Donnerstag, 24. September 2015

Zu den Gebietsreform-Plänen der Landesregierung:

 OB Zeh: „Nordhausen wäre der natürliche Kreissitz“ / Gebietsreform „von oben“ nimmt den Menschen das Gefühl der Identität

Nordhausen (psv) Mit Blick auf die Pläne der Landesregierung zu einer möglichen Gebietsreform für Thüringen sagte Nordhausens  Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh, „dass Nordhausen als das größte und natürliche Zentrum Nordthüringens seinen Status als Kreisstadt behalten muss.“

Dieser Anspruch gründe nicht in Eitelkeiten, „sondern ist ein Gebot der Vernunft und der Wirtschaftlichkeit.“ Schon jetzt sei Nordhausen wichtigster Verwaltungsstandort in Nordthüringen und habe eine funktionierende Kreisverwaltung. „Darüber hinaus ist Nordhausen Hochschulstandort, Sitz einer überregionalen Arbeitsverwaltung, wichtiger Gerichte und der Polizeiinspektion. Das Ganze zu verlagern, wäre nicht klug.  Und: Nordhausen hält in der gesamten Region die meisten Arbeitsplätze vor, ist wichtigster Wirtschaftsstandort und Ziel vieler Einpendler aus der ganzen Region.“

„Eine von oben verordnete Veränderungen bestehender Strukturen“ hält der Oberbürgermeister für nicht optimal. Auch nicht den Zeitpunkt der Debatte. „In diesen Tagen sind die Menschen mit Blick auf die Flüchtlingsfrage sehr verunsichert, einige haben Ängste. Und die Kommunen haben eine Überlast an Aufgaben zu bewältigen. Deshalb sollte man die Veränderung von historisch gewachsenen Strukturen wie den Landkreisen mit hoher Sensibilität und der nötigen Ruhe angehen. Die Menschen dürfen nicht das Gefühl bekommen, Identität zu verlieren, überrannt und überfordert zu werden.“
„Anstelle einer Gebietsreform von oben mit großen anonymen Landkreisen wäre deshalb der Weg über die freiwillige  Zusammenarbeit `von unten´ der bessere. Im Landkreis praktizieren wir dieses Solidarprinzip zum Beispiel im Wasserverband, wo sich viele Gemeinden zusammenschließen, bei der gemeinsamen Pflege der  Gewässer oder beim Abwasser. Hier teilt man sich freiwillig Aufgaben, so dass es am Ende wirtschaftlicher für die Bürger ist“, sagte Dr. Zeh.


Eine Gebietsreform müsste am Ende und nicht am Anfang stehen. „Eine freiwillige Kooperation von Städten und Gemeinden, die von den Menschen gewollt und getragen wird, wäre ein guter Beginn. Diesen Weg geht Nordhausen seit vielen Jahren erfolgreich.“

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