Bildungsgewerkschaft zu Verhandlungsergebnis
im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst: Mitglieder sollen in Urabstimmung
entscheiden
Hannover – Als „tragfähigen
Kompromiss“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die
Verständigung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern in der neunten
Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des kommunalen Sozial- und
Erziehungsdienstes (SuE) bezeichnet. Die GEW-Verhandlungskommission empfiehlt
den Gremien und Mitgliedern, das Ergebnis anzunehmen. Die GEW-Gremien werden
jetzt über die Einleitung einer Urabstimmung entscheiden.
„Die meisten der 240.000 SuE-Beschäftigten werden
rückwirkend zum 1. Juli in eine höhere Entgeltgruppe eingeordnet und bekommen
mehr Gehalt. Im Vergleich zum Schlichterspruch haben die Arbeitgeber noch
einmal nachgelegt. Den Einstieg in eine Aufwertung des SuE-Berufsfeldes haben
wir geschafft. Jetzt müssen wir dran bleiben, dafür brauchen wir einen langen
Atem“, sagte GEW-Verhandlungsführer Andreas Gehrke am Mittwoch in
Hannover. Es sei gelungen, außerhalb der regelmäßigen Gehaltsrunden für die
Mehrheit der Beschäftigten zu strukturellen Verbesserungen und
Einkommenssteigerungen zu kommen.
Insbesondere jüngere Erzieherinnen und Erzieher erhielten
mehr Geld als in der Schlichtungsempfehlung vorgesehen. „Damit wird der Beruf
attraktiver und wir haben ein wichtiges Signal gegen den drohenden
Fachkräftemangel gesetzt“, betonte Gehrke. Auch ein Teil der Sozialarbeiterinnen
und -arbeiter bekäme gegenüber der Schlichtung einen Nachschlag.
Info: Erzieherinnen und Erzieher
kommen aus der Entgeltgruppe S 6 in die neu geschaffene Entgeltgruppe S 8a und
erhalten nicht erst – wie in der Schlichtung vorgesehen – ab Stufe
4 eine spürbare Erhöhung, sondern bereits ab Stufe 1. Die Tabellenwerte steigen
gegenüber der S 6 durchschnittlich um 132 Euro, das entspricht einer Erhöhung
um 4,25 Prozent. Damit nehmen die Beschäftigten im Kitabereich gleichmäßiger an
der Aufwertung teil.
Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, die in S 14
eingruppiert sind, erhalten nicht erst wie im Schlichterspruch vorgesehen in
Stufe 6 eine Entgelterhöhung, sondern in allen Stufen – und zwar
durchschnittlich um 75,75 Euro.
Der Tarifvertrag für den Sozial- und Erziehungsdienst
tritt rückwirkend zum 1. Juli 2015 in Kraft und hat eine Laufzeit von fünf
Jahren.
Mitteilung der GEW am 30.09.15
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