Mittwoch, 23. Dezember 2015

Kardinal Marx gratuliert Papst Franziskus zum Aachener Karlspreis

„Als Papst der Weltkirche sind Sie auch ein Europäer geworden!“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft ComECE, Kardinal Reinhard Marx, hat Papst Franziskus zum Aachener Karlspreis 2016 gratuliert. Das Karlspreisdirektorium hatte heute bekannt gegeben, dass Papst Franziskus der nächste Karlspreisträger sein wird.
 
In einem Brief an Papst Franziskus schreibt Kardinal Marx: „Mit der Entscheidung, Ihnen den Karlspreis zu verleihen, wird Ihr weltweites Engagement für die Menschheit gewürdigt. Unvergessen sind dabei Ihre mahnenden und ermutigenden Worte, die Sie vor den europäischen Institutionen in Straßburg gesprochen haben.“ Insbesondere denke er in diesem Moment der Bekanntgabe des Preises an den historischen Besuch des Papstes auf der Insel Lampedusa: „Als das Flüchtlingsdrama in Europa seinen Anfang nahm und die Weltöffentlichkeit weitgehend die Augen davor verschloss, sind Sie an den südlichsten Punkt Europas gereist, um ein Zeichen zu setzen für jene Menschen, denen alles genommen wurde, oft auch ihr Leben. Ihre eindringlichen Worte, nach denen das Mittelmeer nicht zu einem Friedhof werden dürfe, haben die Welt aufgerüttelt. Sie haben der Menschheitsfamilie das ganze Drama vor Augen geführt und gelten somit zurecht als jener, der Europa an seine Verantwortung erinnert, den Menschen zu helfen.“
 

Innerhalb kurzer Zeit sei es Papst Franziskus gelungen, die Europäische Union an ihre Werte und Verantwortlichkeiten zu erinnern: „Ihre lateinamerikanische Erfahrung bringen Sie immer wieder in aktuelle europapolitische Debatten mit ein. Gerade deshalb ist Ihre Forderung, dass Europa nicht müde werden dürfe im Dienst für die Menschen weltweit, heute aktueller denn je. Als Papst der Weltkirche sind Sie auch ein Europäer geworden“, so Kardinal Marx. „Ich bin dankbar, dass der Karlspreisträger 2016 eine Persönlichkeit ist, die für den christlichen Wertekanon steht. Gerade mit Blick auf wachsende Säkularisierungstendenzen ist die Verleihung des Preises an Sie daher auch ein wichtiges politisches Signal für unsere christlich-abendländische Kultur.“
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 23. Dezember 2015

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