Wirken von Günter
Groh erneut Thema in „KUNST & KAFFEE“
Manchmal
verlaufen Gespräche und Entwicklungen nicht wie geplant. Sind diese
negativ, so heißt es oft, sie ‚liefen aus dem Ruder‘. Hier aber
waren es positive Wortmeldungen – und zwar
ein weiteres Mal zu dem
Wirken, dem Schaffen von Günter Groh. Eigentlich stand die
Veranstaltung der Reihe „KUNST & KAFFEE“ in der vergangenen
Woche im Zeichen der aktuellen Ausstellung, gewidmet dem
künstlerischen Werk von Ilsetraud Glock, gewidmet einem ‚Leben für
die Kunst‘, wie im Titel der Ausstellung zu Recht betont. Nach der
gelungenen und sehr ansprechenden Führung durch die Leiterin des
Kunsthauses, Frau Susanne Hinsching, waren bei Kaffee und Kuchen
Gespräche zu Details der gezeigten Werke, zu speziellen Fragen der
Darstellung zu erwarten gewesen. Aber nach kurzer Diskussion zu dem
noch immer nicht genügenden Bekanntheitsgrad dieser Künstlerin
und
zu möglichen Gründen – letztendlich ist ihr Name auch nicht
zuletzt durch den zweijährig ausgeschriebenen und begehrten
Grafikpreis bei Künstlern auch überregional ein Begriff –
konzentrierten sich die Gespräche auf die mögliche Auszeichnung
Günter Grohs als Ehrenbürger der Stadt Nordhausen, die am 6. Mai
auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung stehen soll. Es wäre
verfehlt das Wort Streitkultur zu gebrauchen, denn alle Anwesenden
waren sich einig, dass diese Würdigung mehr als verdient sei.
Interessant waren aber Argumente, wieso erst jetzt seitens der Stadt
an eine solche Ehrung gedacht wurde. Man hätte dies doch eher zu dem
offiziellen Geburtstagsempfang der Stadt im Kunsthaus Meyenburg am
15. April erwartet. Ein besserer Rahmen als dieser Empfang und der
Anlass – Günter Groh feierte an diesem Tag seinen 90. Geburtstag –
wäre kaum denkbar gewesen. Waren vielleicht der übergroße Zuspruch
zu der „Groh-Ausstellung“ und das vielfältige Medienecho Anlass
zum Überdenken seitens der Stadt? Kann man die Verdienste von Erika
Schirmer und die von Günter Groh vergleichen? Welches sind denn die
Kriterien für eine
Ehrenbürgerschaft? Ist eine solche Auszeichnung
auch mit finanziellem Aufwand für die Stadt verbunden? Denn dann
würde es bei der momentanen ‚Sparomanie‘ wohl keine Ehrenbürger
geben! Fragen über Fragen, die nur teilweise beantwortet werden
konnten. Erstmalig bei Veranstaltungen der Reihe „KUNST &
KAFFEE“ mussten die Besucher mit Schließung des Kunsthauses
herausgebeten werden. Auch ein Zeichen von Interesse und
Gesprächskultur! Angeregt wurde ein Überdenken, ob in Zukunft
spezielle Veranstaltungen angeboten werden sollten, in denen
bestimmte Themen im Schwerpunkt besprochen, diskutiert werden
sollten. Im Moment aber bleibt abzuwarten, wie die Stadträte
entscheiden werden. Die 5000 Schüler der Schulen in Nordhausen und
Bleicherode würden es begrüßen, wenn ihr Lehrer, der sie der Kunst
und Kultur näher brachte, in solcher Weise geehrt würde.
Wolfgang R. Pientka
Vorsitzender des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins
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