Zur Nutzung von zwei Ausbildungshallen des
Bildungswerks Bau Hessen-Thüringen (BiW) als vorübergehende
Flüchtlingsnotunterkunft zieht Landrat Matthias Jendricke eine positive
Bilanz. "Ich bin froh, dass wir mit dem BiW eine gute Alternative
zur sonst notwendigen Turnhallenbelegung hatten, die den Schul- und
Vereinssport behindert hätten", sagte Jendricke. "Denn ohne diese
Notunterkunft hätten wir seit letztem Herbst dauerhaft zwei Turnhallen
im Landkreis belegen müssen, um die erstankommenden
Flüchtlinge bis zur Weiterverteilung in Wohnungen oder
Gemeinschaftsunterkünfte unterzubringen.“ Dabei seien
die Verhältnisse
in diesem Massenquartier durchaus schwierig gewesen, so der Landrat.
"Die Wohnbedingungen im BiW waren sicher nicht ideal, erfüllten
ähnlich wie in Turnhallen nur einen Notunterbringungsstandard. Im BiW
waren jedoch die notwendigen hygienischen Bedingungen und die Versorgung
der Flüchtlinge besser aufrecht zu erhalten als in einer Sporthalle,
weil die Rahmenbedingungen gepasst haben", sagt
Jendricke.
Im BiW, das der Landkreis von Oktober bis März
intensiv als Flüchtlingsnotunterkunft genutzt hat, leben aktuell keine
Flüchtlinge und
die Einrichtung wird jetzt auf Stand-by geschaltet.
Statt der bislang 150 Betten sollen hier rund 70
Betten als Notaufnahme verbleiben. Im Winter haben im BiW teilweise
mehr als 100 Asylsuchende zeitgleich gelebt. "Hochgerechnet waren dies
über den gesamten Zeitraum rund 8000 Übernachtungen in der
Notunterkunft", so Jendricke. Der Landrat machte zugleich
deutlich, dass es richtig war, bestehende, leer stehende Objekte für
die Flüchtlingsunterbringung zu nutzen und nicht dem öffentlichen Druck
nachzugeben und neue Containerstandorte zu schaffen. "Auch in
schwierigen Zeiten ist es wichtig, einen kühlen Kopf
zu bewahren. Die Errichtung von Containerstandorten wie in anderen Städten hätte den Landkreis viel Geld gekostet und die Objekte würden jetzt leer stehen.“
Derzeit leben im Landkreis gut 1000
Asylbewerber, damit liegt die Zahl nach wie vor deutlich über dem Niveau
vom Frühjahr vergangenen Jahres, wo rund 250 Flüchtlinge im Landkreis
lebten. Daher habe die Kreisverwaltung weiterhin erhebliche
Anstrengungen zu vollziehen, um die Flüchtlingsbearbeitung zu
realisieren, so der Landrat, allerdings habe sich inzwischen eine
Routine in den Aufgaben eingestellt. Bei den laufenden
Anerkennungsverfahren zeige sich an der derzeit hohen Verbleibequote von
etwa 60 bis 70%, dass gerade Familien mit Kindern weiterhin hier leben
wollen.
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