Nordhausen
(psv) Der Stadtrat hat in seiner gestrigen Sitzung Günter Groh in
Anerkennung seiner Lebensleistung zum Ehrenbürger der Stadt Nordhausen
ernannt.
„Der
Nordhäuser Künstler Günter Groh hat über Jahrzehnte unsere Stadt und
ihre Entwicklung malerisch in verschiedenen Techniken festgehalten.
Günter Groh kennen viele
Generationen von Nordhäusern als Lehrer oder aus dem Stadtbild als
malenden Künstler, der mit seiner Staffelei unterwegs war und die Region
um Nordhausen in seinen Arbeiten festgehalten hat. Seine Bilder wurden
schon mehrfach in Nordhausen, vor allem im Kunsthaus
Meyenburg, ausgestellt und erfreuen sich großer Beliebtheit“, heißt es
im Beschlusstext.
Seine
Werke geben einen besonderen Einblick in sein künstlerisches Schaffen
über viele Jahrzehnte und zeigen damit auch einen Blick auf die
Veränderungen in der Stadt
bzw. die gesellschaftlichen Entwicklungen – sei es die baulichen
Veränderungen im Stadtkern oder die landschaftlichen am Stadtrand. Damit
sind seine Arbeiten heute Zeugnisse vergangener Zeiten – wie der Blick
in die Rautenstraße der 70er/80er Jahre oder den
Bau von Plattenbauten, die in dieser Form heute zwar nicht mehr
sichtbar sind, in der Erinnerung aber noch vorhanden.
Günter
Groh wurde 1925 in Markkleeberg geboren. Nach seiner Lehre als
Tiefdruck-Retuscheur und parallel dazu dem Besuch der Gutenbergschule in
Leipzig studierte er
von 1942 bis 1943 Grafik und Buchkunst in Leipzig. Das Studium musste
er aufgrund des Kriegsdienstes von 1943 - 1945 in Frankreich und im
Baltikum abbrechen. Danach folgte bis 1948 die Kriegsgefangenschaft in
Frankreich. Von 1948 bis 1949 besuchte er einen
einjährigen Lehrgang für Berufsschullehrer in Leipzig und arbeitete bis
1950 als Berufsschullehrer für
grafische Lehrlinge in Greifswald. Dort
studierte er von 1951 bis 1955 an der Pädagogischen Fakultät der
Universität. 1952 heiratete er die Grafikerin Eva
Maria Beger, 1956 wurde der gemeinsame Sohn Rainer geboren. Von 1955
bis zu seiner Pensionierung 1990 war er Lehrer, zuletzt Studienrat, für
Kunsterziehung an der Erweiterten Oberschule „Wilhelm von Humboldt“ in
Nordhausen.
Generationen
von Schülerinnen und Schülern lehrte er nicht nur Kunsterziehung,
sondern weckte ihr Interesse für Kunst und hat Ihnen Kunst nahe
gebracht. Einige seiner
Schüler, so u. a. Gerd Mackensen, Peter Genßler, Jürgen Rennebach und
Andreas Barth, erlernten bzw. studierten künstlerische Berufe wie
Grafiker, für die Günter Groh in seinem Unterricht den Grundstein legte.
Zu d. Bildern: 1. Die Rautenstraße in den 70er/80er Jahren von Günter Groh, Kreidezeichnung
2. Günter Groh zum 90. Geburtstag im Kunsthaus Meyenburg im März 2015 (Foto: Ilona Bergmann, Pressestelle Stadtverwaltung)
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