„Wir bitten Sie daher um Unterstützung, unsere geschätzte Theater-Orchester-GmbH so lebendig und vielfältig
erhalten zu können“
Nordhausen (psv)
Einstimmig beschlossen hat soeben der Nordhäuser Stadtrat folgendes Schreiben an den
Chef der Thüringer
Staatskanzlei und Minister
für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Benjamin-Immanuel Hoff.
„Sehr geehrter Herr Minister Prof. Dr. Hoff,
mit
Freude haben wir wahrgenommen, dass Sie die Arbeit unserer Theater- und
Orchester-GmbH wertschätzen und dazu entscheidend beitragen möchten,
dass diese Arbeit fortgeführt werden
kann.
Wir sind zunächst dankbar über das großzügige Angebot von Abteilungsleiterin
Elke Harjes-Ecker unseren Vertretern gegenüber, dass das Land weiterhin einen entscheidenden Anteil der Personalkosten unserer GmbH einschließlich der zu erwartenden Tarifsteigerungen übernehmen möchte, wenn die Träger ihren Anteil ebenso erbringen. Immerhin würde dies für das Land Thüringen eine Erhöhung des derzeitigen Zuschusses um deutlich mehr als 10 % bedeuten.
Elke Harjes-Ecker unseren Vertretern gegenüber, dass das Land weiterhin einen entscheidenden Anteil der Personalkosten unserer GmbH einschließlich der zu erwartenden Tarifsteigerungen übernehmen möchte, wenn die Träger ihren Anteil ebenso erbringen. Immerhin würde dies für das Land Thüringen eine Erhöhung des derzeitigen Zuschusses um deutlich mehr als 10 % bedeuten.
Wie
Sie wissen, befinden sich die Träger unserer GmbH größtenteils in
finanziellen Schwierigkeiten. Beide Städte und der Landkreis Nordhausen
befinden sich in der Haushaltskonsolidierung.
Dies führt dazu, dass Stadt- und Kreisräte gezwungen sind, Förderungen
im sozialen, kulturellen und infrastrukturellen Bereich drastisch zu
reduzieren, häufig sogar ganz zu streichen.
Unsere
Stadt- und Kreisräte haben sich in Beschlüssen eindeutig zu Theater und
Orchester bekannt. Sie sind bereit, trotz vieler anderer unpopulärer
Maßnahmen weiterhin einen erheblichen
finanziellen Beitrag zu leisten. Eine Erhöhung der kommunalen Zuschüsse
jedoch im selben Verhältnis, wie Sie es uns seitens des Landes nun
dankenswerter Weise angeboten haben, halten wir für derzeit schwer
umsetzbar.
Daher
bitten wir Sie, Ihr Angebot hinsichtlich der Finanzierungsanteile des
Landes noch einmal zu überdenken. Wie Sie wissen, ist in den anderen
Landesteilen der Zuschuss des Freistaates
für Theater und Orchester pro Einwohner um ein Vielfaches höher als in
Nordthüringen. Sicherlich hat Nordthüringen nur dieses eine Theater und
dieses eine Orchester, aber dieses gilt es doch umso mehr zu
unterstützen. Eisenach hat in den vergangenen Jahren
de facto sein Theater und Orchester fast komplett vom Land finanziert
bekommen. Auch in Gera-Altenburg liegt der Landesanteil an den
jährlichen Zuschüssen deutlich über 50 %, selbst wenn man das
Staatsballett gar nicht mitrechnet. Nominell ist der Landeszuschuss
dort deutlich mehr als doppelt so hoch wie in Nordthüringen. Bei den
Staatstheatern liegt er noch weitaus höher.
Das
Theater Nordhausen hat mit dem Loh-Orchester Sondershausen stets auf
die Herausforderungen der Zeit reagiert: Die erste Fusion in Thüringen
1991, die Abwicklung des Schauspiels
2004. Personalabbau von über 300 auf heute 190 Stellen, die
erfolgreiche und deutschlandweit einzigartige Kooperation mit Rudolstadt
seit 12 Jahren. Die Besucherzahlen liegen seit Jahren deutlich über
100.000, die Eigeneinnahmequote bei teilweise 15 % (früher
6 %). Das Theater ist damit – gemessen an Einzugsgebiet und Etat –
eines der erfolgreichsten im Land. Seine Ausstrahlung geht mittlerweile
wieder weit über die Trägerkreise hinaus. Allein 15 % der Besucher
kommen aus Niedersachsen, die Thüringer Schlossfestspiele
Sondershausen ziehen mittlerweile jährlich über 10.000 Besucher aus
ganz Deutschland und sogar aus dem europäischen Ausland an.
Auch
während der laufenden Verhandlungsphase haben wir uns progressiv mit
eigenen Vorschlägen eingebracht und standen immer für eine Erweiterung
der Kooperationsarbeit unserer Theater-Orchester
GmbH.
Sehr
geehrter Herr Minister Hoff, wir wissen, dass Sie aufrichtig an unserem
Theater und Orchester interessiert sind. Wir bitten Sie daher um
Unterstützung, unsere geschätzte Theater-Orchester-GmbH
so lebendig und vielfältig erhalten zu können, Ihr Angebot noch einmal
zu überdenken und den Landeszuschuss-Anteil vorrübergehend weiter zu
erhöhen. Sobald die Finanzlage unserer Kommunen es wieder ermöglicht,
werden wir den prozentualen Anteil an der Gemeinschaftsfinanzierung
erbringen.
Mit freundlichen Grüßen
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Steffen Iffland Andreas Wieninger
Vorsitzender der CDU-Fraktion Vorsitzender der SPD-Fraktion
i.V. Barbara Rinke, stellv. Fraktionsvorsitzende
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Barbara Schencke Holger Richter
Vorsitzende der Fraktion Die Linke Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/
___________________________
Martin Höfer
Vorsitzender der Fraktion FDP/
Für Nordhausen
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