„Damit Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in unserer Gesellschaft
das Zusammenleben der Menschen bereichern“
Weltweit wird am morgigen Samstag, 5. Dezember 2015, der
Internationale Tag des Ehrenamtes begangen, der 1986 von den Vereinten
Nationen eingerichtet wurde
und der Anerkennung und Würdigung des weltweiten ehrenamtlichen
Engagements dient. Der Tag des Ehrenamtes ist Anlass auch für die
Kirche, den vielen ehrenamtlich Engagierten zu danken und sie in ihren
vielfältigen Tätigkeiten zu ermutigen. Weltweit setzen
sich Menschen für die Linderung der Not ihrer Mitmenschen ein. Für die
Überwindung sozialer Ungerechtigkeit erheben sie ihre Stimme und
engagieren sich mit Kreativität für das friedliche Zusammenleben
unterschiedlicher ethnischer Gruppen, sozialer Schichten
und Religionen. Durch das ehrenamtliche Engagement werden Gerechtigkeit
und Frieden im gesellschaftlichen und sozialen Nahbereich spürbar.
Keine staatliche Instanz kann die Sorge der Menschen füreinander und
ihre Aufmerksamkeit für Notlagen ersetzen. Ohne
ehrenamtliches Engagement wäre auch der Sozialstaat in Deutschland
unvollständig und das gesellschaftliche Leben ärmer und kälter. Die
Kirche ist beispielsweise durch den Einsatz der rund 8.500
ehrenamtlichen Mitarbeiter der Telefonseelsorge für die Probleme
eines jeden Menschen zu jeder Tages- und Nachtzeit ansprechbar. Im
Zusammenwirken von ehrenamtlichen Besuchsdiensten und hauptberuflichen
Seelsorgern steht sie den Kranken und Alten bei.
„Das ehrenamtliche Engagement von Frauen und Männern in Kirche und
Gesellschaft zu fördern, ist den deutschen Bischöfen ein wichtiges
Anliegen“, betont
der Vorsitzende der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz,
Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück). „Ich möchte von Herzen allen
danken, die ihre Kreativität und ihren Mut einbringen, damit
Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in unserer Gesellschaft
das Zusammenleben der Menschen bereichern; die vielen Ehrenamtlichen
und Freiwilligen in unseren Pfarrgemeinden und in unserer Caritas, die
unverzichtbare Unterstützungen für die vielen Hilfsbedürftigen und
Notleidenden sind, aktuell besonders in der kirchlichen
Flüchtlingshilfe.“ Viele Ehrenamtliche stellten ohne zu zögern ihre
Zeit, ihr Wissen und Können und vielfach auch ihr Geld zur Verfügung, so
Bischof Bode. „Sie sind sensibel für neue Problemlagen, für die unser
Sozialsystem trotz seines hohen Niveaus keine
Lösungen parat hat.“
Im Jahr 2015 haben die deutschen Bischöfe einen besonderen Anlass
zum Dank: Es sind die freien und oft spontanen ehrenamtlichen
Initiativen, die sich der
Flüchtlingskrise stellen. Mit ihrer Nächstenliebe tragen sie dazu bei,
dass die Hoffnung auch für die Bedrängten und Bedrohten nicht stirbt. In
diesem Zusammenhang weist Bischof Bode noch einmal auf den Katholischen
Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
hin, den die deutschen Bischöfe in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt
haben und der gestern für besonderes Engagement aus dem katholischen
Glauben heraus für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen
unterschiedlicher Herkunft verliehen worden ist.
In einem
Video
sprechen Kardinal Woelki, Erzbischof Heße, Erzbischof Schick, Bischof
Wiesemann, Bischof Ipolt, Bischof Fürst, Bischof Overbeck und
Weihbischof Jaschke stellvertretend für alle deutschen Bischöfe ihren
Dank allen Menschen aus, die sich derzeit auf vielfältige Art und Weise
für Flüchtlinge engagieren.
Bischof Bode erinnert zudem an das jüngste Wort der deutschen
Bischöfe zur Erneuerung der Pastoral: Unter dem Titel „Gemeinsam Kirche
sein“ begrüßen die
deutschen Bischöfe unter anderem die vielfältigen Formen des
ehrenamtlichen Engagements, die für das Leben der Kirche eine
entscheidende Rolle spielen. Viele Formen dieses Engagements können als
Charismen gedeutet werden. Aus ihnen erneuert sich die Kirche.
Mit ihrer Zuversicht und ihrer Hoffnung, die ihren Grund in Gottes
Gerechtigkeit und Liebe haben, bereichern die Christen die Kultur des
Helfens, der Solidarität und des ehrenamtlichen Engagements, zu dem
viele Menschen in unserer Gesellschaft bereit sind.
Dass Christen und Christinnen ihren Glauben und ihre Hoffnung auch
angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen der Flüchtlingskrise
einbringen, sei der eigentliche Reichtum der Kirche: „Wir vertrauen auf
die Charismen der Gläubigen und wollen gemeinsam
Kirche für alle Menschen sein“, zitiert Bischof Bode aus „Gemeinsam
Kirche sein“.
Hinweis:
Informationen zum Engagement bei der Caritas sind auf der
Internetseite der Caritas zu finden sowie zum
Engagement für Flüchtlingshilfe.
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 04. Dezember 2015
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