Donnerstag, 7. April 2016

Aus dem Polizeibericht: Verdächtiger Koffer war zündfähig

Bei dem am Morgen in Obergebra aufgefundenen sprengstoffverdächtigen Gegen- stand handelte es sich um einen zündfähigen Spreng- bzw. Brandsatz. Das haben die bisherigen Untersuchungen ergeben.
Der verdächtige Werkzeugkoffer war am Morgen auf der Straße vor einem Wohnhaus gefunden worden. Bis kurz vor der Fundzeit hatte an dieser Stelle der PKW einer Anwohnerin gestanden. Deshalb muss davon ausgegangen werden, dass der Koffer zur Nachtzeit von Unbekannten unter dem Auto platziert wurde.
Spezialisten des Landeskriminalamtes hatten gegen 10 Uhr den Koffer unschädlich gemacht. Die Entschärfer hatten ihn dazu von einem Roboter aus mit einer Wasserkanone beschossen und zerstört. Die anschließende kriminaltechnische Untersuchung führte zu dem Ergebnis, dass der Bausatz tatsächlich zündfähig war. Warum es nicht zur geplanten Zündung kam, konnte bisher noch nicht festgestellt werden.
Bereits nach der Entdeckung des Koffers waren die betroffene Straße für jeglichen Verkehr gesperrt und die Anwohner evakuiert worden. Die Menschen konnten kurz vor 13 Uhr wieder zurück in ihre Häuser. Die ehemalige B 80 war für die Zeit des Einsatzes der Spezialisten für etwa eine Stunde voll gesperrt.
Zu den Hintergründen der Tat laufen die Ermittlungen der Kriminalpolizei. Ausländerfeindlichkeit oder ein politischer Hintergrund werden aber zurzeit als Motiv ausgeschlossen.
Der Finder des Koffers hatte sich absolut korrekt verhalten, indem er sofort die Polizei verständigte. Die Polizei dankt auch allen Anwohnern der Straße für ihre Mithilfe und ihr Verständnis für die notwendige Evakuierung und die weiteren polizeilichen Maßnahmen.

Trotzdem bereits zahlreiche Anwohner befragt wurden sucht die Kriminalpolizei weiterhin nach Zeugen. Gesucht werden Personen, die in der Nacht oder am frühen Morgen am Tutenstieg etwas beobachtet haben, das mit der Tat in Verbindung stehen könnte. So könnten zum Beispiel Anwohner oder Besucher in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden fremde Personen oder Fahrzeuge bemerkt haben. Hinweise bitte unter der Rufnummer 03631/96-0.
Mitteilung der Landespolizeiinspektion Nordhausen am 07.04.2016

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