Donnerstag, 14. April 2016

Roland Obst: Abschied mit einer exzellenten Fotoschau

Eine Ausstellung, die gleichzeitig das 175jährige Jubiläum der Kreissparkasse Nordhausen effektvoll abrundet


Die Stühle reichten am Dienstag nicht in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen anlässlich der Vernissage zur Ausstellung „Momente vom Tag“ des Roland Obst, bisheriger Fotograf der „Thüringer Allgemeine“. Und in den vergangenen Jahren vornehmlich der Nordhäuser Lokalredaktion zugehörend. Als das er nicht nur für die Leser dieser Zeitung zu einem Begriff mit hoher Anerkennung wurde. Kein Wunder also, dass viele Gäste zur Eröffnung seiner Ausstellung kamen, um eine Auswahl seiner Bilder zu sehen von Menschen aus dem Südharz. Manche mögen sich auf dem einen oder anderen der Bilder erkannt haben.
Es sind ausnahmslos qualitativ hervorragende Bilder, sowohl unter
bildtechnischen Gesichtspunkten, als auch hinsichtlich der Motive. Und wer Leser der „Thüringer Allgemeinen“ ist, oder eine der vorausgegangenen Ausstellungen im Neuen Rathaus oder dem Kunsthaus sah weiß, dass sie sich alle in ihren professionellen Niveau kaum unterscheiden.


Seit Dienstag also geht es um Bildergeschichten aus dem Südharz. Wolfgang Asche, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse, begrüßte die gekommenen Gäste, stellte das 175jährige Jubiläum des Geldinstitutes mit dessen Konzept und seiner Bürgernähe und -verbundenheit in den
Vordergrund und betonte dann, dass sich diese Ausstellung durch ihre Motive geradezu nahtlos anfügt.


Was dann der Leiter der Nordhäuser Lokalredaktion der „Thüringer Allgemeine“, Thomas Müller, als Laudator ausführte, entwickelte sich über die Würdigung des Roland Obst hinaus zu einen ausgezeichnet vorgetragenen Überblick über die Entwicklung der Photographie seit ihrem Ursprung im Jahr 1839 (die es theoretisch durchaus ermöglicht hätte, die Gründung der Kreissparkasse Nordhausen 1841 bildlich festzuhalten) bis zur Gegenwart. Und die Bedeutung eines Profi-Fotografen für eine Zeitung herausstellte. Schließlich bedauerte er, dass es nach dem Weggang des Roland Obst keinen Nachfolger geben wird. Und demzufolge auch keine Bilder in professioneller Qualität möglich sein werden. In bemerkenswerter
Selbsteinsicht verwies er auf die nunmehrige Bildausstattung seiner Lokalausgabe. Und stellte gleichzeitig und ganz grundsätzlich fest, dass man auch mit amateurhaften Bildgalerien, die man inzwischen vermehrt in Zeitungen zu sehen bekommt, den Qualitätserwartungen ambitionierter Leser nicht gerecht werden kann. Für seine Redaktion beteuerte er jedenfalls, dass man auch nach Roland Obst um gute Bildarbeit bemüht ist.
Es machte Freude, Müller zuzuhören, der mit der launigen, offenen Art seiner Laudatio das Thema außerordentlich anschaulich vermittelte. Und natürlich die bildlich hervorragende Arbeit des Roland Obst würdigte, die eben auch in der Ausstellung Ausdruck finden.


Die Vernissage wurde musikalisch durch Ensembles und Solisten der Musikschule Nordhausen ausgezeichnet gestaltet, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie behinderte Schüler an besonderen Instrumenten in ihr Programm einbauten. Und so die Vernissage ebenso lebendig und unterhaltsam verlaufen ließen.
Mir fiel bei dieser Veranstaltung auf, dass Wolfgang Asche unter den Gästen zwar mit Matthias Jendricke den Nordhäuser Landrat begrüßen konnte, aber keinen Vertreter der Stadt Nordhausen. Und das finde ich schade.

Ich werde der Ausstellung noch einen weiteren Eintrag widmen.

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