Dienstag, 30. September 2014

Verhallt der Ruf nach Qualitätsjournalismus?

Es war in den vergangenen Jahren vor allem Edmund Stoiber, der ehemalige bayerische Ministerpräsident, der wiederholt die Bundesregierung und Bundeskanzlerin Angela Merkel ob ihrer Medienpolitik kritisierte und glaubte feststellen zu müssen, dass die Medienpolitik in Deutschland in einer gewissen Sackgasse stecke. „Die Entwicklung der Medien muss wieder zur Chefsache werden. Es darf nicht länger nur Fachkreise beschäftigen, dass wir unsere eigene deutsche Medienwirtschaft nach den analogen Regeln der Vergangenheit an die Kette legen und uns den gigantischen internationalen Playern bereitwillig ausliefern", erklärte Stoiber noch im Februar im „Focus“.


Es soll hier nicht der Frage nachgegangen werden, ob Stoiber bei seiner Kritik besondere Interessen verfolgte, oder inwieweit seine Kritik objektiv berechtigt war. Als am Montag der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in Berlin zu ihrem 60jährigen Verbandsjubiläum zusammenkam, teilte der Verband mit, dass Deutschland mit 22 Millionen verkauften Tageszeitungen und 44,5 Millionen Lesern der gedruckten Ausgaben und 31 Millionen regelmäßigen Besuchern der Internetseiten der größte Zeitungsmarkt in Europa und der fünftgrößte der Welt ist. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere besteht darin, dass
trotz dieser beeindruckenden Zahlen Verlegerinnen und Verleger heute vor großen wirtschaftlichen und strukturellen Herausforderungen stehen. Für Printanbieter sei das im Besonderen die Digitalisierung. Sie biete Chancen, aber sie berge auch eine Vielzahl von Risiken.
Und genau das war u.a. Thema der Ansprache der Bundeskanzlerin, die sie am Montag vor den versammelten Verlegern hielt. In ihrer Rede unterstrich Angela Merkel die Bedeutung des Qualitätsjournalismus. "Ich bin davon überzeugt, dass die klassischen Medien auch digitalisiert im Internet eine hohe Bedeutung haben." Ansprechende Angebote und qualitativ hochwertiger Journalismus würden auch in Zukunft ihre Abnehmer finden, ist sich die Kanzlerin sicher. Verleger sollten deshalb nicht der wirtschaftlichen Versuchung erliegen, durch massive Einsparungen im redaktionellen Bereich ihre journalistische Substanz aufs Spiel zu setzen. Merkel warnt: „Ohne Investitionen in anspruchsvollen Journalismus ginge die Kernkompetenz der Verlage verloren.“ Sie plädiere dafür, diese Kernkompetenz zu stärken und in die neue Zeit weiterzuentwickeln, so die Kanzlerin.
Die Stärken von Zeitungen und Zeitschriften sieht Merkel nicht in der Nachrichtenaktualität sondern in Analysen, Hintergrundberichten, Kommentaren und Bewertungen: "In all dem, was den Menschen das Verstehen und die Einordnung aktueller Vorkommnisse in einen gesellschaftlichen oder auch einen politischen Kontext erleichtert." Diese Einordnung würde angesichts der unendlichen Flut von verfügbaren Informationen sogar noch wichtiger werden. "Wenn sich Zeitungen und Zeitschriften dieser Stärke bewusst sind und diese Stärke pflegen, dann werden sie trotz Internet immer wieder ihre Leser finden", ist die Kanzlerin überzeugt.
Soweit die Bundeskanzlerin. Und das zeugt meines Erachtens doch von beachtlichem Engagement für den gedruckten Zeitungen- und Zeitschriftenmarkt mit ihren Internetausgaben. Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner nahm den Appell auf und appellierte seinerseits an seine Kollegen, bei der Einführung von Bezahlmodellen "ein bisschen Courage, ein bisschen Vorausgehen" zu zeigen. "Die Frage ist: Schaffen wir die Voraussetzungen, um in fünf oder zehn Jahren überhaupt noch ein Geschäftsmodell zu haben, wenn wir uns nicht einfach damit erschöpfen wollen, Mauern um die verbleibenden Papierangebote zu ziehen?"
Soweit zu diesem Themenkomplex, der immerhin überschaubar und – theoretisch – nachvollziehbar ist. Betrachte ich unter Berücksichtigung dessen die lokale Szenerie, stoße ich allerdings auf eine Problematik, die meines Erachtens dramatische Ansätze in sich birgt.

Bevor ich diese Problematik hier aus meiner Sicht darstelle, habe ich sie zwar formuliert, aber zunächst den für Thüringen zuständigen Landesverband des BDZV zur Stellungnahme zugeleitet. Und werde darauf zurückkommen, falls mir eine solche zugeht.

Arbeitgeberpräsident Kramer: Arbeitsmärkte europaweit reformieren, Haushalte sanieren und Investitionsklima verbessern

Berlin, 30. September 2014. Zu den heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen erklärt Arbeitgeberpräsident Kramer:

Der Arbeitsmarkt in Deutschland entwickelt sich weiter stabil. Die Lage auf anderen Arbeitsmärkten in Europa ist nicht derart positiv: Einzelne Staaten müssen noch einen weiten Weg zurücklegen. Die Reformanstrengungen der Vergangenheit zahlen sich aber langsam aus.

Die nationalen Arbeitsmärkte müssen europaweit reformiert, die öffentlichen Haushalte saniert und das Investitionsklima verbessert werden, um die Voraussetzungen für Beschäftigungswachstum zu schaffen. Strukturreformen sollten nicht nur politisch angekündigt, sondern auch umgesetzt werden. Die neue EU-Kommission ist aufgerufen, Reformanstrengungen der einzelnen Länder zu begleiten und zu unterstützen.

Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit einzelner Länder ist nicht mit Transfers in eine europäische Arbeitslosenversicherung in den Griff zu bekommen. Die von der alten EU-Kommission diskutierte Idee einer europäischen Arbeitslosenversicherung kann keinen Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit leisten. Sie schafft vielmehr einen ungerechten dauerhaften Transfermechanismus, der den Anreiz senkt, notwendige Strukturreformen anzugehen. Eine europäische Arbeitslosenversicherung wäre den Beitragszahlern in all jenen Ländern nicht vermittelbar, die bereits mit Erfolg schmerzhafte Strukturreformen umgesetzt und die Krise überwunden haben.

„The Drinkable Book“ - Ein Buch, das Leben rettet

WATERisLIFE-Gründer Ken Surritte bei CONTEC 2014

Frankfurt, 30.9.2014 – Täglich sterben weltweit mehrere tausend Menschen, weil sie keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Die Non-Profit-Organisation WATERisLIFE hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Zustand zu ändern. Gründer Ken Surritte stellt nun im Rahmen der Technologiekonferenz CONTEC eine sensationelle Innovation vor, die das Leben von vielen Menschen retten könnte: „The Drinkable Book“.

Das Buch, das mittels einer Crowdfunding-Kampagne finanziert wurde, klärt nicht nur über die Risiken von unsauberem Trinkwasser auf, es bietet auch eine Lösung. Die mit Silber-Nanopartikeln überzogenen Seiten filtern verschmutztes Wasser und säubern es zu 99 Prozent von den schlimmsten Erregern. Ein einziges Filterpapier reicht aus, um 30 Tage lang reines Wasser für einen Menschen zu erhalten. Als Filterbox dient die Buchverpackung.

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, der University of Virginia und der New Yorker Werbeagentur DDB. „The Drinkable Book ist ein Werkzeug, um kostengünstig Millionen von Menschenleben jährlich zu retten“, sagt Ken Surritte. Das Buch selbst kostet nur wenige Dollar, eine einzelne Seite nicht mehr als 10 Cent.

Mehr Informationen unter www.waterislife.com

Stadtwerke Nordhausen – Holding für Versorgung und Verkehr GmbH wird Anteile an Verbundnetz Gas AG verkaufen

29.09.2014. Die Stadtwerke Nordhausen – Holding für Versorgung und Verkehr GmbH haben heute ihren Ausstieg aus der Verbundnetz Gas AG Leipzig bekannt gegeben.

Die Stadtwerke Nordhausen ist einer der noch verbliebenen 10 kommunalen Aktionäre in dem Leipziger Gas-Unternehmen. Das Nordhäuser Stadtwerk hält derzeit 0,55 Prozent der Aktien an der Verbundnetz Gas AG. Nun wurde der Treuhandvertrag mit der Verbundnetz Gas Verwaltung- und Beteiligungsgesellschaft mbH (VNG VuB mbH), die die Aktien treuhänderisch für die kommunalen Aktionäre bündelt und verwaltet, fristgerecht zum 31.12.2014 gekündigt.

Im Jahr 2000 hatte das Unternehmen zunächst 444.630 Stück Aktien der VNG erworben. 2003 wurden weitere 217.600 Aktien und im Jahr 2009 weitere 40.128 Aktien gekauft. Der Erwerb der VNG-Aktien aus dem Jahr 2000 wurde von der Rechtsaufsicht unter Auflagen genehmigt. Das kommunalaufsichtliche Genehmigungsverfahren für den Aktienerwerb in den Jahren 2003 und 2009 ist bis dato nicht abgeschlossen.
In die Finanzanlage wurden insgesamt ca. 8,2 Mio. € investiert. Zum Verkaufswert wurden seitens der Stadtwerke keine Angaben gemacht. Geschäftsführer Mathias Hartung äußert sich zu den Gründen für den Verkauf wie folgt: „Die Entscheidung zum Verkauf der Aktien haben die Gremien des Unternehmens und der Nordhäuser Stadtrat verantwortungsbewusst abgewogen“. Nordhausen war für die Verbundnetz Gas AG ein zuverlässiger Partner. Der hohe finanzielle Druck, der auf dem Stadtwerk lastet, erfordert auch Maßnahmen, von denen bisher Abstand genommen wurde. Stadt und Stadtwerk wollen auch in Zukunft alles tun, um die Leistungen der Daseinsvorsorge wie den Öffentlichen Personennahverkehr weiter in dem notwendigen Maße zu erhalten. So hatte eine von der Stadt beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft das Aktienpaket an der VNG als nicht betriebsnotwendig bewertet und die Veräußerung empfohlen.


„Auch Veränderungen im Energiemarkt und in der Aktionärsstruktur haben uns bewogen, über die Beteiligung neu nachzudenken. Mit diesen Veränderungen gehen auch Risiken einher, die für das Nordhäuser Stadtwerk nicht tragbar erscheinen“, so Hartung.

Arbeitseinsatz am 1. Mittwoch im Monat für alle

Am 01.10.14 Arbeitseinsatz im Park Hohenrode von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr.
Arbeiten im Park und in der Villa für alle, die Spaß am gemeinschaftlichen Arbeiten haben. Pausenversorgung ist garantiert !


Gisela Hartmann

Vorsitzende

Die Persönlichkeit ändert sich im hohen Alter stärker als bisher angenommen

Im hohen Alter verändert sich nach den Erkenntnissen einer deutsch-amerikanischen Untersuchung die Persönlichkeit der Menschen noch einmal ähnlich stark wie im jungen Erwachsenenalter. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Studie auf Basis der Langzeitstudien „Sozio-oekonomisches Panel“ (SOEP) und „Household Income and Labour Dynamics in Australia“ Survey (HILDA Survey). „Unsere Studie widerlegt die unter Psychologen vorherrschende Ansicht, dass sich die Persönlichkeit im Laufe des Lebens immer stärker stabilisiert“, sagt die Psychologin Jule Specht von der Freien Universität Berlin, eine der Autorinnen und Autoren.
Die Untersuchung wurde kürzlich im renommierten Journal of Personality and Social Psychology und als SOEPpaper 687 veröffentlicht.

Für ihre Untersuchung hatten Jule Specht von der Freien Universität Berlin und Maike Luhmann von der Universität zu Köln sowie Christian Geiser von der US-amerikanischen Utah State University die Angaben von insgesamt mehr als 23.000 Menschen analysiert, die von 2005 bis 2009 befragt worden waren. Die bevölkerungsrepräsentativen Daten zeigen den Wissenschaftlern zufolge, dass sich im jungen Erwachsenenalter bis zum Alter von 30 Jahren ebenso wie im Alter ab etwa 70 Jahren die Persönlichkeit der Menschen so stark ändert wie in keiner anderen Lebensphase.

Im jungen Erwachsenenalter verändern sich demnach vor allem Menschen, die dem sogenannten unterkontrollierten Persönlichkeitstyp zugeordnet werden können. Diese zeichnen sich durch eine geringe Verträglichkeit und eine geringe Gewissenhaftigkeit aus. „Etwa 40 Prozent der jungen Erwachsenen in Deutschland haben eine unterkontrollierte Persönlichkeit“, sagt Jule Specht. „Ab einem Alter von etwa 30 Jahren reifen aber viele dieser jungen Rebellen zu resilienten Persönlichkeiten heran.“ Solche resilienten Menschen seien leistungsfähig, hätten ein hohes Selbstwertgefühl und litten nur selten unter psychischen Problemen, betont die Wissenschaftlerin. „Ihre Persönlichkeit ist im Allgemeinen stabiler als die von unter- oder überkontrollierten Männern und Frauen.“

Im Alter von 30 Jahren zählen der Studie zufolge nur noch etwa 20 Prozent der Menschen in Deutschland zu dem unterkontrollierten Persönlichkeitstyp, etwa 50 Prozent gehören dann zum resilienten Persönlichkeitstyp, das heißt, sie sind Herausforderungen des Lebens gegenüber widerstandsfähig.

Überrascht hat die Forschenden, dass sich die Persönlichkeit im hohen Alter noch einmal stark verändert: Bis zu 25 Prozent der Menschen eines Persönlichkeitstyps ändern sich nach einem Alter von 70 Jahren noch einmal beträchtlich. „Anders als bei den jungen Erwachsenen folgen die Persönlichkeitsveränderungen bei den Senioren jedoch keinem typischen Reifungsmuster“, sagt Jule Specht. Vielmehr beobachteten die Psychologinnen und Psychologen im Untersuchungszeitraum von vier Jahren eine große Bandbreite von Persönlichkeitsveränderungen.

Warum sich bei alten Menschen die Persönlichkeit so stark und divers entwickelt, darüber können die Forschenden bisher nur mutmaßen. Einige der möglichen Erklärungen dafür können sie jedoch bereits ausschließen. „Gesundheitsveränderungen, Großelternschaft und Renteneintritt scheinen eine überraschend kleine Rolle dabei zu spielen“, konstatiert Jule Specht. Derzeit untersucht sie, ob Veränderungen im Alltag der Senioren oder ob eine veränderte Einstellung zum Leben die Persönlichkeitsveränderungen auslösen.

STICHWORT SOEP:

Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP ist am DIW Berlin angesiedelt und wird als Teil der Forschungsinfrastruktur in Deutschland unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) von Bund und Ländern gefördert. Für das SOEP werden seit 1984 jedes Jahr vom Umfrageinstitut TNS Infratest Sozialforschung mehrere tausend Menschen befragt. Zurzeit sind es etwa 30.000 Befragte in etwa 15.000 Haushalten. Die Daten des SOEP geben unter anderem Auskunft über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit. Weil in jedem Jahr dieselben Personen befragt werden, können nicht nur langfristige gesellschaftliche Trends besonders gut analysiert werden, sondern auch die gruppenspezifische Entwicklung von Lebensläufen.

DIE STUDIE:

Specht, J., Luhmann, M., & Geiser, C. (2014). On the consistency of personality types across adulthood: Latent profile analyses in two large-scale panel studies. Journal of Personality and Social Psychology, 107, 540-556.
http://dx.doi.org/10.1037/a0036863

On the Consistency of Personality Types Across Adulthood: Latent Profile Analysis in Two Large-Scale Panel Studies, Jule Specht, Maike Luhmann, Christian Geiser, SOEPpapers 687
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.483089.de/diw_sp0687.pdf
Monika Wimmer Pressestelle
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin

Eine Mitteilung des idw – wissenschaftlichen Dienstes am 29.09.2014

Montag, 29. September 2014

Deutscher Naturpark-Tag 2014

Empfehlungen für leistungsstarke Naturparke   
Bonn/Lohr am Main, 26. September  2014. Im Rahmen des Deutschen Naturpark-Tages 2014 haben die deutschen Naturparke auf der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Naturparke am 26. September 2014 einen neuen Vorstand für ihren Dachverband gewählt. Zum Präsidenten des VDN wählten die Naturparke einstimmig in dritter Amtszeit den Regionspräsidenten a.D. Dr. Michael Arndt, Hannover. Ihm stehen als Vizepräsidenten weiterhin die Landräte Oswald Marr, Vorsitzender Naturpark Frankenwald und Friedel Heuwinkel, Vorsitzender Naturpark Teutoburger   Wald/Eggegebirge zur Seite. Als Beisitzer wurden gewählt: Landrat   Thomas Fügmann,   Vorstand Förderverein Naturpark Thüringer  Schiefergebirge/Obere Saale, Dr. Klaus George, Geschäftsstellenleiter Regionalverband Harz,  Gudrun Rau,  Geschäftsführerin Naturpark Saar-Hunsrück,  Landrat a.D.  Harri Reiche,  Vorsitzender Naturpark Saale-Unstrut-Triasland,  Roland Schöttle,  Geschäftsführer Naturpark Südschwarzwald, Dr. Mario Schrumpf,  Leiter Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und  Landrat   Matthias Wilkes, Vorsitzender Geo-

Die Naturpark-Vertreter haben auf der VDN-Mitgliederversammlung Empfehlungen zu den Rahmenbedingungen für moderne und leistungsfähige Naturparke beschlossen. Aus der jahrzehntelangen Naturparkarbeit in Deutschland und in anderen europäischen Staaten wurde die Erfahrung gewonnen, dass die großen Potenziale eines Naturparks für Mensch und Natur nur dann genutzt und die gesetzlichen Aufgaben nur dann angemessen erfüllt werden können, wenn bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sind.
Hierzu zählen insbesondere das Vorhandensein einer Geschäftsstelle mit hauptamtlicher Geschäftsführung und einer ausreichenden Anzahl qualifizierter Fachkräfte entsprechend den Aufgaben und der Größe eines Naturparks. Inklusive der Geschäftsführung muss zur Bewältigung der Aufgaben Personal im Stundenumfang von mindestens vier Vollzeitstellen in Management und Verwaltung vorhanden sein. Mehrere Bundesländer haben sehr gute Erfahrungen mit der ergänzenden Einrichtung einer hauptamtlichen Naturwacht (Ranger) gemacht. Darüber hinaus sind die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf den geforderten überwiegenden Anteil an Natur- und Landschaftsschutzgebieten, eine ausreichende und verlässliche Mittelausstattung, eine breite Zustimmung für den Naturpark in der Region, ein qualifizierter Naturparkplan sowie eine regelmäßig Teilnahme an der „Qualitätsoffensive Naturparke“ erforderlich.
Naturpark Bergstraße-Odenwald.

Konzertabend in der FLOHBURG am 23. Oktober: „Am Bachbett brennt die rote Beere“

Nordhausen (psv) Im Rahmen der Ausstellung: „Nordhausen und der Erste Weltkrieg“ lädt die FLOHBURG |  Das Nordhausen Museum am Donnerstag, 23.10.2014, um 19.00 Uhr, zu einem besonderen Konzertabend ein.

Die Musiker Ronald Gäßlein und Georg Schroeter begeben sich mit ihrem Liederprojekt„Am Bachbett brennt die rote Beere“ auf eine musikalische Reise in die Zeit des Ersten Weltkrieges. Es werden Lieder der Soldaten, Mütter, Kinder und Familien zu Hause zu Gehör gebracht. So erklingen sicher viele bekannte, aber auch einige fast vergessene Melodien und Texte. In ihnen werden anfängliche Euphorie, aber auch tiefe Trauer und Verbitterung sowie die Hoffnung und der Wunsch nach Frieden und einer besseren Zeit ohne Hunger, Angst und Tod spürbar. Die Darbietungen werden die Besuchern dieses Konzerts nicht nur unterhalten, sondern auch berühren und nachdenklich machen.

Daneben werden Texte oder Gedichte über den Weltkrieg von verschiedenen Dichtern vorgetragen und so die besondere Stimmung dieser Zeit mit lyrischen und musikalischen Mitteln verdeutlicht.

Möglich ist diese Veranstaltung durch die Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“, die von der  Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ in Kooperation mit der FLOHBURG und anderen Partnern initiiert und durchgeführt wird.

Eintrittskarten für 7,- und 9,- Euro sind in der FLOHBURG erhältlich. Um Kartenvorverkauf oder Vorreservierungen wird gebeten, weil die Platzkapazität beschränkt ist. 

Arbeitgeberpräsident Kramer und MEDEF-Präsident Gattaz: Gemeinsam für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung

Berlin, 29. September 2014. Anlässlich der Reise einer Präsidiumsdelegation der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) nach Paris zu Gesprächen mit Wirtschaft und Regierung erklären die Präsidenten von BDA und MEDEF, Ingo Kramer und Pierre Gattaz:

Zentrale wirtschaftliche Herausforderung der Europäischen Union insgesamt und jedes einzelnen Mitgliedstaates ist die Wiedererlangung und Stärkung von globaler Wettbewerbsfähigkeit. Sie ist Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum sowie die Sicherung und Schaffung von Beschäftigung und damit auch für angemessene soziale Leistungsfähigkeit, in die die Bürger hohe Erwartungen setzen.

Jetzt ist die Zeit unumgänglicher Strukturreformen. Jede Volkswirtschaft und jedes Land haben Eigenarten, so dass niemand einfach auf die Blaupause eines anderen Staates setzen und dessen Reformweg kopieren könnte. Letztlich muss jeder Mitgliedstaat der EU im Rahmen der gemeinsam gesetzten europäischen Regeln sein eigenes Programm der Strukturreformen entwickeln und konsequent umsetzen.

Und dennoch kann man voneinander lernen und letztlich profitieren, wenn man den Blick über den Tellerrand des eigenen Landes hinaus weitet und sich von guten Erfahrungen anderer inspirieren lässt.

Die Familienpolitik Frankreichs zeigt im Hinblick auf die Vereinbarkeit von privaten und familiären Belangen mit beruflichen Anforderungen deutlich günstigere Ergebnisse als Deutschland. Beruf und Karriere, auch Aufstieg in Führungspositionen gelingen Frauen in Frankreich besser als in Deutschland, das sich bei seinem großen Nachbarn durchaus inspirieren lassen kann, um Berufs-, Familien- und Karriereerwartungen seiner gut ausgebildeten Frauen besser gerecht zu werden.

Frankreich wiederum kann sich von den Erfolgsfaktoren der dualen Berufsausbildung und den Strukturreformen des letzten Jahrzehnts für einen deutlich flexibleren Arbeitsmarkt in Deutschland inspirieren lassen, was nicht nur, aber vor allem die Integration der Jugendlichen in Beschäftigung verbessern soll.

Als deutsche und französische Arbeitgeberverbände arbeiten wir in diesem Geist gegenseitiger Anregung eng und konstruktiv zusammen, sowohl bilateral als auch gemeinsam mit unseren gewerkschaftlichen Partnern im Rahmen der Deutsch-Französischen Sozialpartnerarbeitsgruppe, in der bereits konkrete Projekte zur Förderung der dualen Berufsausbildung vereinbart wurden.

Wohlstand und soziale Sicherheit können nur international wettbewerbsfähige Unternehmen mit motivierten und qualifizierten Belegschaften schaffen. Dazu sind investitionsfreundliche Rahmenbedingungen, solide Staatsfinanzen, schnell anpassungsfähige Arbeitsmärkte sowie ein die betrieblichen Anforderungen treffendes Bildungs- und Qualifizierungssystem erforderlich. Dafür setzen sich MEDEF und BDA in ihren Ländern und gemeinsam gegenüber den EU-Institutionen im europäischen Verband BUSINESS EUROPE ein.

Wenn der Förderverein Park Hohenrode einlädt . . . (als Reportage)

. . . scheinen alle guten Geister dem Vorhaben geneigt zu sein. Das traf – im übertragenem Sinne - gestern auf das Wetter zu, das traf auf die gerade fertiggestellte Treppe zum Park zu und nicht zuletzt auf den gesundheitlich „wiederhergestellten“ Klaus Großmann von der Nordhäuser Gästeführergilde. Und schließlich auch für das Kamerateam des MDR, das auch rechtzeitig eintraf.


Kein Wunder deshalb, dass der Einladung des Fördervereins an diesem Sonntag zum „Herbstanfang im Park“ doch recht viele interessierte Bürger gefolgt waren. Man traf sich an der erneuerten, bis dahin noch gesperrten Treppe am Beethovenring, wurde dort von Klaus Großmann empfangen, der dann auch zu einer ersten Nutzung die Treppe freigab. Es wird aber sicher noch eine Zeit dauern, bis sie wieder zum integrierten Bestandteil ihrer Umgebung wird und nicht so „nackert“ im Gelände wirkt wie momentan.


Die Führung, die dann gleich oberhalb des Aufganges begann, verlief entlang des unteren Parkteiles bis auf Höhe der Villa. Großmann erläuterte dabei abschnittsweise recht anschaulich unter Hinweis auf die geschichtliche Entwicklung, die im 19. Jahrhundert zu diesem Park führte, die damals entstandene Baumkultur und -vielfalt an Laub-, Nadelbäumen und auch Sträuchern. Die trotz eines schlimmen Windbruches in den achtziger Jahren auch heute noch dendrologische Besonderheiten in großer Zahl umfasst.


Grossmann wies aber auch gleich auf den ab dem Treppenaufgang beginnenden „Pfad der Poesie“ hin, der sich entlang des Weges bis hinauf zum Pavillon erstreckt. Den die Führung allerdings nicht weiter folgte, weil Großmann die Verlobungsbrücke im Plan hatte und diese ansteuerte. Auch hier erfuhren die Zuhörer den geschichtlichen Hintergrund, bevor es zur Villa weiterging. Vor der der recht mitteilsame Gästeführer den Blick der Gäste nach den oberen Teil des Parks lenkte, dabei über die zukünftigen Vorhaben informierend. Zu denen oberhalb der Gartenhausruine die Einrichtung eines Spielplatzes gehört, der Anreize und Möglichkeiten für Mütter mit Kindern, aber auch für Besucher der Südharzklinik schaffen soll.


Nach diesem externen Teil des Treffens im Park wurden die Besucher in der Villa von der Vorsitzenden des Fördervereins Park Hohenrode, Gisela Hartmann, in ihrer recht unkonventionellen Art empfangen und begrüßt. Besonders dabei die erst kürzlich für ihre erfolgreiche Theaterarbeit geehrte Ballettdirektorin Jutta Ebnother mit Mann und Kind.
Hier stand nun die Ehrung der Preisträger des Fotowettbewerbs „Frühlingserwachen“ auf dem Programm durch Alan Ebnother und Klaus Großmann, der im übrigen das Geschehen insgesamt leitete. Die Preisträger des Wettbewerbs wird der Förderverein in einer Mitteilung bekanntgeben, nachdem nicht alle persönlich anwesend waren.

Im Anschluss wurde für die nächste Ausschreibung die Modalitäten überlegt, deren Ergebnisse dann ebenso der Verein mitteilen wird. Es war jedenfalls eine erwanderte und informative Veranstaltung, die schließlich im Parkcafè ihren unterhaltsamen und vergnüglichen Abschluss fand.

Landratswahl 2014 im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Marko Wolfram (SPD) gewinnt die Stichwahl zum Landrat im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Herausgegeben vom Thüringer Landesamt für Statistik
Erfurt, 28. September 2014

Sonntag, 28. September 2014

Wer bietet noch Orientierung?

Am 25. Oktober findet in Leipzig der „Medientag 2014“ der Fachgruppe Medien und des dju statt, zu dem ich eine Einladung erhielt. Dazu überlege noch, ob ich teilnehme. Es wird dort eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die „alten“ Medien im digitalen Rauschen...“ geben. Und eigentlich hätte ich dazu nach meinen teils auch zwiespältigen Erfahrungen etwas beizutragen. Zumal es schon in der Diskussion um die aktuellen Entwicklungen für den Journalismus, den Datenschutz, die Technik, die Medienmacher und die Nutzer gehen wird. Nachdem ich aber nur noch „Nutzer“ bin und den verlorenen Anschluss an die aktuellen Entwicklungen sicher nicht mehr bekommen kann, scheint mir eine Teilnahme an diesem „Medientag 2014“bedenkenswert.

Das aber ist derzeit nur eine der Überlegungen, die mich beschäftigen. Und froh bin, eine solche Überlegung noch anstellen zu können. Denn eigentlich kann ich doch zufrieden sein, darüber noch nachdenken zu können, denn wenn ich durchs Fenster schaue und den regen Rollatorverkehr auf der Straße und drüben im kleinen Park des Altenheimes sehe, bin ich's doch zufrieden, dass ich das alles noch nicht selbst in Anspruch nehmen muss.

Man nennt das doch wohl selbstbestimmtes Leben. Und auf eine besondere Art dieser Selbstbestimmung bin ich in den vergangenen Tagen in den Zeitungen gestoßen: es geht dabei um die sexuelle Selbstbestimmung, unter dessen Bezugnahme vom Ethikrat die Aufhebung des Inzestverbotes zwischen erwachsenen Geschwistern angeregt wurde. Die Begründungen dafür sind vielfältig, die der Ablehnung aber auch. Nur könnte das im Falle der Zustimmung durch den Bundestag dem Öffnen einer Tür gleichkommen, dem dann – unter gleichen Begründungen – der einvernehmliche Beischlaf zwischen Eltern und erwachsenen Kindern und einiges mehr folgen könnte.

Mir ist es im Grunde lediglich Anlass, an die Entwicklung zu denken, die das Strafrecht und die gesellschaftliche Einstellung zur Liberalisierung der sexuellen Selbstbestimmung während meines bisherigen Lebens nahm: im 3. Reich etwa kamen Homosexuelle ins KZ, bis 1972 gab es im Strafgesetzbuch noch den § 175, seitdem aber ist Homosexualität eben eine Form des Zusammenlebens wie die zwischen Mann und Frau.

Immerhin wird ja in der „ZEIT“ im Zusammenhang mit dieser Diskussion gefragt, ob es derzeit keine wichtigeren Fragen gibt? Und wenn man sich in Deutschland und der Welt umsieht, kann man sich dieser Frage leicht anschließen: da ist die eingeschränkte Einsatzfähigkeit der Bundeswehr durch altes oder defektes Gerät, da ist die Problematik der Ukraine, die umstrittene Berichterstattung von ZDF und ARD dazu, und da ist vor allem der Bürgerkrieg in Syrien und dem Irak und die damit zusammenhängende Flüchtlingsproblematik. Nicht zuletzt aber auch die Ebola-Epidemie im westlichen Afrika Und alle diese Themen und Probleme werden in den Zeitungen angeboten, behandelt, aber statt um Antworten darauf bemüht zu sein, wird je nach Interessenlage dramatisiert, bagatellisiert, spekuliert und gemutmaßt.

Womit ich eigentlich zum Anfang dieses Eintrags zurückkomme. Die „alten“ Medien berichteten im Rahmen des Möglichen zuverlässig, seriös und verantwortungsvoll. Damit ist nicht gesagt, dass man sich heute nicht darum bemüht. Das digitale Rauschen und der Drang (oder Zwang) zu Aktualität, Schnelligkeit, aber auch Ökonomie geht alles zu Lasten der Recherche, des investigativen Journalismus und einfach der Sorgfalt. Und dadurch ist man als Nutzer zunehmend sich selbst überlassen.


N.B.: Vielleicht könnte mir die Glaubensgemeinschaft „Schlesische Bitocken“ des Andreas Rebers helfen? (Gestern Abend in 3SAT)

Erinnerung: Herzliche Einladung . . .

                        . . . zum „Herbstanfang“
                          im Park Hohenrode


Sonntag, d. 28. September 2014 von 14.00 bis 17.00 Uhr.


14 .00 Uhr Treffpunkt zur Führung an der Treppe am Beethovenring .


15.00 Uhr in der Villa Prämierung der Plätze 1 bis 3 des Fotowettbewerbs
Frühlingserwachen“ vom Frühjahr 2014
durch Alan Ebnother und Klaus Großmann in der Villa.


Im Anschluss
Startschuss Fotowettbewerb „Herbstschönheiten“ .



Das Cafe und der historische Pferdestall sind von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Samstag, 27. September 2014

Universität Erfurt: Knapp 410.000 Euro für "Kinder_Kunst_Räume"

Mit finanziellen Mitteln in Höhe von knapp 410.000 Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein auf drei Jahre angelegtes Verbundprojekt der Universität Erfurt und der Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin (SPI). Unter dem Titel „Kinder_Kunst_Räume“ geht es darin um Weiterbildung für professionelle Künstlerinnen und Künstler als Qualifizierung für die künstlerische Bildungsarbeit in Kindertagesstätten.

Die Bedeutung künstlerischer Bildung in der Kindheit ist bereits vielfach herausgearbeitet worden. Deutlich geworden ist dabei die Nähe von künstlerischem Handeln und dem kindlichen Lernen, was die Anwendung möglichst kunstnaher Verfahren in der künstlerischen Bildungsarbeit mit Kindern begründet. Während die Einbeziehung von Künstlerinnen und Künstlern in die Schule eine lange Tradition besitzt, werden für den Kita-Bereich kooperative künstlerische Formate vornehmlich erst in der jüngeren Zeit entwickelt, so dass ein Bedarf an projektungebundenen, evaluierten und wissenschaftlich fundierten Weiterbildungen für Künstler mit spezifischer Ausrichtung auf den Bereich der frühen Kindheit besteht. Hier setzt das nun geförderte Qualifizierungsmodell für professionelle Künstlerinnen und Künstler an. Im Mittelpunkt der Weiterbildung steht die Vermittlung von Wissen über die pädagogische Bedeutung künstlerischer Prozesse für Kinder, insbesondere auch in Situationen des Übergangs und von Fähigkeiten, künstlerisches Handeln in pädagogischen Prozessen so produktiv zu machen, dass Selbstbildungsprozesse der Kinder ermöglicht werden. Fokussiert werden dabei mit der Kita und der Ganztagsbetreuung der Grundschule Orte, die in je unterschiedlicher Weise non-formalen Bildungsprozessen Raum geben. Angeboten werden in der Projektlaufzeit drei berufsbegleitende Fortbildungen für professionelle Künstlerinnen und Künstler im Umfang von je 160 Stunden, die sich auf die Bereiche „Kita“ (2015 Berlin), „Übergang Kita Grundschule“ (2016 Berlin) und „Hort der Grundschule“ (2017 Erfurt) beziehen.

Eine Evaluation wird projektbegleitend durchgeführt, so dass systematisch gewonnene Zwischenergebnisse in die Weiterbildung einfließen können. Professionelle Künstlerinnen und Künstler sollen mit der Weiterbildung die Fähigkeit erhalten, eine eigene spezifisch künstlerische Fachkompetenz im Bildungsbereich zu entwickeln, die nicht mit denen von Lehrerkräften oder Erziehern gleichzusetzen ist und nicht zu einem Ersatz der pädagogischen Fachkräfte führen soll. Bei erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat, mit dem sich die Chancen erhöhen sollen, von der öffentlichen Hand finanzierte Projekte in Kitas und Schulen durchführen zu können.

Die Gesamtkoordination des Projekts liegt beim Fachbereich Kunst der Universität Erfurt. Die Stiftung SPI übernimmt die weiterbildungsbezogene Fachkoordination. Der wichtigste Kooperationspartner des Verbundes ist der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler e.V., der die spezifischen Perspektiven und Anforderungen von Künstlerinnen und Künstlern einbringt und neben der Beteiligung an der Entwicklung des Curriculums auch an der Zertifizierung der Weiterbildung beteiligt ist. Weitere Kooperationspartner sind die Jugendkunstschule „Atrium“ Berlin, das Kinder- und Jugendkulturprojekt des Kulturnetzwerkes Neukölln e.V. „Young Arts Neukölln“, Berlin, das Angermuseum Erfurt sowie das Kunsthaus Erfurt. Die Beratung für den Bereich der Erziehungswissenschaft übernimmt Prof. Dr. Burkhard Fuhs von der Universität Erfurt, die externe Beratung der Evaluation erfolgt durch Assistenzprofessorin Dr. Anja Kraus (Linné-Universität, Växjö Schweden).

Carmen Voigt Pressestelle Universität Erfurt
Eine Mitteilung des iwd – wissenschaftlichen Dienstes am 26.09.2014

Adonia-Musical kommt erneut nach Nordhausen

Adonia-Musical „Johannes der Täufer“ kommt in der Ballspielhalle nach Nordhausen

Dieses Jahr werden 2.800 Jugendliche in 29 Adonia-Projektchören das Musical „Johannes der Täufer“ deutschlandweit 116 Mal aufführen.

Am Donnerstag, den 16. Oktober 2014 tritt der 70-köpfige Chor und seine Band um 19:30 Uhr in der Ballspielhalle von Nordhausen auf. Veranstalter sind die Jugendorganisation Adonia e.V. und die Kirchgemeinden der Evangelischen Allianz Nordhausen.

Das Musical
Johannes der Täufer ist das neueste Werk des Adonia-Musicalteams. Johannes war eine berühmte Persönlichkeit. Alle wollten ihn hören, den Propheten mit der krassen Botschaft: „Kehrt um und ändert euer Leben! Tut Buße! Macht euch bereit für den, der nach mir kommt.“ Er war ein leidenschaftlicher Prediger. Ein Kämpfer gegen heuchlerische Frömmigkeit. Der Wegbereiter für den Messias, das Licht der Welt.
Zwei ganz spezielle Beobachter kommentieren das Geschehen und sorgen für gute Stimmung. Lassen Sie
sich überraschen…

Die Künstler
Adonia ist ein Teenager-Projektchor. Die 70 Mitwirkenden haben sich für ein sogenanntes Musicalcamp angemeldet und haben vor zwei Monaten CD und Noten des Musicals erhalten, um die Lieder bereits zuhause zu üben. In einem intensiven Probecamp wird das 90-minütige Programm einstudiert: Chor, Live-Band, Theater und Tanz, alles, was zu einem guten Musical gehört. Und das Ergebnis ist erstaunlich: Die Jugendlichen sind nicht nur hoch
motiviert und begabt, ihre Auftritte begeistern auch durch eine hohe Professionalität.

Adonia e.V.
Seit mehr als zehn Jahren steht Adonia für ganz besondere Konzerterlebnisse: Dieses Jahr sind in ganz Deutschland 42 regionale Adonia Projektchöre mit mehr als 2800 Kindern und Jugendlichen und 500 ehrenamtlichen Mitarbeitern, Musikern und Betreuern unterwegs.

Nach Nordhausen kommt Adonia zum dritten Mal. Erstmals traten sie 2009 auf, damals noch in der Petersberg-Turnhalle. Die ist inzwischen für die vielen Zuschauer zu klein geworden, deshalb ist man in die größere Ballspielhalle umgezogen. Der Eintritt ist frei, freiwillige Spende zur Kostendeckung sind erbeten..

Freitag, 26. September 2014

Wie Erfahrungen die Persönlichkeit von Mensch und Tier beeinflussen

Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld

Der Mensch wird nicht als Persönlichkeit geboren. Das Tier, so scheint es, auch nicht. „Reaktionsnorm“ nennen Biologen das Zusammenspiel von Umweltfaktoren und genetischen Eigenschaften, die im Laufe der Entwicklung eines Individuums bestimmen, wie ein Organismus sich verhält. Das Verhalten verändert sich im Rahmen dieser Reaktionsnorm im Lauf des Lebens. Die dadurch mögliche Flexibilität stellt, da ist sich die Wissenschaft einig, einen wesentlichen Schrittmacher der Evolution dar.


Wie diese Flexibilität bei verschiedenen Tierarten einschließlich des Menschen zu Veränderungen führt und ob es bestimmte Lebensabschnitte gibt, in denen sie besonders wichtig ist, diskutieren Forscher vom 29. September bis zum 1. Oktober auf der internationalen Tagung „Neue Aspekte der Verhaltensentwicklung: lebenslange Anpassung im Verhalten?“ am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.

Jedes Lebewesen macht im Laufe seines Lebens unterschiedliche Erfahrungen, die sich auf sein Verhalten auswirken. „Wir gehen davon aus, dass diese Verhaltensplastizität ein Anpassungsprozess ist, der das Verhalten während der Lebensgeschichte eines Individuums und auch über die Generationsgrenze hinaus beeinflusst“, sagt Fritz Trillmich, Professor für Verhaltensforschung an der Universität Bielefeld. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Münster und Osnabrück hat er einen Kreis von etwa 60 Ökologen, Evolutionsforschern, Neurowissenschaftlern, Verhaltensforschern und Psychologen aus zehn Ländern eingeladen, um die Reaktionen von ganz unterschiedlichen Lebewesen auf ökologische und soziale Faktoren und die Veränderung dieser Reaktionen im Laufe des Lebens dieser Organsimen zu diskutieren. Vögel kommen dabei ebenso in den Blick wie Kaninchen, Makaken und Menschen. „Wir wollen herausarbeiten, welche Regeln der Evolution von Reaktionsnormen zugrunde liegen, welche Stadien es in diesem Prozess zwischen Zeugung und Tod gibt, wie sich die Verhaltensveränderungen auf die Fitness von Lebewesen auswirkt und was im Körper passiert, wenn solche Veränderungen vor sich gehen“, erklärt Trillmich. Damit erweitern die Forscher eine Perspektive, die seit einiger Zeit die Individuen und ihre Entwicklung anstelle statistischer Durchschnittsgrößen in den Blick nimmt. 


Bielefeld, am 24.09.14

Schnelles Internet für Thüringen

Die flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen und neue Hochleistungsnetze sind wichtige Voraussetzungen für wirtschaftliches Wachstum, mehr Beschäftigung und steigenden Wohlstand. Deutschland braucht flächendeckend eine gute Netzinfrastruktur. Bis zum Jahr 2018 soll jedermann mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung stehen.
Auch in Thüringen schreitet der Ausbau des Breitbandnetzes voran. Knapp die Hälfte der Thüringer Haushalte (43,4 %) ist mit Verbindungen über 30 Mbit/s versorgt, mehr als ein Drittel (35,3 %) sogar schon mit Verbindungen über 50 Mbit/s.
Die besondere Herausforderung besteht darin, auch in ländlichen Regionen den Netzausbau zu forcieren. In den ländlich geprägten Landkreisen Nordwestthüringens haben diese Ausbaumaßnahmen bisher dazu geführt, dass im LK Eichsfeld 42,9 % der Haushalte, im Unstrut-Hainich-Kreis 44,6 % und im LK Nordhausen 15,9 % mit einem Breitbandanschluss über 30 Mbit/s versorgt sind.
Noch ohne leitungsgebundene Breitbandversorgung von mindestens 2 Mbit/s sind:
  • Hainrode, Etzelsrode, Niedergebra, Nohra im LK Nordhausen
  • Rustenfelde, Hundeshagen im LK Eichsfeld
unter 6 Mbit/s beziehen:
  • Uder, Lenterode, Schwobfeld, Volkerode, Wüstheuterode, Fretterode, Asbach-Sickenburg, Marth, Kirchgandern, Krombach, Thalwenden, Mackenrode, Dietzenrode/Vatterode, Ferna, Eichstruth im Eichsfeld
  • sowie Anrode im Unstrut-Hainich-Kreis
Betroffene Einwohner sollten im Breitbandatlas einen Eintrag hinterlassen. Kommunen können mit dem Breitbandbüro der Bundesregierung nach Lösungswegen suchen, siehe auch „Berlin Ticker“ 166 vom 26. Juni 2014.
Dateien zu diesem Artikel:
(Aus dem Mitteilungsbrief des MdB Manfred Grund am 26.09.2014)

Donnerstag, 23. Oktober 2014, 18 Uhr im Ratssaal des Bürgerhauses:

Lesung mit dem Autor -  Finn Ole Heinrich: „Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt“

Nordhausen (psv) Am 23. Oktober liest um 18 Uhr der Autor Finn Ole Heinrich im Nordhäuser Bürgerhaus aus seinem Buch „Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt.“

„Es ist eine Lesung für alle Jungen und Junggebliebenen ab 10 Jahre“, sagte Hildegard Seidel, die Leiterin der Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“. Karten gibt es ab sofort in der Stadtinformation und im Buchaus „Rose“ zum Preis von 5 bzw. ermäßigt für Schüler und Studenten für 3 Euro.


Für sein Buch „Frerk, du Zwerg!“ wurde er 2012 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. In dem Buch schildert Maulina ihre Welt, die aus den Fugen geraten ist: Sie muss die Trennung ihrer Eltern verdauen, einen Umzug schlucken und sich an einer neuen Schule zurechtfinden.

BSZ eröffnet nächste Woche

Nordhausen (pln 178/14). Am kommenden Donnerstag, 2. Oktober, öffnet um Punkt 8 Uhr das BürgerServiceZentrum des Landratsamtes zum ersten Mal. Den ganzen Tag lang können sich Einwohner und Unternehmen an Infoständen über das Angebot des BürgerServiceZentrums, kurz BSZ, informieren. Das BSZ ist im Erdgeschoss des Neuen Landratsamtes in der Behringstraße 3 angesiedelt und ist zu deutlich erweiterten Öffnungszeiten erreichbar: montags von 8 bis 16 Uhr, dienstags von 8 bis 18 Uhr, donnerstags www.landratsamt-nordhausen.de einen Termin vereinbaren. Zur Eröffnung des BSZ wird auch die neu gestaltete Internetseite freigeschaltet.
von 8 bis 18 Uhr, freitags von 8 bis 13 Uhr und jeden zweiten Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr - für Terminkunden. Denn dies ist ebenfalls neu im BSZ - private wie gewerbliche Kunden können vorab auf der neuen Internetseite des Landkreises unter

Die Vorbereitungen für die Eröffnung des BSZ laufen auf Hochtouren. Die Einrichtung ist schon fast fertig, in den kommenden Tagen werden die neuen Leuchten 100 Stunden lang "eingebrannt". Dafür müssen die Leuchten Tag und Nacht an sein - eine technische Anforderung. "Also bitte wundern Sie sich nicht, wenn am Wochenende das Landratsamt hell erleuchtet ist", sagt Landrätin Birgit Keller. "Wir freuen uns schon auf die Eröffnung des BSZ. Mit diesem Dienstleistungsangebot, das die Bereiche Zulassung, Fahrerlaubnis, Abfallberatung und -gebühren sowie Leistungen aus dem Bereich Jugend und Soziales verbindet, verkürzen wir die Wege und Wartezeiten in der Verwaltung."  

Am 16. Oktober19:30 Uhr im Ratssaal des Bürgerhauses:

 Kai Twilfer liest: Schantall, tu ma die Omma Prost sagen – Neues aus dem Leben eines unerschrockenen Sozialarbeiters“

Nordhausen (psv) Am 16. Oktober um 19.30 Uhr liest Kai Twilfer im Ratssaal des Nordhäuser Bürgerhauses aus seinem neusten Buch „Schantall, tu ma die Omma Prost sagen“

Karten gibt es ab sofort in der Stadtinformation Nordhausen und im „Buchaus Rose.“ Zum Preis von 8 Euro, ermäßigt für Schüler und Studenten für 5 Euro.

Kai Twilfer schreibt mit satirischem Biss ein weiteres Mal über den unerschrockenen Sozialarbeiter Jochen und die junge Mutter Schantall und wirft dabei die Frage auf, inwieweit sich die deutschen sozialen Gruppen überhaupt voneinander unterscheiden.


Twilfers erstes Buch, „Schantall, tu ma die Omma winken!“, landete auf den deutschen Bestseller-Listen. 

Kein Nachtfahrverbot oder Geschwindigkeitsbeschränkung

Nordhausen (pln 179/14). Das Landesverwaltungsamt will weder einem Nachtfahrverbot für LKW noch einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in der Ortsdurchfahrt Mackenrode zustimmen. Die Landesbehörde sieht die dafür erforderlichen Grenzwerte des Lärmpegels nicht erreicht, wie das LVA jetzt dem Landkreis schriftlich mitgeteilt hat. Die Untere Verkehrsbehörde des Landkreises hatte ein Nachtfahrverbot für LKW und eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h beantragt, braucht jedoch das Einvernehmen mit dem Land, da es sich um eine Bundesstraße handelt. Das Landesverwaltungsamt hat den Kreis nun indirekt aufgefordert, seinen Antrag zurückzunehmen. "Ich bin enttäuscht von der Haltung des Landes, diesen Maßnahmen nicht zuzustimmen, um so die Anwohner zu schützen", sagte Landrätin Birgit Keller. "Gerade jetzt, wo die B 243 in Niedersachsen freigegeben ist und damit die Verkehrsbeschränkungen dort weggefallen sind, wird der Verkehr immer weiter zunehmen." Genau dies hat aber das Landesverwaltungsamt kritisiert: Der Landkreis stütze sich nur auf Prognosen zur Verkehrsentwicklung, dies reiche nicht aus. "Wir werden weiter kämpfen im Interesse der Anwohner und werden an einem Nachtfahrverbot bzw. einer Geschwindigkeitsbeschränkung festhalten. Ein entsprechendes Schreiben dazu werden wir in Kürze nach Weimar senden“, sodieLandrätin. Außerdem betont Birgit Keller noch einmal, dass zumindest der Bau der Ortsumfahrung Mackenrode, für die Baurecht besteht, so schnell wie möglich beginnen müsse. "Ich habe mich dazu bereits mit Landrat Reuter aus dem Landkreis Göttingen, der bald mit Osterode fusionieren wird, verständigt. Wir wollen uns gemeinsam noch einmal an den Bund wenden, denn auch in Niedersachsen fehlt noch das letzte Stück der neuen B 243." 

„Moby Dick“ und „2 Uhr 14“ erhalten Preise beim Wildwechsel-Festival

Festival endet heute nach vier erfolgreichen Tagen

Sieben hochkarätige professionelle Theaterproduktionen für Kinder und Jugendliche waren im Rahmen des ersten Wildwechsel-Festivals im Theater Nordhausen zu erleben. Nach drei tollen Tagen kam am Donnerstagabend der spannende Moment der Preisverleihung. Eine Fachjury, bestehend aus Buchhändler Dietrich Rose aus Nordhausen, Peter Manscha von der ASSITEJ Dänemark und Christiane Müller-Rosen, Dramaturgin und Festivalorganisatorin aus Nordrhein-Westfalen, sowie eine Jugendjury hatten die Vorstellungen mit kritischen Augen beobachtet und kürten nun die Siegerinszenierungen des Wettbewerbs.

Den mit 1000 Euro von der Autohaus Peter Gruppe dotierten Preis der Fachjury erhielt „Moby Dick“ vom Thalia Theater Halle. Ebenso hoch dotiert ist dank der Unterstützung der Kreissparkasse Nordhausen der Preis, den die Jugendjury – sieben Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren – an „2 Uhr 14“ vom Theater der Jungen Welt Leipzig verlieh. Mit
schauspielerischem Talent und viel Humor und Selbstironie ließ die Jugendjury für das Publikum noch einmal die verschiedenen Inszenierungen Revue passieren. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Kontrabass-Trio „Bass Rabatz“ des Loh-Orchesters Sondershausen.

Der Arbeitskreis Ost der ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland e. V. – der Dachverband der Kinder- und Jugendtheater – hat die erste Ausgabe des Wildwechsel-Festivals gemeinsam mit dem gastgebenden Theater Nordhausen ausgerichtet. Für die Unterstützung dankten die Veranstalter den Landesverbänden Thüringen, Berlin und Ost des Deutschen Bühnenvereins, allen Unterstützern in der Region und den Mitarbeitern des Theaters Nordhausen.

Ein abwechslungsreiches Programm wurde in den vier Tagen des Festivals Besuchern sowie Fachpublikum aus ganz Deutschland geboten. Neben den professionellen Theatervorstellungen gab es das künstlerische Stadterforschungsprogramm „Stadt.Land.Flucht.“, das mehrere Projekte für Kinder und Jugendliche aus der Region umfasste und durch den Fonds Neue Länder der Kulturstiftung des Bundes gefördert wurde. Die Klangcollage „Sounds of Nordhausen“ wurde finanziert durch das Programm „Wege ins Theater“ der ASSITEJ im Rahmen des Bundesprogramms „Bündnisse für Bildung. Kultur macht stark!“. Ergänzt wurde das Programm durch Foren für Theaterpädagogen, Lehrer und Theaterschaffende.

Lars Tietje, Intendant des Theaters Nordhausen, übergab symbolisch eine Hirschmaske an das Deutsche Nationaltheater Weimar, das im kommenden Jahr Veranstalter des jährlich stattfindenden Festivals sein wird.

Foto: Die Jugendjury verkündet ihre Entscheidung; Foto: Birgit Susemihl

FHN: Brasilianisches Vorbild

Nordhausen (FHPN) Nordhäuser Forscher der FHN reisen zum Klimasondergipfel nach Brasilien.

Während sich Politiker in New York zum Klimasondergipfel versammelten, reisten Forscher der Nordhäuser Hochschule nach Brasilien. Prof. Dr.-Ing. Dieter D. Genske war zu Gast am renommierten Institut für Urbanes Planen „IPPUC“ in Cuitiba, der Hauptstadt des Bundesstaates Parana, und diskutierte dort über die klimagerechte Stadt. Er stellte deutsche und europäische Klimaschutzprojekte für Städte und Gemeinden zur Diskussion und erläuterte Chancen und Hemmnisse.
Die Millionenstadt Curitiba liegt südwestlich von Rio de Janeiro, wo bereits 1992 der erste Umweltgipfel stattfand. Sie wurde weltweit zu einer ökologischen Musterstadt, nachdem die erste autofreie Fußgängerzone des Landes angelegt,
ein vorbildliches Nahverkehrssystem mit futuristischen Haltestellen aufgebaut, Grünzonen ausgewiesen und die Abfalltrennung eingeführt wurde. Bereits vor über zwanzig Jahren wurde die Stadt mit ihrem innovativen Planungsinstitut und ihrer Umweltuniversität von den Vereinten Nationen ausgezeichnet.
"Die regenerativen Energien sind integraler Bestandteil der nachhaltigen Stadt- und Raumplanung. Wenn es eine Stadt in Südamerika schaffen sollte, unabhängig von fossil-nuklearen Treibstoffen zu werden, dann ist es Curitiba", so Professor Genske, Studiendekan des neuen
Masterstudiengangs Energetisch-Ökologischer Stadtumbau an der Fachhochschule Nordhausen. Der Präsident des Institutes Sergio Pires befand: "Wir sprechen die gleiche Sprache!". Eine weitere Zusammenarbeit wurde vereinbart.

 

Bilder:

- Futuristische Bushaltestelle in Curitiba
- Innovative Baukultur von Oscar Niemeyer

- Fahrradwege in der südamerikanischen Millionenstadt

„Ein musikalischer Spaß“

Loh-Orchester lädt zur OrchesterWerkstatt mit Till Eulenspiegel

Vor Till Eulenspiegels frechen Späßen ist niemand sicher. Seinem Schabernack, mit dem er der Welt einen Spiegel vorhält, haben wir nicht zuletzt eines der grandiosesten Orchesterstücke zu verdanken. Der Komponist Richard Strauss hatte zunächst eine Oper vorgesehen, doch schien es ihm bald sinnvoller, Eulenspiegels freche Späße in eine Musik ganz ohne Worte zu übertragen. Und in was für eine Musik! Richard Strauss war ein Meister darin, mit plastischen Motiven und einer atemberaubenden Behandlung der
Orchesterinstrumente die Geschichten von Till Eulenspiegel wie in einem Bilderbuch lebendig werden zu lassen. So reitet er mit einem Pferd über einen Markt und verursacht dort blankes Chaos, verkleidet sich als Pastor, hält eine scheinheilige Predigt und vieles mehr.

Wie Richard Strauss, einer der bedeutendsten Komponisten um die Wende zum 20. Jahrhundert, das genau machte, zeigen das Loh-Orchester Sondershausen und Generalmusikdirektor Markus L. Frank zum Strauss-Jahr anschaulich und unterhaltsam in der OrchesterWerkstatt für Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren.

Die OrchesterWerkstatt findet am 27.10. um 10 Uhr im Theater Nordhausen und am 29.10. um 10 Uhr im Haus der Kunst Sondershausen statt. Karten gibt es der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Touristinformation Sondershausen (Tel. 0 36 32/78 81 11), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Luther-Symposium endet in Erfurt

Bischof Feige: „Er war Katholik und Reformer“

Gestern (25. September 2014) ist in Erfurt ein Luther-Symposium mit dem Titel „Luther. Katholizität und Reform. Wurzeln – Wege – Wirkungen“ zu Ende gegangen. Seit Sonntag hatten sich rund 150 Wissenschaftler, Kirchenvertreter und ökumenisch Interessierte mit der Person Martin Luthers, dessen Anliegen und Beeinflussung durch die Traditionen seiner Zeit beschäftigt. Angeregt durch Kurienkardinal Walter Kasper griff die Deutsche Bischofskonferenz die Initiative als katholischen Beitrag zum 500. Jahrestag der Reformation 2017 auf.

Bischof Dr. Gerhard Feige, Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, zog – nachdem er bis gestern an den Beratungen der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda teilgenommen hatte – zum Abschluss ein positives Fazit: „Die Idee einer solchen Tagung war von Anfang an eine Herausforderung. Die Beschäftigung mit Martin Luther aus katholischer Sicht hat zum Teil eine eher negative Geschichte. Vor allem polemische Äußerungen dominierten lange Zeit das katholische Lutherbild. Umso mehr freut es mich, dass wir das Experiment gewagt haben, uns intensiver mit dem Reformator auseinanderzusetzen. Ich nehme besonders die offene ökumenische Atmosphäre mit nach Hause, die in diesen Tagen spürbar wurde.“ In Vorträgen und Seminaren hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich über neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu informieren, in einen gegenseitigen Austausch über die Persönlichkeit Martin Luthers zu treten und eine mögliche Herangehensweise von katholischer Seite an das Gedenkjahr 2017 zu reflektieren.

Als besonders bereichernd wurde die Auseinandersetzung mit der internationalen Sichtweise empfunden, wie die finnische Lutherforschung, die vor allem durch einen öffentlichen Vortrag von Bischof em. Eero Huovinen aus Helsinki große Beachtung fand. Bischof Feige zeigte sich beeindruckt von der Intensität der Lutherforschung außerhalb Deutschlands: „Es ist erfreulich, wie in Finnland die wissenschaftliche Erforschung der Person Martin Luthers blüht. Für die deutsche Lutherforschung erhoffe ich mir von den internationalen Erkenntnissen und den Gedanken dieser Tagung neue Impulse. Von diesen kann das ökumenische Miteinander in Deutschland profitieren. Die vielen Beiträge haben deutlich gemacht, dass Martin Luther in der Frömmigkeit und Mystik seiner Zeit tief verwurzelt war. Er war Katholik und Reformer. Mir haben sich bei dieser Tagung Denkweisen erschlossen, die uns gerade im Vorfeld des Reformationsgedenkens Wege eröffnen können, 2017 als Anlass zur Vertiefung der Ökumene in Deutschland zu nehmen. Luther hat einen Reformprozess innerhalb der Kirche gewollt, damit die Botschaft des Evangeliums wieder alle Menschen erreicht. Wenn wir diesen Wunsch ernst nehmen, so können alle christlichen Kirchen im Jahr 2017 gemeinsam auf Jesus Christus und seine Botschaft blicken. Zu dieser Sichtweise hat uns das Symposium in Erfurt ermutigt.“

Das Symposium in Erfurt war vom Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn und der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt vorbereitet worden.

Gesundheit im Blick

Nordhausen (pln 177/14). Wie sieht eigentlich eine Raucherlunge aus? Was sollte ich zum Thema Erste Hilfe wissen? Oder wie kann ich Stress bewältigen?  Um diese und viele weitere Fragen geht es heute beim Jugendgesundheitstag im Schulteil Morgenröte des Berufsschulzentrums. An rund 20 Stationen können sich die Schüler über verschiedene Aspekte des breit gefächerten Themas Gesundheit informieren und sich auch selbst testen – zum Beispiel beim Lungenfunktions- oder beim Hörtest.  Ein Lungenpräparat vom Südharz
Klinikum zeigte den Schüler sehr anschaulich, wie die Lunge eines Rauchers aussehen kann – nämlich ziemlich schwarz. Außerdem können sich die Schüler über Themen wie Blut- und Organspende, HIV und Aids, Impfen, Zahngesundheit, Bewegung, Sport und Fitness sowie gesunde Ernährung informieren. „Mich freut besonders, dass einige Stationen Berufsschüler aus dem Gesundheitsbereich gemeinsam mit ihren Lehrern anbieten und damit  Schüler für Schüler Wissen vermitteln“, sagte Mathias Wiegleb, stellvertretender Schulleiter des Berufsschulzentrums. Initiator Sven Köhn von der Blutspendezentrale des Südharz Klinikums, der den Jugendgesundheitstag 2002 ins Leben gerufen hat, dankte den zahlreichen Akteuren, die diesen Aktionstag regelmäßig alle zwei bis drei Jahre ermöglichen – darunter mehrere Referenten aus dem Südharz Klinikum, die DKMS, die Johanniter Unfallhilfe, das Gesundheitsamt des Landkreises, das Fitnessstudio Injoy, die Sucht- und Drogenberatung der Diakonie, das Familienzentrum des Jugendsozialwerks und das Berufsschulzentrum, in dem verschiedene Berufe im Gesundheitsbereich ausgebildet werden. Auch Schirmherrin Birgit Keller zeigte sich beeindruckt vom Engagement so vieler Akteure, die sich gemeinsam für gesundheitliche Aufklärung einsetzen.

Südharz zum Wandern empfehlenswert

96 Prozent würden den Südharz zum Wandern weiterempfehlen. Das ist ein Ergebnis einer Besucherbefragung im Rahmen des ENL-Projektes „Besucherleitsystem für die Region des Naturpark Südharz“. Rund 220 Wanderer und Radfahrer wurden dafür im Herbst und Frühjahr in Sophienhof, Ellrich, im Alten Stolberg, am Poppenbergturm und der Burg Hohnstein befragt. Die Befragten sagten zum Beispiel über die Region: "Lob für Neustadt für gute Wanderwegepflege", "Schöne Aussichten und Wege", "Alles tiptop, sehr zufrieden, freundliche Leute" oder "Im Vergleich zu vor 11 Jahren hat sich viel verbessert". Rund ein Viertel der Befragten waren Übernachtungsgäste, drei Viertel Tagesgäste. Etwa drei Viertel besuchen die Region zum wiederholten Mal. Mehr als die Hälfte war zwischen 41 und 60 Jahre, etwa ein Fünftel war mit Kindern und Jugendlichen unterwegs. "Ein Wanderweg speziell für Familien mit Kindern wäre nach den Befragungsergebnissen besonders gut in Sophienhof platziert, denn hier waren die meisten mit Kindern unterwegs", sagte Julia Hornickel von der Agentur Landidee, die die Befragung durchgeführt hat.  

Mehr als 20 Prozent der Befragten wurden durch die Stempelstellen der Harzer Wandernadel auf die Region aufmerksam. 40 Prozent hatten Wanderkarten dabei, 14 Prozent Handy bzw. GPS-Geräte, fast 60 Prozent nutzen zur Orientierung Wegmarkierungen, zwei Drittel achten auf Info-Tafeln am Weg. Fast drei Viertel der Befragten wissen, dass sie gerade im Naturpark Südharz unterwegs sind. "Das ist ein hoher Wert für einen so jungen Naturpark", so Julia Hornickel  bei der Abschlusspräsentation des ENL-Projekts auf der Ziegenalm. Überwiegend sind die Befragten zufrieden mit den Tafeln und Beschilderungen im Südharz, knapp 40 Prozent sehen noch Verbesserungsmöglichkeiten, wünschen sich beispielsweise eine detaillierte Beschilderung der Wege, der Stempelstellen und der Wanderparkplätze und hätten gern mehr Bänke. 

Ein weiterer Teil des ENL-Projekts war eine Wegenetzanalyse, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen, wie die Besucherlenkung verbessert werden kann. Mit GPS-Geräten wurden Wege, Markierungen, Info-Tafeln, Bänke etc. in den FFH-Gebieten im Naturpark Südharz aufgenommen, insgesamt eine Wegstrecke von über 300 Kilometern. Überwiegend waren diese naturbelassen, 70  Prozent waren in einem guten, zufriedenstellenden Zustand. Erfasst wurden alle vorgefundenen Wege in der Natur, als auch die, die zwar nicht markiert, aber als Weg in der Landschaft erkennbar sind und auch genutzt werden. Die so erfassten Wege weichen zum Teil deutlich von den rund 150 Kilometern Wegen ab, die in dem Untersuchungsgebiet im Landeskonzept "Forsten und Tourismus" festgelegt sind. "An vielen Stellen hat der Rückbau nicht stattgefunden - neben den offiziell festgelegten Wegen gibt es noch viele "inoffizielle", die zum Teil noch mit alten Wegmarkierungen versehen sind", sagte Matthias Schwarze von der Firma EKP, der die Wege analysierte. Daher sei auch die Eindeutigkeit der Wegmarkierung besonders an Gabelungen und Kreuzungen an vielen Stellen verbesserungswürdig, so Schwarze. Hier müsse die Entscheidung getroffen werden, neu auszuschildern oder nicht gebrauchte Wege wenn möglich zuwachsen zu lassen. 

Welche Anforderungen aus naturschutzfachlicher Sicht an die Besucherlenkung gestellt werden, erläuterte Jochen Schaub von der Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege der Georg-August-Universität Göttingen. Wichtig sei hier, dass geschützte Tiere, wie zum Beispiel  Schwarzstorch oder Rotmilan nicht gestört werden. Gut seien mehr thematische Rundtouren, die mit eigenen Symbolen ausgeschildert werden, so Schaub. Neben der Wegeanalyse und der Besucherbefragung sind im ENL-Projekt zwei Informationstafeln in Sophienhof und Rüdigsdorf sowie ein Wanderflyer mit einer Rundtour um das Naturschutzgebiet Sattelköpfe entstanden. Das ENL-Projekt des Vereins für Wirtschaftsentwicklung hat das Thüringer Landwirtschaftsministerium aus Mitteln des EU-ELER-Fonds gefördert. Die Ergebnisse sollen dafür genutzt werden, das Wanderwegenetz im Naturpark Südharz im Einklang mit dem Naturschutz weiterzuentwickeln. Erste Erkenntnisse fließen bereits in die neue Ausschilderung von Wandertouren von bzw. zu Haltestellen der HSB ein, die noch für diesen Herbst geplant ist.