Nordhausen. Zum 38. Internationalen
Museumstag öffnen zahlreiche Museen und Gedenkstätten in
Deutschland, Österreich und der Schweiz am Sonntag, den 17. Mai
2015, ihre Türen. Auch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
beteiligt sich an dem internationalen Museumstag und gibt
Einblicke in aktuelle Gedenkstättenprojekte.
Um 11.00 Uhr hält Dr. Stefan
Hördler einen Vortrag zu dem Thema „Zwischen Nordhausen und
Torgau: KZ-Wachmannschaften aus der preußischen Provinz
Sachsen“. Der Leiter
der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora geht darin auf die frühen
Formationen und Netzwerke der Schutzstaffel der NSDAP wie die
26. SS-Standarte „Paul Berck“ mit Sitz in Halle/Saale (Preußen,
Provinz Sachsen) ein. Die erste Führungsriege beeinflusste das
Personalsystem der SS und förderte die Karrierewege der
SS-Männer aus ihren Regionen. Zahlreiche Angehörige dieser
SS-Standarten wurden später Lager- und Truppenführer sowie
KZ-Kommandanten. Die Verbindung von regionaler SS-Mitgliedschaft
und späterem Einsatz in den Konzentrationslagern steht im
Zentrum des Vortrages. Täterforschung zählt zu den inhaltlichen
Schwerpunkten, die künftig in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
ausgebaut werden sollen.
Um 14 Uhr führt die
Gedenkstättenmitarbeiterin Nadine Jenke durch die neue
Sonderausstellung „Zwischen Harz und Heide. Todesmärsche und
Räumungstransporte im April 1945“. Bei der Ausstellung handelt
es sich um ein Kooperationsprojekt der KZ-Gedenkstätte
Mittelbau-Dora und der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Die Schau
besteht aus zwei komplementären Teilen, die zunächst getrennt an
beiden Orten und später zusammen als Wanderausstellung gezeigt
werden. Nadine Jenke stellt den ersten Teil der Ausstellung vor,
der die Räumung des KZ Mittelbau und die Transporte in die Heide
thematisiert. Treffpunkt und Beginn der Führung ist am Eingang
der ehemaligen Feuerwache.
Außerdem
finden um 11.00, 13.00, 15.00 und 16.00 Uhr die regulären
Besucherführungen durch einen Teil des Außengeländes und der
Stollenanlage statt.
Die
Teilnahme an den Führungen durch das Gedenkstättengelände sowie
an der Ausstellungsführung ist kostenfrei und ohne Voranmeldung
möglich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen