Wie die Medien berichteten, demonstrierten am Dienstag tausende Kurden in Düsseldorf gegen das
Vorgehen des türkischen Militärs gegen die Kurden im Norden des
Irak. Und das gibt mir Anlass zu einigen Überlegungen. Zunächst
einmal bin ich überrascht über die vermutliche Zahl der Kurden, die
in Deutschland leben. Über deren Zugehörigkeit zur PKK, die doch
meines Wissens in Deutschland verboten ist.Ich zweifle am Sinn einer
solchen Demonstration gerade auch an Weihnachten und schließlich
mache ich mir Gedanken über die Politik der Bundesrepublik gegenüber
der Türkei. Und alles scheint mir recht kompliziert, gerade was die
Politik gegenüber der Türkei betrifft.
Zu der Demonstration schrieb die „Rheinische Post“ (Auszug): „Viele trugen Fahnen
mit dem Konterfei Abdullah Öcalans bei sich. Er ist einer der Führer
der unter anderem in der EU und der Türkei als Terrororganisation
eingestuften PKK, deren Vorsitzender er von ihrer Gründung 1978 bis
zu ihrer Umbenennung 2002 war. Seit 1999 sitzt er im Gefängnis.“(Ende
des Auszugs)
Die Medien berichteten –
außer der RP - eher verhalten über diese Demonstration tausender Kurden. Die am Nachmittag geradezu volksfestähnlichen
Charakter angenommen haben soll. (Man hat von den Kurden in
Deutschland in den Jahren davor schon ganz anderes erlebt.) Ein
Spektakel also, für dessen Sicherheit man hunderte Polizisten aus
dem Weihnachtsurlaub holte. Wenn demgegenüber Pegida in Dresden
demonstriert und ein Demonstrant einen Galgen hochhält, den er für
Angela Merkel und Sigmar Gabriel gedacht hat, wird das von den Medien
nicht als Entgleisung eines Einzelnen gewertet, man identifizierte
die gesamte Pegida-Bewegung damit. Mit dem Anspruch der Zuverlässigkeit.
Was aber versprechen sich die
Kurden von einer solchen Demonstration? Von Deutschland, das gerade
im Rahmen der NATO Awacs-Luftaufklärer zur Luftverteidigung nach
Konya in der Türkei verlegt? Oder der Türkei, der Deutschland doch
gerade kürzlich Unterstützung bei ihren Bemühungen um Aufnahme in
die EU zusagte? Auch dabei fällt die eher gemäßigte Haltung der
Medien in ihrer Berichterstattung auf: wenn bei einer
Pegida-Demonstration ein Kameramann angerempelt wird, berichten die
Medien darüber, als sei damit schon die ganze Pressefreiheit in Gefahr. In
der Türkei scheint sie wirklich eingeschränkt, darüber aber wird
sehr viel vorsichtiger berichtet. Statt dass sich auch deren Vertreter
ebenso zusammenfinden und massiv dagegen demonstrieren wie die Kurden
in Düsseldorf für ihre Landsleute in deren und ihrer ursprünglichen
Heimat. Bei der AvD prägte man neulich den Begriff der
„Pinocchio-Presse“. Ich weiß nicht, ob das eine zutreffende
Bezeichnung ist. Aber authentisch scheint mir das alles nicht.
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