. . .höre nie auf,
anzufangen. Ob und inwieweit Ciceros Weisheit aus vorchristlichen
Zeiten heute den Menschen noch zu prägen und zu motivieren vermag,
sei dahingestellt. Wenn sich der Spruch allerdings als Teil einer
Geburtstagsadresse findet, kann ihn der Empfänger schon als gut
gemeinte Animation oder gar Mahnung auffassen. Ganz allgemein oder
auch speziell.
Mir ist neulich derartiges
widerfahren. Und wenn ich mir diesen, meinen Blog ansehe mit den
Inhalten der jüngsten Zeit, werden mir Defizite bewusst. Denn da
gibt es vornehmlich Mitteilungen der verschiedensten und
unterschiedlichsten Art, mit denen ich dem Ersuchen der Absender nach
Veröffentlichung nachgekommen bin. Eigene Beiträge, Meinungen oder
Einsichten zu aktuellen Vorgängen oder Ereignissen aber finden sich
kaum darunter. Und wenn ich diese Einsicht an jenen Spruch messe,
fühle ich mich schon angeregt, diesen Zustand zu ändern. Die Gründe
lagen und liegen in der Auszeit, die ich unlängst nehmen musste. Und
die sich allmählich erst verflüchtigen. Also ist Geduld gefragt.
Als Entschuldigung!?
Es hat in Nordhausen eine
Wahl zum Landrat gegeben, die bekanntlich Matthias Jendricke gewonnen
hat. Die Bedeutung, die diesem Ergebnis zukommt, wird recht
unterschiedlich eingeschätzt: die „Nordhäuser Allgemeine“
stilisiert es zu einem historischen Ereignis, im Internet berichtete,
interviewte und kommentierte Kurt Frank, ein in Ehren ergrauter
ehemaliger TA-Redakteur, der nun gelegentlich dem nnz-Blog
zuarbeitet. Die Zukunft wird zeigen welche praktische Bedeutung in
Politik und Verwaltung das Ergebnis wirklich hat.
Etwas merkwürdig finde ich
bei diesem Themenkomplex, dass mit der Wahl des bisherigen Nordhäuser
Bürgermeisters Matthias Jendrickes zum Landrat weniger die auf ihn
wartenden und zu bewältigenden Aufgaben und Probleme in den Focus
gestellt werden, als die durch seinen Wechsel entstandene Situation
in der Verwaltung der Stadt Nordhausen. Gemeint ist der inzwischen
fast von allen Fraktionen des Stadtrates geforderte Wegfall der 2.
Beigeordnetenstelle, die derzeit von Hannelore Haase besetzt ist.
Bisher staunte ich nur, welche Aufgabenbereiche zu ihrem derzeitigen
Zuständigkeitsbereich gehören und wie sie diese bewältigt.
Systemgerecht ist das sicher nicht und war wohl bisher zumindest
teilweise den „innerbetrieblichen“ Verhältnissen geschuldet. Man
wird sich da wohl bei einer Neuordnung einiges überlegen müssen,
das einer gerechteren Aufgabenverteilung entspricht.
Wenn aber derartige
Überlegungen innerhalb der Verwaltung der Stadt Nordhausen als
notwendig erachtet werden, weil die Haushaltslage der Stadt das
erfordert, trifft das dann nicht im gleichen Maße auf das
Landratsamt zu? Eine solche Überlegung findet sich aber meines
Wissens noch in keinem Antrag einer Kreistagsfraktion. Stattdessen
überhäuft man den neuen Landrat mit Erwartungen und billigt ihm
nach Jürgen Hohberg noch nicht einmal eine Schonfrist zu. Da bin ich
mal neugierig auf den weiteren Verlauf.
Und eine letzte Bemerkung: es
wird nach diesem Wahlergebnis viel über mögliche persönlich
motivierte – auch neu entstandene – Befindlichkeiten spekuliert,
etwa im Verhältnis Stadt ./. Landkreis oder zwischen Matthias
Jendricke und Jutta Krauth. Ich denke, der Wähler – zu denen ich
gehörte - hat das bei seiner jeweiligen Entscheidung berücksichtigt:
Er erwartet von den Akteuren nichts anderes als Sacharbeit zum Wohle
der Bürger. Ohne persönliche Befindlichkeiten oder Animositäten.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Zukunft wird zeigen, ob sie
das vermögen.
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