Es war bisher meist so, dass
ich bei dem Besuch der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen
anlässlich einer Vernissage in den ausgestellten Bildern oder auch
Skulpturen unschwer Bezüge fand, die mir erste Orientierung boten.
Mitunter aber fand ich mich auch gleich mit einer solchen Vielzahl
von Bildern konfrontiert, dass ich mich zum Sondieren veranlasst
fühlte um Orientierung zu erlangen.
Nicht so gestern
anlässlich der Vernissage der Ausstellung der
Künstlerin Andrea Flemming, deren Titel "Ort ohne Ort" mir allein schon Rätsel
aufgab: es sind relativ wenig Bilder oder auch Installationen
ausgestellt und die Bestuhlung ließ erkennen, dass man mit einer
eher
überschaubaren Zahl an Besuchern rechnete. Und so war es dann
auch. Flemming ist in Kunst- und Künstlerkreisen bekannt, die in
Nordhausen aber so groß nicht sind. Und den sonst nicht selten den
Künstler begleitenden mehr oder weniger großen Freundes- und
Bekanntentross gab es diesmal nicht.
In der Vorschau hieß es,
Andrea Flemming aus Halle werde unter dem Motto "Bild, Raum,
Objekt, Glas" ihre Werke ausstellen. Dabei würde es sich
weniger um gezeichnete Bilder handeln, viel mehr würden es
Installationen sein, die mit Licht und Schatten, Spiegelungen und
Illusionen beeindrucken. Dem ist auch so, wie ein erster, flüchtiger
Überblick erkennen ließ. Zu mehr reichte es zunächst nicht, denn
da war der Fotograf der „Thüringer Allgemeine“ am Werk, der für
die Künstlerin geeignete Positionen ausmachte, um sie im Bild
effektvoll festzuhalten.
Musikalisch eingestimmt wurde
die Besuchergemeinde dann recht eindrucksvoll durch Annemarie Pohl
(Musikschule Nordhausen) am Klavier, der Vera Angelstein von der
Kreissparkasse folgte, die eine erste
Einführung zur Künstlerin und
ihrer künstlerischen Konzeption gab. Man erfuhr zu deren Vita, dass
sie 1976 in Sangerhausen geboren wurde und – so erfuhr ich
beiläufig – auch dort in einer großen Glaserei Kurse in
gestaltender Kunst leitet. Insoweit ist eigentlich verwunderlich,
dass ihr unmittelbarer persönlicher und künstlerischer Ruf bislang
Nordhausen noch nicht wirklich erreichte. Was sich mit dieser
Ausstellung leicht ändern könnte.
Die Laudatio, mehr in Form
einer Vorlesung, hielt die
Kunstwissenschaftlerin Sigrun Dittmann,
die sehr ausführlich zu der Künstlerin und ihren Intentionen
referierte. Es fiele mir natürlich leicht, aus dem Mitschnitt ihrer
Ausführungen zu zitieren und es damit bewenden lassen, anstatt zu
versuchen, zu eigener Sichtweise und Eindrücken zu kommen. Das aber will ich noch heute jenseits des gesellschaftlichen Verlaufes
der Vernissage versuchen. Die nach dem offiziellen Teil den
üblichen unterhaltenden Verlauf nahm.
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