Bischof Bode: „Bedingungslose Zuwendung zu jedem Menschen in unserer
Gesellschaft verwirklichen“
Weltweit engagieren sich mehr als 140 Millionen Menschen für
Anliegen, die ihnen so wichtig sind, dass sie ehrenamtlich dafür
arbeiten. Um dieses Engagement zu würdigen,
wurde von den Vereinten Nationen vor genau 30 Jahren der Internationale
Tag des Ehrenamtes eingerichtet, der am 5. Dezember begangen wird.
Das freiwillige Engagement im Kontext der Kirche gehört zu den
großen Ehrenamtsbereichen in Deutschland. Beispiele für solche
ehrenamtlichen Tätigkeiten sind etwa die
Telefonseelsorge, Bahnhofsmission, Flüchtlingsarbeit, Besuchsdienste im
Krankenhaus, Hospizarbeit, Obdachlosenhilfen, Suppenküchen,
Kirchenführungen und vieles mehr. Erst vor Kurzem haben die deutschen
Bischöfe in ihrem Wort „Gemeinsam Kirche sein“ ausdrücklich
dieses vielfältige ehrenamtliche Engagement der Getauften und Gefirmten
hervorgehoben, ohne das die Kirche nicht Kirche sein kann: „Darin wird
deutlich, dass alle Getauften berufen sind, das Leben und die Sendung
der Kirche verantwortlich mitzugestalten“,
schreiben die deutschen Bischöfe.
Auffällig ist der überdurchschnittlich hohe Anteil von Frauen
aller Altersgruppen: So haben sich zum Beispiel die ehrenamtlich
engagierten katholischen Frauenverbände
und Frauengruppen in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um
Gerechtigkeit für Frauen und deren gerechte Teilhabe an Verantwortung in
Kirche und Gesellschaft zu erreichen, Ungleichbehandlung von Frauen zu
benennen und dagegen aktiv zu werden, sowie
die weltweite Situation von Frauen zu berücksichtigen.
Anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamtes erklärt der
Vorsitzende der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz,
Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück):
„Das Engagement der Frauenverbände gegen Armut, Ausgrenzung, sozial
oder sexistisch bedingte Benachteiligung von Mädchen und Frauen weltweit
ist auch heute hoch aktuell.“ In ihrem Engagement machen die
Frauenverbände deutlich, „dass wir an einen Gott glauben,
der Männer wie Frauen mit der gleichen Würde und den gleichen Rechten
ausgestattet hat und der unseren Einsatz auch für mehr
Geschlechter-Gerechtigkeit in der Gesellschaft wie in der Kirche will.
Dazu bedarf es Strukturen der Beteiligung, aber auch Maßnahmen
der Unterstützung, damit gerade auch ehrenamtlich tätige Frauen bei der
Vielzahl an Ansprüchen aus Familie, Beruf und Ehrenamt noch zu Atem
kommen können“, so Bischof Bode. Gerade darum gelte dem vielfältigen
ehrenamtlichen Engagement „mein großer Dank und
meine Zusage, mit den Ehrenamtlichen in Verbänden und Gruppen über
deren Anliegen im Gespräch zu bleiben und gemeinsam nach Wegen zu
suchen, Jesu Botschaft von der bedingungslosen Zuwendung gegenüber jedem
Menschen in unserer Gesellschaft zu verwirklichen“.
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 04.12.2016
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