Eine Ausstellung, die
gleichzeitig das 175jährige Jubiläum der Kreissparkasse Nordhausen
effektvoll abrundet
Die Stühle reichten am
Dienstag nicht in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen
anlässlich der Vernissage zur Ausstellung „Momente vom Tag“ des
Roland Obst, bisheriger Fotograf der „Thüringer Allgemeine“. Und
in den vergangenen Jahren vornehmlich der Nordhäuser Lokalredaktion
zugehörend. Als das er nicht nur für die Leser dieser Zeitung zu
einem Begriff mit hoher Anerkennung wurde. Kein Wunder also, dass
viele Gäste zur Eröffnung seiner Ausstellung kamen, um eine Auswahl
seiner Bilder zu sehen von Menschen aus dem Südharz. Manche mögen
sich auf dem einen oder anderen der Bilder erkannt haben.
Es sind ausnahmslos
qualitativ hervorragende Bilder, sowohl unter
bildtechnischen
Gesichtspunkten, als auch hinsichtlich der Motive. Und wer Leser der
„Thüringer Allgemeinen“ ist, oder eine der vorausgegangenen
Ausstellungen im Neuen Rathaus oder dem Kunsthaus sah weiß, dass sie
sich alle in ihren professionellen Niveau kaum unterscheiden.
Seit Dienstag also geht es um
Bildergeschichten aus dem Südharz. Wolfgang Asche,
Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse, begrüßte die gekommenen
Gäste, stellte das 175jährige Jubiläum des Geldinstitutes mit
dessen Konzept und seiner Bürgernähe und -verbundenheit in den
Vordergrund und betonte dann, dass sich diese Ausstellung durch ihre
Motive geradezu nahtlos anfügt.
Was dann der Leiter der
Nordhäuser Lokalredaktion der „Thüringer Allgemeine“, Thomas
Müller, als Laudator ausführte, entwickelte sich über die
Würdigung des Roland Obst hinaus zu einen ausgezeichnet
vorgetragenen Überblick über die Entwicklung der Photographie seit
ihrem Ursprung im Jahr 1839 (die es theoretisch durchaus ermöglicht
hätte, die Gründung der Kreissparkasse Nordhausen 1841 bildlich
festzuhalten) bis zur Gegenwart. Und die Bedeutung eines
Profi-Fotografen für eine Zeitung herausstellte. Schließlich
bedauerte er, dass es nach dem Weggang des Roland Obst keinen
Nachfolger geben wird. Und demzufolge auch keine Bilder in
professioneller Qualität möglich sein werden. In bemerkenswerter
Selbsteinsicht verwies er auf die nunmehrige Bildausstattung seiner
Lokalausgabe. Und stellte gleichzeitig und ganz grundsätzlich fest,
dass man auch mit amateurhaften Bildgalerien, die man inzwischen
vermehrt in Zeitungen zu sehen bekommt, den Qualitätserwartungen
ambitionierter Leser nicht gerecht werden kann. Für seine Redaktion
beteuerte er jedenfalls, dass man auch nach Roland Obst um gute
Bildarbeit bemüht ist.
Es machte Freude, Müller
zuzuhören, der mit der launigen, offenen Art seiner Laudatio das
Thema außerordentlich anschaulich vermittelte. Und natürlich die
bildlich hervorragende Arbeit des Roland Obst würdigte, die eben
auch in der Ausstellung Ausdruck finden.
Die Vernissage wurde
musikalisch durch Ensembles und Solisten der Musikschule Nordhausen
ausgezeichnet gestaltet, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie
behinderte Schüler an besonderen Instrumenten in ihr Programm
einbauten. Und so die Vernissage ebenso lebendig und unterhaltsam
verlaufen ließen.
Mir fiel bei dieser
Veranstaltung auf, dass Wolfgang Asche unter den Gästen zwar mit
Matthias Jendricke den Nordhäuser Landrat begrüßen konnte, aber
keinen Vertreter der Stadt Nordhausen. Und das finde ich schade.
Ich werde der Ausstellung
noch einen weiteren Eintrag widmen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen