Nordhäuser Wohnungsunternehmen will einen Treffpunkt als
Mehrgenerationsangebot etablieren, in dem es neben Freizeit- auch
Dienstleistungsangebote speziell für die ältere Generation geben
soll
Nordhausen. Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG)
will in Nordhausen-Nord wieder ein Begegnungszentrum eröffnen und in
Eigenregie betreiben. „Geplant ist ein Treffpunkt für alle
Generationen“, erläutert SWG-Geschäftsführerin Inge Klaan das
Vorhaben. Denn anders als das frühere Seniorenbegegnungszentrum
(SBZ) will die SWG eine Art Mehrgenerationenhaus etablieren, in dem
es neben Freizeit- auch Dienstleistungsangebote geben soll.
In einem ersten Schritt wird die Stadt Nordhausen das Gebäude in
der Stolberger Straße, in dem sich das SBZ befand, an die SWG
verkaufen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Stadtrat in seiner
jüngsten Sitzung getroffen. „Der SWG-Aufsichtsrat kommt im Juni
zusammen“, erläutert Klaan den weiteren Zeitplan. Das
Kontrollgremium muss dem Kauf der Immobilie zustimmen. „Danach geht
es an die Erarbeitung eines neuen, wirtschaftlichen Konzeptes für
das Haus“, sagt Klaan.
Unter anderem schwebt der SWG-Chefin vor, eine Anlaufstelle für
Senioren zu etablieren, die Hilfe im Dienstleistungsdschungel
benötigen. Klaan spricht von einer „Beratungsinfrastruktur für
Senioren“. Diese werde vor allem im Hinblick auf das neue
Pflegegesetz nötig, das im kommenden Jahr in Kraft tritt. Mit diesem
ändert sich eines grundlegend: Der Gesetzgeber setzt dann verstärkt
auf die Pflege zu Hause, statt im Heim. „Genau vor diesem
Hintergrund, und weil wir als SWG unseren Mietern ein möglichst
langes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen wollen, braucht
es dieses Angebot in Nordhausen-Nord, einem Stadtteil mit recht hohem
Altersdurchschnitt“, sagt Klaan.
In der Begegnungsstätte soll es Ansprechpartner geben, die die
Angebote der sozialen Träger in Nordhausen genau kennen und passende
Dienstleistungen für die jeweilige Lebenssituation der Ratsuchenden
finden - beispielsweise einen Pflegedienst, einen Hol- und
Bringeservice oder eine Haushaltshilfe. „Nordhausen hat ein so
großes Angebot an sozialen Dienstleistern, viele ältere Menschen
sind damit einfach überfordert“, begründet Klaan die
Notwendigkeit des Hilfsangebotes. Die SWG will dazu mit den sozialen
Trägern ins Gespräch kommen.
Neben den Beratungsangeboten für Senioren,
soll im generationenübergreifenden Treffpunkt ein vielfältiges
Freizeitangebot für ein breites Publikum unterbreitet werden. Klaan
setzt dabei auf ehrenamtliche Unterstützung, wie es bereits im
früheren SBZ der Fall war, das über 40 Gruppen und Vereine nutzten.
Ein volles Wochenprogramm könne nur so abgesichert werden, meint
Klaan. Sie ist überzeugt, dass das Haus mit einem breiten Programm-
und Angebotsspektrum ein attraktiver Anlaufpunkt im Stadtgebiet wird.
Wir werden in den nächsten Wochen mit allen Beteiligten über unsere
Pläne reden und in die Erarbeitung des Nutzungskonzeptes mit
einbeziehen.
Bevor der neue Treffpunkt in Betrieb gehen kann, muss das Gebäude
modernisiert und saniert werden, so dass er barrierefrei erreichbar
und nutzbar ist. Ich habe meine Kollegen gebeten, den Aufwand für
die Wiederinbetriebnahme aufzunehmen, so dass wir dem Aufsichtsrat
mit der Entscheidung zum Erwerb auch den Kosten und Ablaufplan
vorlegen können. Vielleicht ist eine Wiederinbetriebnahme noch in
diesem Jahr möglich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen