UNRIC (BONN) – Angesichts der Grausamkeiten und
der weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt,
soll der Tag der Menschenrechte dazu dienen, sich stärker auf
globales Handeln zu konzentrieren. Wir müssen die zeitlosen
Prinzipien, denen wir verpflichtet sind, gemeinsam wahren und
fördern.
In einem Jahr, in dem die Vereinten Nationen ihr 70-jähriges
Bestehen feiern, können wir uns von der Geschichte inspirieren
lassen: von der modernen Menschenrechtsbewegung, die direkt nach dem
Zweiten Weltkrieg entstand.
Zu dieser Zeit definierte US-Präsident Franklin D. Roosevelt die
vier Grundfreiheiten als das Geburtsrecht aller Menschen:
Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Freiheit von Not und Freiheit
von Furcht. Seine Frau, Eleanor Roosevelt, tat sich mit
herausragenden Menschenrechtlern der Vereinten Nationen zusammen und
verankerte diese Freiheiten in der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte.
Die heutigen großen Herausforderungen können durch das Prisma
dieser vier Freiheiten betrachtet werden.
Erstens: Die Freiheit der Meinungsäußerung, die Millionen von
Menschen verweigert wird und zunehmend bedroht ist. Wir müssen
demokratische Praktiken und den Raum für die Zivilgesellschaft
schützen, erhalten und verbreiten. Das ist für eine dauerhafte
Stabilität wichtig.
Zweitens: Die Freiheit der Religionsausübung. Auf der ganzen Welt
haben Terroristen Gläubige verschiedener Religionen entführt.
Andere zielen auf religiöse Minderheiten ab und nutzen ihre Angst
aus, um ihre eigenen Interessen voranzutreiben. Als Reaktion darauf
müssen wir die Achtung der Vielfalt fördern, basierend auf der
Grundlage der fundamentalen Gleichheit aller Menschen und dem Recht
auf Religionsfreiheit.
Drittens: Die Freiheit von Not. Der Mangel daran plagt die
Menschheit weiter. Im September haben die Staats- und Regierungschefs
die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Sie hat
das Ziel, die Armut auszurotten und damit allen Menschen die
Möglichkeit zu geben, in Würde auf einem ruhigen, gesunden Planeten
zu leben. Jetzt müssen wir alles tun, um diese Vision zu
realisieren.
Viertens: Die Freiheit von Angst. Millionen von Flüchtlingen und
Vertriebenen belegen, was durch Missachtung dieser Freiheit entsteht.
Seit dem Zweiten Weltkrieg waren noch nie so viele Menschen
gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Sie fliehen vor Krieg, Gewalt
und Ungerechtigkeit über Kontinente und Ozeane und riskieren ihr
Leben. Als Reaktion dürfen wir unsere Türen nicht schließen. Wir
müssen sie öffnen, um das Recht aller auf Asyl zu garantieren.
Migranten, die einen Ausweg aus Armut und Perspektivlosigkeit suchen,
sollten auch ihre grundlegenden Menschenrechte genießen
dürfen.
Heute bekräftigen wir unsere Verpflichtung zum Schutz
der Menschenrechte als Grundlage unserer Arbeit. Das ist der Geist
der UN-Menschenrechts-Initiative, die groben Verletzungen der
Menschenrechte vorbeugen soll.
Am Tag der Menschenrechte verpflichten wir uns, die
Grundfreiheiten und den Schutz der Menschenrechte für alle zu
garantieren.
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