstellen, die sich schließlich auch auf Künstler außerhalb des Galeriegeschehens erstreckte.

Der nunmehrige Chef der Kreissparkasse wies nicht ohne Genugtuung darauf hin, dass sich inzwischen über 200 künstlerische Arbeiten im Besitz der Kreissparkasse befinden, von denen nun ein Teil in dieser Ausstellung zu sehen sind. Wobei er erneut und ausdrücklich betonte, dass mit dem Ankauf dieser Arbeiten das Wirken einheimischer Künstler gewürdigt, aber auch ermöglicht oder verbessert werden soll. Bilder und Exponate von Heinz Scharr, Gerd Mackensen , Klaus Dieter Kerwitz, Lutz-Martin Figulla, Karin Kisker, Ilsetraut-Glock Grabe und vielen anderen sind in der Ausstellung zu sehen, die nicht nur in der Galerie selbst, sondern in allen Ebenen, Gängen und auch Räumen der Kreissparkasse an diesem gestrigen Tag vorgestellt wurden.
Wolfgang Asche hatte zu Beginn seiner Ausführungen betont, dass es für die Kreissparkasse eine Ehre sei, dass die Eröffnung der 6. Nordthüringer Kulturnacht durch OB Barbara Rinke in der Galerie stattfindet. Dementsprechend bat er am Ende seiner Ansprache die Oberbürgermeisterin um ihre Ausführungen. Die um einiges kürzer ausfielen und zunächst ähnlich denen Asches von einem Rückblick in die Wendezeit ausgingen, in der manche vermeintlichen Helfer aus dem Westen meinten, den Bürgern in Nordhausen den Umgang mit Kunst und Kultur vermitteln zu müssen. Bis die sich auf ihre eigenen Potenziale besannen und die Entwicklung in die eigene Hand nahmen. Inzwischen gehört diese Phase des Übergangs längst der Vergangenheit an und hat der eigenen Kreativität und eigenem Gestaltungswillen Platz gemacht. Wie gerade auch in der Galerie der Kreissparkasse bewiesen wird. Zu der aber auch diese Kulturnacht in ihrer sechsten Auflage gehört, die von hier aus, der Galerie der Kreissparkasse, ihren Fortgang nimmt. Und während das vorgesehene Programm innerhalb der Galerie mit einer Versteigerung zahlreicher künstlerischer Arbeiten seine Fortsetzung erfuhr, dürften an zahlreichen anderen Orten der Stadt eigene Veranstaltungen und Programme begonnen haben.

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