Freitag, 29. April 2016

Nachhaltige Unterstützung für Mieter: SWG erarbeitet Sozialmanagement

Das Nordhäuser Wohnungsunternehmen sucht Partner für die Umsetzung von Hilfsangeboten

Wie kann man Mieter bei wirtschaftlichen und sozialen Problemen besser unterstützen? Ihnen entsprechend ihrer Lebenslage Hilfen anbieten und Konflikte in der Mieterschaft vermeiden? Mit diesen Fragen hat man sich bei der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG) in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt und ein unternehmensspezifisches Sozialmanagement erarbeitet. „Als Wohnungsunternehmen haben wir eine große soziale Verantwortung und müssen auch gesamtgesellschaftliche Prozesse im Blick behalten“, verdeutlicht Bernd Stodolka, der das Projekt bei der SWG leitet.
Mit dem Sozialmanagement kann das Unternehmen jetzt auf bestimmte Entwicklungen reagieren, die sich auf das Zusammenleben der Menschen in einem Quartier negativ auswirken können. „Es sind vor allem vier Trends: die Zu- und Abwanderung von Migranten, die zunehmende Vereinsamung von älteren Mietern, wachsende Einkommensunterschiede in der Bevölkerung und ganz besonders der demografische Wandel“, verdeutlicht Stodolka. Diese Mietergruppen will man zukünftig mit speziellen Hilfsangeboten langfristig unterstützen. „Für die Umsetzung suchen wir erfahrene Partner in der Region“, sagt Stodolka. Die SWG wird mit freien sozialen Trägern zusammenarbeiten und will Akteure, die über entsprechende Erfahrungen und Vernetzungen verfügen, zusammenbringen. Dazu werden wir Interessenbekundungsverfahren in den nächsten Wochen durchführen.
So bunt gemischt die Mieterschaft der SWG ist, so unterschiedlich sind auch die Problemlagen: Migranten will die SWG beispielsweise nicht nur bei der Wohnungssuche unterstützen, sondern ihnen zukünftig auch eine Nachbetreuung, Hilfe bei Behördengängen oder im alltäglichen Leben anbieten. Die seit Jahresbeginn stattfindenden Mietergespräche, bei denen sich neue und alte Hausbewohner kennenlernen können, sind bereits ein Teil des Sozialmanagements.
Wieder andere Problemlagen gibt es bei älteren, oft alleinstehenden Mietern. Hier geht es vor allem um die Vermittlung haushaltsnaher oder Pflegedienstleistungen, wie auch um Angebote für die Freizeitgestaltung. Darüber hinaus schwebt Stodolka beispielsweise eine soziale Mietschuldenberatung vor. „Wer bei uns Mietschulden hat, der hat meist auch noch weitere Gläubiger“, weiß Stodolka aus Erfahrung in seiner Tätigkeit im Forderungsmanagement. Diese Menschen wolle man dabei unterstützen, ihre finanzielle Situation wieder zu ordnen. „Das Augenmerk liegt auf nachhaltiger Hilfe. Mit dem Sozialmanagement leisten wir einen weiteren Beitrag, um die Kundenorientierung und die Wohnzufriedenheit der Nachbarschaften vor Ort zu verbessern“, ist Stodolka überzeugt.

Das neue Begegnungszentrum in Nordhausen-Nord soll dabei eine wichtige Säule des Sozialmanagements werden. So ist vorgesehen, dass die Räumlichkeiten in der Stolberger Straße nicht nur Treffpunkt sind, sondern auch zu einem Beratungszentrum ausgebaut werden. Ein Knotenpunkt, an dem die Hilfsangebote der freien Träger zusammenlaufen können.
Mitteilung der SWG Nordhausen am 29.04.2016

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