Nordhausen (pln 198/14).
Das Bundesverkehrsministerium hat dem Landkreis Nordhausen mitgeteilt,
dass der Bund in den kommenden Jahren die Ortsumfahrung Mackenrode nicht
finanzieren werde. Dies hat die Staatssekretärin im
Bundesverkehrsministerium Katherina Reiche Landrätin Birgit Keller auf
ihr Schreiben an Verkehrsminister Alexander Dobrindt hin mitgeteilt, in
dem der Landkreis die Dringlichkeit des Weiterbaus der B 243 noch einmal
ausführlich begründet hat; auch der Bundestagsabgeordnete
Steffen-Claudio Lemme hatte sich in dieser Sache an den Minister
gewandt. „Das Gesamtvolumen der Bedarfsplanmaßnahmen, für die
unanfechtbares Baurecht vorliegt, belief sich … auf rund 4,7 Milliarden
Euro“, schreibt Staatssekretärin Reiche. „Daher konnten nicht alle
Projekte für eine Baufreigabe berücksichtigt werden. Hierzu gehört zu
meinem Bedauern auch die B 243, Ortsumfahrung Mackenrode sowie der in
Niedersachsen angrenzende Streckenabschnitt von der Landesgrenze
Niedersachsen/Thüringen bis südlich Bad Sachsa.“ Zwar sei der
vordringliche Bedarf für die B 243n im Fernstraßenausbaugesetz von 2004
anerkannt, aber die Finanzierung dennoch momentan nicht möglich. In
Thüringen werde der Bund laut dem Schreiben jetzt den 4. Bauabschnitt
der Ortsumfahrung Bad Salzungen im Zuge der B 62 sowie den 2.
Bauabschnitt der B 90n von der A 71 bei Traßdorf bis zur B 87 bei
Stadtilm finanzieren – mehr nicht. „Trotz all unserer Bemühungen in
Richtung Bund ist offenbar in den nächsten Jahren nicht mit einem
Weiterbau der B 243 über die Landesgrenze hinweg zu rechnen“, bedauert
Birgit Keller. „Deshalb ist es umso wichtiger, dass verkehrsregelnde
Maßnahmen die Anwohner jetzt vom Durchgangsverkehr entlasten. Hier muss
der Freistaat Thüringen einlenken, denn bislang erfahren wir kaum
Unterstützung bei unseren Anträgen für ein LKW-Nachtfahrverbot und
Geschwindigkeitsbeschränkungen.“ Auch der Bundestagsabgeordnete Manfred
Grund, der ebenfalls auf das Schreiben der Landrätin reagiert hat,
spricht sich für ein Nachtfahrverbot aus: „Unabhängig vom tatsächlichen
Baubeginn erscheint es mir vordringlich, durch verkehrspolitische
Maßnahmen ein zusätzliches Verkehrsaufkommen zu begrenzen, z.B. durch
ein Nachtfahrverbot für LKW“, schreibt Grund. Trotz dieser negativen
Nachrichten aus Berlin werde sich der Landkreis Nordhausen weiter für
den raschen Weiterbau einsetzen – gemeinsam mit dem Nachbarlandkreis:
„Ich stehe dazu bereits in Kontakt mit meinem Kollegen Bernhard Reuter,
Landrat des Landkreises Göttingen, der mit Osterode fusionieren wird“,
sagt Birgit Keller. „Wir werden uns gemeinsam für die B 243 stark machen
– denn wir brauchen den Ausbau dieser wichtigen Verkehrsachse, zur
Entlastung der Anwohner und für eine bessere Anbindung der Unternehmen.“
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