Das Nordhäuser Wohnungsunternehmen sucht Partner für die
Umsetzung von Hilfsangeboten
Wie kann man Mieter bei wirtschaftlichen und sozialen Problemen
besser unterstützen? Ihnen entsprechend ihrer Lebenslage Hilfen
anbieten und Konflikte in der Mieterschaft vermeiden? Mit diesen
Fragen hat man sich bei der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft
(SWG) in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt und ein
unternehmensspezifisches Sozialmanagement erarbeitet. „Als
Wohnungsunternehmen haben wir eine große soziale Verantwortung und
müssen auch gesamtgesellschaftliche Prozesse im Blick behalten“,
verdeutlicht Bernd Stodolka, der das Projekt bei der SWG leitet.
Mit dem Sozialmanagement kann das Unternehmen jetzt auf bestimmte
Entwicklungen reagieren, die sich auf das Zusammenleben der Menschen
in einem Quartier negativ auswirken können. „Es sind vor allem
vier Trends: die Zu- und Abwanderung von Migranten, die zunehmende
Vereinsamung von älteren Mietern, wachsende Einkommensunterschiede
in der Bevölkerung und ganz besonders der demografische Wandel“,
verdeutlicht Stodolka. Diese Mietergruppen will man zukünftig mit
speziellen Hilfsangeboten langfristig unterstützen. „Für die
Umsetzung suchen wir erfahrene Partner in der Region“, sagt
Stodolka. Die SWG wird mit freien sozialen Trägern zusammenarbeiten
und will Akteure, die über entsprechende Erfahrungen und
Vernetzungen verfügen, zusammenbringen. Dazu werden wir
Interessenbekundungsverfahren in den nächsten Wochen durchführen.
So bunt gemischt die Mieterschaft der SWG ist, so unterschiedlich
sind auch die Problemlagen: Migranten will die SWG beispielsweise
nicht nur bei der Wohnungssuche unterstützen, sondern ihnen
zukünftig auch eine Nachbetreuung, Hilfe bei Behördengängen oder
im alltäglichen Leben anbieten. Die seit Jahresbeginn stattfindenden
Mietergespräche, bei denen sich neue und alte Hausbewohner
kennenlernen können, sind bereits ein Teil des Sozialmanagements.
Wieder andere Problemlagen gibt es bei älteren, oft
alleinstehenden Mietern. Hier geht es vor allem um die Vermittlung
haushaltsnaher oder Pflegedienstleistungen, wie auch um Angebote für
die Freizeitgestaltung. Darüber hinaus schwebt Stodolka
beispielsweise eine soziale Mietschuldenberatung vor. „Wer bei uns
Mietschulden hat, der hat meist auch noch weitere Gläubiger“, weiß
Stodolka aus Erfahrung in seiner Tätigkeit im Forderungsmanagement.
Diese Menschen wolle man dabei unterstützen, ihre finanzielle
Situation wieder zu ordnen. „Das Augenmerk liegt auf nachhaltiger
Hilfe. Mit dem Sozialmanagement leisten wir einen weiteren Beitrag,
um die Kundenorientierung und die Wohnzufriedenheit der
Nachbarschaften vor Ort zu verbessern“, ist Stodolka überzeugt.
Das neue Begegnungszentrum in Nordhausen-Nord soll dabei eine
wichtige Säule des Sozialmanagements werden. So ist vorgesehen, dass
die Räumlichkeiten in der Stolberger Straße nicht nur Treffpunkt
sind, sondern auch zu einem Beratungszentrum ausgebaut werden. Ein
Knotenpunkt, an dem die Hilfsangebote der freien Träger
zusammenlaufen können.
Mitteilung der SWG Nordhausen am 29.04.2016
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