Wie schrieb Henryk
Goldberg in der TA am 17. Dezember in dem Artikel „Der positive
Preuße“ so treffend? „Die ihm liebste Selbstbezeichnung ist für
Mueller-Stahl der Gaukler….“ Ein Halbsatz, der einen umtreibt,
der auch dann und vielleicht erst recht bewegt, wenn man das
Lebenswerk Armin Mueller-Stahls betrachtet. Und dabei kann man von
Lebenswerk auch nicht so recht sprechen, denn der Schauspieler ist
wohl jedem ein Begriff – egal ob über Jahrzehnte sozialisiert in
der DDR oder eben erst nach der Wende erwachsen geworden. Der
Zeichner und Maler - hier ist sein Wirken nicht jedem geläufig und
vielleicht in der Öffentlichkeit zunehmend erst nach der
Wiedervereinigung bekannt geworden. Seine Rolle als Musiker und
Sänger kennen nur wenige, und auch erst in jüngster Zeit zunehmend
durch seine Konzerte. 85 Jahre – ein stolzes Alter und bei vielen Anlass zur Rückschau, eben auf das Lebenswerk. Hier aber darf man gespannt sein auf die Facetten seiner Kunst, die er hier, heute und in Zukunft bietet. Aber zurück zum Gaukler. Armin Mueller-Stahl ist ein Multitalent, ausgestattet mit einer außergewöhnlichen und überdurchschnittlichen kreativen Begabung. Er zeichnet seit Jahrzehnten und schuf allein bis zur Jahrtausendwende ca. 1000 Bilder. Bis zum Jahr 2000 blieb diese Seite seines künstlerischen Schaffens aber im Dunkeln und erst zu seinem 70. Geburtstag gab es in Potsdam die erste, viel beachtete Ausstellung. Im Anschluss konnte eines der Bilder erworben werden, das der KUNSTHAUS MEYENBURG Förderverein im Jahr 2016 zeigen möchte, ausgestellt in einer Schau, die momentan noch den Arbeitstitel „Mitglieder des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins stellen aus“ trägt. Armin Mueller-Stahl wird wahrscheinlich mit drei Werken vertreten sein – dem „Gaukler“, dem „Glückwunsch“ und dem Drehbuch zu Film „Utz“, in dem Mueller-Stahl den Baron Kaspar von Utz spielte, einer seiner Lieblingsrollen als „Schweijksche Figur“. Der „Gaukler“ ist eine von den 80 Übermalungen der Drehbuchseiten zu diesem Film. Man könnte sagen, dass das Drehbuch das eine ist, seine farbigen, den Drehbuchtext überdeckenden Zeichnungen aber viel wiedergeben von den Stimmungen, von seinen Befindlichkeiten während der Dreharbeiten. Der „Glückwunsch“ – eine Lithografie - kommt mit lockerem Strich einher: ein Herr im Anzug schreitet da mit einem Strauß Blumen, um freundlichst zu gratulieren. Mehr zu diesen und weiteren Werken, die aus dem Besitz von Mitgliedern des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins gezeigt werden sollen, rechtzeitig in der Werbung zu dieser kleinen, wahrscheinlich im „KuK“, dem Kunsthaus-Keller stattfindenden Schau. Genau wie in den Ausstellungen des Kunsthauses in dem Jubiläumsjahr „140 Jahre Nordhäuser Museen“ soll auch hier ein breites Spektrum geboten werden – von Barlach, über Feininger, Arnim Mueller-Stahl bis hin zu den Thüringern Mackensen, Kerwitz, Rennebach, um an dieser Stelle nur einige zu nennen. Heute aber vorab diese Gratulation aus Nordhausen, eine kleine Würdigung des Schaffens Armin Mueller-Stahls, dem ‚Gaukler‘ mit seinem „Gaukler“ und einem, nämlich seinem „Glückwunsch“.
Dr. Wolfgang R. Pientka Vorsitzender des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins

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