Montag, 21. Dezember 2015

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit….“

Strahlender Gesang in Ellricher Kirchgemeinde zum 4. Advent
Ellrich wird bunter!“ – unter diesem Motto gab es verschiedene Höhepunkte in diesem Jahr,
ob das Kindermusical „Die coole Arche“, Kunst von Gerd Mackensen und Manuela Sitz im „Café Nicolai“ oder auch die Protestaktion in der Ellricher Kirche gegen eine Demo der ‚Rechten‘. An diesem 4. Adventwochenende aber wurde die Farbpalette noch erweitert, denn die Kirchen in Sülzhayn und in Ellrich waren in ein im wahrsten Worte goldenes Strahlen getaucht. Und dies wiederum im doppelten Sinn des Wortes! In Sülzhayn öffnete am Freitag die St. Katharinenkirche nach mehrmonatiger Schließung mit einem festlichen Gottesdienst. Der Altar und die
Kanzel erstrahlten nach Restaurierung und Vergoldung in vollem Glanz und – auch wenn der Begriff von ‚Gold in der Kehle‘ ein wenig abgegriffen ist – der Gospelchor Ilfeld sowie der Singkreis Ellrich erfüllten mit passenden Liedern zur
Weihnachtszeit das in frischem Weiß hell leuchtende Gotteshaus. Die St. Katharinenkirche war
bis auf den letzten Platz gefüllt und beim anschließenden Beisammensein reichten im Gemeinderaum die Stühle nicht für die vielen Gäste. Eine glückliche Frau Jüngling, Pfarrerin von Ellrich und auch Sülzhayn dankte allen Beteiligten – von den Restauratorinnen, über die Handwerker bis hin zu den fleißigen Helfern, die die Kirche für diesen Festgottesdienst gesäubert hatten und auch die vielen Leckereien bereitstellten. Ein besonderes Lob galt Frau Heimrich, der Ilfelder Kantorin, die die beiden Chorformationen leitete. Ein weiteres Konzert – das Weihnachtskonzert des Gemischten Chores – war am Adventssamstag in der Ellricher Johanniskirche zu erleben. Anzumerken wäre an dieser Stelle, dass die Bezeichnung ‚Gemischter Chor‘ eben nicht nur musikalisch zu verstehen ist. Da Ellrich nahe den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Niedersachsen gelegen ist, kommen die Sänger und Sängerinnen eben aus drei Bundesländern. Ein Novum, wie ein Chormitglied anmerkte, aber
eine wahre Bereicherung für diesen Chor. Die Johanniskirche war bis auf den letzten Platz gefüllt und die mehr als 300 Besucher dankten mit Beifall und erzwangen eine Zugabe. Zur Freude der Gäste erklang nun zum zweiten Male „Küss mich, halt mich, lieb mich“ - das Lied, das gerade die Ellricher auch an Rolf Hoppe erinnert, der in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ mitspielte und seit 1996 Ehrenbürger dieser ehemaligen Grenzstadt ist. Ebenfalls weit gefächert das Repertoire – von „Baba Wethu“, einem afrikanischen Vaterunser, über „Ding Dong Bells“, einem Kanon aus England bis zu einer Spiritual-Folge mit dem Titel „Songs of Glory“. Im Gegensatz zu den Sendungen, ob Rundfunk oder Fernsehen, war dieses Konzert nicht ‚englischlastig‘, sondern wurde bestimmt durch die bekannten, traditionellen deutschen Weihnachtslieder, von „Leise rieselt der Schnee“ bei draußen fast frühlingshaften Temperaturen und blühenden Bäumen (!) auf dem Ellricher
Marktplatz über „Jesulein zart“ und „O du fröhliche“ vor Abschluss des Konzertes. Ganz feierlich wurde es aber, als „Stille Nacht, heilige Nacht“ erklang, mitgesungen von den Besuchern dieses Konzertes. Und wer das Programm aufmerksam las, der fand, dass dieses Chorlied nach einem Satz dargeboten wurde, der von dem ehemaligen Kantor der St. Blasii-Kirche Nordhausen und seit dem Jahr 2000 Rektor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle an der Saale, Kirchenmusikdirektor Prof. Wolfgang Kupke stammte. Bleibt abschließend festzustellen, dass Ellrich wieder um eine Farbe bereichert wurde, nämlich goldenem Strahlen, ob in der Kirche Sülzhayn oder durch die Chöre an diesem 4. Advent.


Dr. Hannelore Pientka Mitglied des Gemeindekirchenrates Ellrich

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