„Es ist unsere Verpflichtung, unsere Gesellschaft so zu gestalten,
dass alle Menschen in gleicher Weise an ihr teilhaben können“
Weltweit wird am morgigen Donnerstag, 3. Dezember 2015, der 1993
von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Tag der Menschen
mit Behinderung begangen. Der
Welttag soll das Bewusstsein für die Probleme der Menschen mit
Behinderung aufrechterhalten und die Anstrengungen für die Würde, Rechte
und das Wohlergehen dieser Menschen stärken. Auch nach Inkrafttreten
des Übereinkommens im Mai 2008 über die Rechte von
Menschen mit Behinderung gibt es in Deutschland Ungleichheiten
bezüglich der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung.
Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für die Seelsorge
für Menschen mit Behinderung, Weihbischof Otto Georgens (Speyer), nimmt
diesen Tag zum Anlass nachdrücklich
zu fordern, dass die bereits im Jahr 2008 in Kraft getretene
UN-Behindertenrechtskonvention endlich umfassend umgesetzt wird. „Es ist
unsere Verpflichtung, unsere Gesellschaft so zu gestalten, dass alle
Menschen in gleicher Weise an ihr teilhaben können“,
so Weihbischof Georgens. „Einschränkungen und Probleme von Menschen mit
Behinderungen werden in erster Linie durch die Gesellschaft – durch uns
– hervorgerufen. Es ist an der Zeit, dass jeder Einzelne seine
Verantwortung erkennt, damit wir alle zusammen gleichberechtigt
und barrierefrei miteinander leben und das alltägliche Miteinander
erleben und gestalten können.“ Das Vorhaben der Inklusion, das als
Bürgerrecht verstanden werden müsse, dürfe nicht als Sparprozess enden,
sondern müsse endlich in die Praxis umgesetzt werden,
fordert Weihbischof Georgens weiter.
Hintergrund
Die katholische Kirche weiß sich mit behinderten Menschen und
ihren Familien verbunden, insbesondere durch seelsorgliche Begleitung
und caritative Hilfen. Die Arbeit
ist diözesan organisiert und richtet sich mit speziell ausgebildeten
Seelsorgern an alle Gruppen von Menschen mit Behinderung, wie hör- und
sehgeschädigte Menschen oder solche mit geistiger Behinderung.
In der Caritas Behindertenhilfe in Deutschland sind fast 1.000
Mitgliedseinrichtungen organisiert, die mit mehr als 40.000 Mitarbeitern
rund 150.000 Menschen mit Behinderung
oder mit psychischer Erkrankung unterstützen, um diesen eine
selbstbestimmte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.
Dazu kommen die Mitarbeiter der Seelsorge für Menschen mit Behinderungen
in den 27 Diözesen. Neben den Hauptamtlichen gibt es
in den verschiedenen Bereichen auch viele Ehrenamtliche, die sich um
die Belange von Menschen mit Behinderung kümmern.
Hinweis:
Die deutschen Bischöfe hatten das Europäische Jahr der Menschen
mit Behinderungen in 2003 zum Anlass genommen, ein besonderes Wort an
die Menschen mit Behinderungen
zu richten. Mit dem Wort „unBehindert Leben und Glauben teilen“ sollen
die Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen eine starke
Ermutigung erfahren. Die Broschüre kann unter
www.dbk.de in der Rubrik
„Veröffentlichungen“ bestellt oder als pdf-Datei heruntergeladen werden.
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 02. Dezember 2015
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen