Strahlender Gesang
in Ellricher Kirchgemeinde zum 4. Advent „Ellrich
wird bunter!“ – unter diesem Motto gab es verschiedene Höhepunkte
in diesem Jahr,
ob das Kindermusical „Die coole Arche“, Kunst von
Gerd Mackensen und Manuela Sitz im „Café Nicolai“ oder auch die
Protestaktion in der Ellricher Kirche gegen eine Demo der ‚Rechten‘.
An diesem 4. Adventwochenende aber wurde die Farbpalette noch
erweitert, denn die Kirchen in Sülzhayn und in Ellrich waren in ein
im wahrsten Worte goldenes Strahlen getaucht. Und dies wiederum im
doppelten Sinn des Wortes! In Sülzhayn öffnete am Freitag die St.
Katharinenkirche nach mehrmonatiger Schließung mit einem festlichen
Gottesdienst. Der Altar und die
Kanzel erstrahlten nach Restaurierung
und Vergoldung in vollem Glanz und – auch wenn der Begriff von
‚Gold in der Kehle‘ ein wenig abgegriffen ist – der Gospelchor
Ilfeld sowie der Singkreis Ellrich erfüllten mit passenden Liedern
zur
Weihnachtszeit das in frischem Weiß hell leuchtende Gotteshaus.
Die St. Katharinenkirche war
bis auf den letzten Platz gefüllt und
beim anschließenden Beisammensein reichten im Gemeinderaum die
Stühle nicht für die vielen Gäste. Eine glückliche Frau Jüngling,
Pfarrerin von Ellrich und auch Sülzhayn dankte allen Beteiligten –
von den Restauratorinnen, über die Handwerker bis hin zu den
fleißigen Helfern, die die Kirche für diesen Festgottesdienst
gesäubert hatten und auch die vielen Leckereien bereitstellten. Ein
besonderes Lob galt Frau Heimrich, der Ilfelder Kantorin, die die
beiden Chorformationen leitete. Ein weiteres Konzert –
das Weihnachtskonzert des Gemischten Chores – war am Adventssamstag
in der Ellricher Johanniskirche zu erleben. Anzumerken wäre an
dieser Stelle, dass die Bezeichnung ‚Gemischter Chor‘ eben nicht
nur musikalisch zu verstehen ist. Da Ellrich nahe den Bundesländern
Sachsen-Anhalt und Niedersachsen gelegen ist, kommen die Sänger und
Sängerinnen eben aus drei Bundesländern. Ein Novum, wie ein
Chormitglied anmerkte, aber
eine wahre Bereicherung für diesen Chor.
Die Johanniskirche war bis auf den letzten Platz gefüllt und die
mehr als 300 Besucher dankten mit Beifall und erzwangen eine Zugabe.
Zur Freude der Gäste erklang nun zum zweiten Male „Küss mich,
halt mich, lieb mich“ - das Lied, das gerade die Ellricher auch an
Rolf Hoppe erinnert, der in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“
mitspielte und seit 1996 Ehrenbürger dieser ehemaligen Grenzstadt
ist. Ebenfalls weit gefächert das Repertoire – von „Baba Wethu“,
einem afrikanischen Vaterunser, über „Ding Dong Bells“, einem
Kanon aus England bis zu einer Spiritual-Folge mit dem Titel „Songs
of Glory“. Im Gegensatz zu den Sendungen, ob Rundfunk oder
Fernsehen, war dieses Konzert nicht ‚englischlastig‘, sondern
wurde bestimmt durch die bekannten, traditionellen deutschen
Weihnachtslieder, von „Leise rieselt der Schnee“ bei draußen
fast frühlingshaften Temperaturen und blühenden Bäumen (!) auf dem
Ellricher
Marktplatz über „Jesulein zart“ und „O du fröhliche“
vor Abschluss des Konzertes. Ganz feierlich wurde es aber, als
„Stille Nacht, heilige Nacht“ erklang, mitgesungen von den
Besuchern dieses Konzertes. Und wer das Programm aufmerksam las, der
fand, dass dieses Chorlied nach einem Satz dargeboten wurde, der von
dem ehemaligen Kantor der St. Blasii-Kirche Nordhausen und seit dem
Jahr 2000 Rektor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle
an der Saale, Kirchenmusikdirektor Prof. Wolfgang Kupke stammte.
Bleibt abschließend festzustellen, dass Ellrich wieder um eine Farbe
bereichert wurde, nämlich goldenem Strahlen, ob in der Kirche
Sülzhayn oder durch die Chöre an diesem 4. Advent.
Dr. Hannelore
Pientka
Mitglied des Gemeindekirchenrates Ellrich
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