„Als Papst der Weltkirche sind Sie auch ein Europäer geworden!“
Der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Präsident der
Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft ComECE,
Kardinal Reinhard Marx, hat
Papst Franziskus zum Aachener Karlspreis 2016 gratuliert. Das
Karlspreisdirektorium hatte heute bekannt gegeben, dass Papst Franziskus
der nächste Karlspreisträger sein wird.
In
einem Brief an Papst Franziskus schreibt Kardinal Marx: „Mit der
Entscheidung, Ihnen den Karlspreis zu verleihen, wird Ihr weltweites
Engagement für die Menschheit
gewürdigt. Unvergessen sind dabei Ihre mahnenden und ermutigenden
Worte, die Sie vor den europäischen Institutionen in Straßburg
gesprochen haben.“ Insbesondere denke er in diesem Moment der
Bekanntgabe des Preises an den historischen Besuch des Papstes auf
der Insel Lampedusa: „Als das Flüchtlingsdrama in Europa seinen Anfang
nahm und die Weltöffentlichkeit weitgehend die Augen davor verschloss,
sind Sie an den südlichsten Punkt Europas gereist, um ein Zeichen zu
setzen für jene Menschen, denen alles genommen
wurde, oft auch ihr Leben. Ihre eindringlichen Worte, nach denen das
Mittelmeer nicht zu einem Friedhof werden dürfe, haben die Welt
aufgerüttelt. Sie haben der Menschheitsfamilie das ganze Drama vor Augen
geführt und gelten somit zurecht als jener, der Europa
an seine Verantwortung erinnert, den Menschen zu helfen.“
Innerhalb
kurzer Zeit sei es Papst Franziskus gelungen, die Europäische Union an
ihre Werte und Verantwortlichkeiten zu erinnern: „Ihre
lateinamerikanische Erfahrung
bringen Sie immer wieder in aktuelle europapolitische Debatten mit ein.
Gerade deshalb ist Ihre Forderung, dass Europa nicht müde werden dürfe
im Dienst für die Menschen weltweit, heute aktueller denn je. Als Papst
der Weltkirche sind Sie auch ein Europäer
geworden“, so Kardinal Marx. „Ich bin dankbar, dass der
Karlspreisträger 2016 eine Persönlichkeit ist, die für den christlichen
Wertekanon steht. Gerade mit Blick auf wachsende
Säkularisierungstendenzen ist die Verleihung des Preises an Sie daher
auch ein
wichtiges politisches Signal für unsere christlich-abendländische
Kultur.“
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 23. Dezember 2015
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