Mittwoch, 23. Dezember 2015

Der Gefangenenchor klingt durch Nordhausen

Verdis „Nabucco“ hat am 22. Januar Premiere – Gelegenheit zum gemeinsamen Singen am 8.1. bei öffentlicher Probe

Zweimal erklang in Nordhausen in der letzten Zeit die Melodie des Gefangenenchors aus der Oper „Nabucco“ – und das unter aktiver Mitwirkung des Publikums: Beim Theaterfest im September und anlässlich des Theater-Adventskalender Anfang Dezember waren die Nordthüringer eingeladen, gemeinsam mit dem Loh-Orchester beziehungsweise dem Opernchor die weltbekannte, zu Herzen gehende Melodie einmal selbst zu singen. Im Januar gibt es nun noch einmal die Gelegenheit dazu. Theater und Orchester laden am 8. Januar zu einer öffentlichen Probe der Oper ins Theater ein. Und auf dem Programm steht unter anderem das gemeinsame Singen!

Die ganze Oper „Nabucco“ gibt es dann ab Freitag, 22. Januar, im Theater Nordhausen zu sehen. Auf die Bühne bringt sie Katharina Thoma, die zuletzt in Nordhausen „Rigoletto“ inszenierte und unter anderem beim renommierten Glyndebourne Festival, in Frankfurt, Kassel, London, Straßburg und Stockholm als Regisseurin tätig war. Die Kostüme hat Barbara Häusl entworfen, die Bühne Sybille Pfeiffer. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Markus L. Frank. In der Titelpartie ist Bariton Yoontaek Rhim zu erleben.

König Nabucco, der alttestamentarische Nebukadnezar, rückt von Babylon her auf Jerusalem vor, um den Tempel und die Stadt der Hebräer zu zerstören. Menschen wie seine Tochter Fenena, die einen Hebräer liebt und ihm zuliebe zum Judentum übergetreten ist, werden zu politischen Geiseln. Ihre Rettung löst ein
Blutbad aus. Persönlich motivierte Intrigen wie die von seiner nicht erbberechtigten Tochter Abigaille heizen das Morden an. Nabucco verliert jedes Maß und stellt sich über die Götter …

Verdis versöhnlicher Schluss für die Krieg leidenden Völker ist eine von Menschlichkeit geprägte Vision, die im 21. Jahrhundert, da im Namen von Religionen mehr denn je gemordet wird, nicht von ihrer Anziehungskraft verloren hat. Und nicht zuletzt steht der Gefangenenchor „Va, pensiero“ seit der Uraufführung der Oper für die Freiheitssehnsucht aller Unterdrückten.

Karten für die Premiere von „Nabucco“ am 22. Januar um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen und die nächsten Vorstellungen am 29. Januar und am 13. Februar um 19.30 Uhr sowie am 6. März um 14.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. Neugierige sind am 10. Januar um 11 Uhr zu einer kostenlosen Einführung in „Nabucco“ in das Foyer des Theaters eingeladen.

Fotos:
Yoontaek Rhim singt die Titelpartie in „Nabucco“; Foto: Lutz Edelhoff

Schon beim Theaterfest sang das Publikum gemeinsam mit Opernchor und Loh-Orchester den Gefangenenchor aus „Nabucco“; Foto: Birgit Susemihl

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