Gespräch zur Lage im Nahen Osten
Der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx,
und der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman,
sind heute zu einem Meinungsaustausch in Berlin zusammengetroffen. Die
Unterredung in konstruktiver und freundschaftlicher Atmosphäre brachte
die guten Beziehungen zum Ausdruck, die seit langen Jahren zwischen der
Deutschen Bischofskonferenz und der Botschaft des Staates Israel
bestehen.
Kardinal
Marx und Botschafter Hadas-Handelsman erörterten die Perspektiven eines
Friedensprozesses im Nahen Osten. In diesem Zusammenhang kam die
Sprache auch auf den umstrittenen Grenzverlauf im Cremisan-Tal bei
Bethlehem, der von Bischofskonferenzen weltweit kritisiert worden ist.
Auch theologische Themen wurden erörtert. Zudem sprachen sie über die
Lage der Christen im Heiligen Land, wobei Botschafter Hadas-Handelsman
Pilgerfahrten von Christen ins Heilige Land befürwortete.
Einvernehmen
herrschte bei dem Gespräch in der Verurteilung antisemitischer
Gewalttaten in Deutschland und ebenso von antichristlichen Anschlägen,
die in den zurückliegenden Jahren vermehrt in Israel aufgetreten sind.
Kardinal Marx und Botschafter Hadas-Handelsman betonten die gemeinsame
Verbindung von Juden und Christen und dass man gemeinsam gegen
Antisemitismus vorgehen werde. Kardinal Marx dankte für die schnelle
Aufklärung des Brandanschlags auf das Kloster Tabgha (See Genezareth) im
Juni und erinnerte an die Ankündigung führender Politiker, dass sich
der Staat Israel an den Reparaturkosten unbürokratisch beteiligen wolle.
Der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz brachte in dem Gespräch
auch seine Sorge über den Fortbestand der christlichen Schulen in Israel
zum Ausdruck. Zahlreiche kirchliche Bildungseinrichtungen seien von der
Schließung bedroht, wenn – wie angekündigt – staatliche
Unterstützungsgelder gestrichen und zugleich höhere Eigenbeiträge der
Eltern untersagt würden.
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 08. September 2015
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