Weniger als jede sechste Firma entwickelt systematisch Talente
- Engagement der Unternehmen im Vergleich zu 2014 gesunken
- 30 Prozent mehr Umsatz durch strategisches Talentmanagement
Eschborn, 22. September 2015 - Nicht einmal jeder sechste
Arbeitnehmer in Deutschland kann von seinem Unternehmen behaupten,
dass es die Karriere seiner Mitarbeiter aktiv fördert, so eine
aktuelle Studie der ManpowerGroup. Der Anteil ist im Vergleich zum
Vorjahr sogar gesunken: von 18 Prozent in 2014 auf 14 Prozent. Die
Zahlen zeigen, dass Notwendigkeit und Potenzial von strategischem
Talentmanagement in vielen deutschen Firmen noch nicht erkannt wird.
Die Folgen: Unternehmen fallen im Wettbewerb zurück, Fach- und
Führungskräftetalente bleiben unentdeckt. Gleichzeitig steigen die
Kosten, um extern Personal zu rekrutieren. Bewusst wurden für die
Studie Arbeitnehmer befragt und nicht die Personalverantwortlichen
der Unternehmen.
"Personalentwicklungsprogramme zielen in Deutschland häufig zu stark
auf konkrete Bedarfe der Organisation ab und zu wenig auf die
individuellen Kompetenzen und Karrierewünsche der Mitarbeiter selbst.
Hier setzt modernes Talentmanagement an", sagt Rüdiger Schäfer,
Deutschland-Chef bei Right Management, den Karriere-Experten der
ManpowerGroup.
Karriere als beständige berufliche Entwicklung statt Karriereleiter
Der Unterschied liegt in der Herangehensweise: Die Mitarbeiter
bekommen keine konkrete Position angeboten, in den sie durch eine
Weiterbildungsmaßnahme hineinwachsen sollen. Vielmehr arbeiten sie
gemeinsam mit Vorgesetzten und Personalabteilung aus, welche Rolle
sie künftig im Unternehmen spielen können und wollen und welche
Kompetenzen sie dafür noch benötigen. "Mitarbeiter sind engagierter
und motivierter, wenn sich ihre persönlichen Ziele mit den
Unternehmenszielen decken", so Schäfer. "Das Unternehmen schafft sich
somit einen Pool an Talenten mit vielfältigen Kompetenzen, die sie
flexibel einsetzen können." Das ist zum Beispiel wichtig, um neue
Herausforderungen, die an eine agile Organisation gestellt werden zu
meistern so konnte z.B. vor zehn Jahren noch keine Personalabteilung
voraussehen, welche Bedeutung die Digitalisierung für die Arbeits-
und Führungspraxis spielen wird.
Positive Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn
Für die Arbeitgeber zahlt sich der Aufwand eines professionellen
Talentmanagements mit dem Fokus auf die Karriere-Entwicklung aus:
Wichtige Know-how-Träger bleiben dem Unternehmen länger treu. Das ist
wichtig, denn den meisten deutschen Firmen fehlen ausreichend
geeignete Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen. Das ist eine der
größten Herausforderungen für die Personalentwicklung, zeigt eine
weitere ManpowerGroup-Studie. Ist eine solche Stelle unbesetzt, führt
dies zu Umsatzeinbußen und hohen Rekrutierungskosten. "Unternehmen
erwirtschaften mit zeitgemäßen Talententwicklungsstrukturen im
Durchschnitt 30 Prozent mehr Umsatz und höhere Gewinne", sagt
Schäfer.
Von Bundesliga-Clubs lernen
Was eine systematische, auf individuelle Fähigkeiten abgestimmte
Karriereförderung bewirken kann, verdeutlicht auch ein Blick auf den
Profifußball. Vereine der ersten und zweiten Bundesliga haben seit
2002 rund eine Milliarde Euro in die Nachwuchsförderung investiert.
Die Erfolge können sich sehen lassen: ein Weltmeistertitel der
A-Mannschaft und weitere Erfolge der Jugendteams. "Deutsche
Unternehmen sollten der Devise vieler Bundesligavereine folgen:
weniger teure Transfers, mehr Talentsuche und Förderung im eigenen
Haus", sagt Schäfer. Gerade für die Führungsriege ist dies wichtig:
So planen derzeit 41 Prozent der deutschen Unternehmen Investitionen
in Coachings bestehender Führungskräfte, aber weniger als ein Drittel
in Maßnahmen zur Führungskräfteentwicklung. Da verwundert es nicht,
dass nur etwa jedes zehnte deutsche Unternehmen genug
Nachwuchsführungskräfte in der Organisation hat. "In den nächsten
Jahren scheidet eine ganze Generation von Führungskräften aus und die
jungen Talente auf der Ersatzbank sind nicht ausreichend vorbereitet.
Das ist keine gute Ausgangsbasis", so der Right Management Chef.
Unternehmen, die ein professionelles Talentmanagement aufsetzen
wollen, können sich an spezialisierte Berater wie Right Management
wenden.
Mehr Informationen: www.rightmanagement.de.
Mitteilung der Manpower-Group Deutschalnd am 22.September 2015
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