Die beiden Afrikaner Mehari Jacob und Teesfalem
Kifle traten Anfang Dezember bei dem Nordhäuser Wohnungsunternehmen
ihre Arbeit im Hausmeisterdienst an.
Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) geht
bei der Integration neue Wege und startete ein Pilotprojekt: Zwei
Asylbewerber aus Eritrea werden für acht Monate ein Praktikum in dem
Nordhäuser Unternehmen absolvieren.
In ihrer afrikanischen Heimat haben die beiden Männer
vor ihrer Flucht als Fliesenleger und als Maler
gearbeitet. „Bei
der SWG werden Mehari Jacob (25) und Teesfalem Kifle (42) im
Hausmeisterdienst tätig sein“, beschreibt SWG-Geschäftsführerin
Inge Klaan den Job der beiden Männer.
Ab Dezember sollen Jacob und Kifle nun die fünf
SWG-Hausmeister bei ihrer täglichen Arbeit begleiten und bei
gängigen Tätigkeiten, wie dem Reinigen der Grünanlagen oder der
Treppenhäuser, helfen. Die jungen Männer werden dabei nicht nur
einen Einblick in den Beruf bekommen. Sie können im Kontakt mit
ihren deutschen Kollegen und den Mietern auch ihre Deutschkenntnisse
verbessern. Parallel besuchen Jacob und Kifle einen Sprachkurs an der
Nordhäuser Volkshochschule.
Läuft alles gut, dann sollen Jacob und Kifle ab
kommenden Sommer zum Glas- und Gebäudereiniger ausgebildet werden.
Hierbei wird die SWG mit der Nordhäuser Firma Rudi GmbH
zusammenarbeiten, weil das Wohnungsbauunternehmen den Beruf selbst
nicht ausbildet. Im Dienstleistungsbereich gebe es den oft zitierten
Fachkräftemangel, betont Klaan. Die jungen Migranten könnten in
diesem Bereich eine Lücke schließen. Aber, so Klaan, dafür müsse
man sie gut ausbilden. Nur so bekämen die jungen Männer eine
Chance, ihren deutschen Kollegen auf Augenhöhe zu begegnen.
Lutz Kurth vom Südharzer Volleyballclub hat den
Kontakt zwischen den beiden Afrikanern und der SWG vermittelt. Er
kennt Jacob und Kifle schon länger, trainiert beide seit Monaten.
Eine weitere Verbindung: Die Männer leben in der
Gemeinschaftsunterkunft der SWG in der Robert-Blum-Straße. „Wir
haben als Wohnungsunternehmen auch eine soziale Verantwortung“,
begründet Klaan das Engagement bei der Integration der Flüchtlinge.
Gemeinsam mit der Arbeitsagentur und der
Ausländerbehörde ist es gelungen, den beiden Männern dieses
Praktikum anzubieten. Die bürokratischen Hürden waren hoch, weil
sich beide Flüchtlinge noch im Asylverfahren befinden. Das die
Verfahren noch nicht abgeschlossen sind, ist für uns kein Hindernis.
Selbst wenn eine Zurückweisung in die Heimatländer erfolgt, nehmen
beide Wissen zum Einsatz in ihre Heimatländer mit. Die Beschäftigung
im Praktikum kann Entwicklungshilfe und Integration zu gleich sein.
In Nordhausen leben sie schon seit über einem Jahr. Beide freuen
sich, endlich etwas tun zu können.
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