Um von vornherein keine
Missverständnisse zu dieser Titelzeile aufkommen zu lassen: die
Besucher der Operngala am Samstag erlebten einen begeisternden
Konzertabend, der viel, viel Beifall fand. Insoweit keinerlei
Einschränkung. Dass Intendant Lars Tietje im Rahmen dieser Premiere
als Preisträger des diesjährigen Theaterpreises verkündet und
gewürdigt wurde, fand – wie berichtet – ebenso ungeteilte
Zustimmung und lang anhaltendem Beifall. Und das sogar noch, bevor
überhaupt der Name des Geehrten von Landrat Matthias Jendricke,
Vorsitzender des
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjRCfWYXLo-bArZq7bFVdm9COWyxof8ZJPO4hkXuAbWsVafoslL1hSYVQiXHmqHF7fhqUUA27OV2XaW6HHXoHcRF9LJ7GJOP_GqwC1uUvTCswSQ-luI4ysvxIctxStwPODzJOvgBPyuhkY/s320/Operngala+2015-16+046.jpg)
Stiftungsrats der Kreissparkasse Nordhausen, genannt
wurde. Zwar war der Name bis zuletzt geheim gehalten worden, doch
schon in vielen themenbezogenen Gesprächen zuvor war Lars Tietje als
favorisierter Kandidat genannt worden. Weil allgemein zu hören war,
dass damit seine erfolgreiche Zeit als Intendant des Theaters
Nordhausen seinen krönenden Abschluss finden könnte. Jendricke
überreichte ihm den Preis gemeinsam mit der Ministerin für
Infrastruktur und Landwirtschaft Birgit Keller, Barbara Rinke, der
Vorsitzenden des Fördervereins Theater Nordhausen e. V. und Wolfgang
Asche, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Nordhausen. „Wir
ehren diesmal eine ganze Ära“, so der Landrat.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgCQ2LPjrNfS2OqWZIziUeAoeIibZb__3RDgT6Vm54e8RVOcy7mq8hwV8IEH5NTQyhZlKTZfkJWuf7QxjNXaSDxUu7kF-RLtHN5JvOAY6jUFnoHcoObOteLV6rxsyo-4eOjNkjZ0GSl4g/s320/Empfang+1.jpg)
Zwar drückte man in den
Würdigungen die Freude aus, dass Lars Tietje ja mit der Operngala
als Eröffnung der Spielzeit 2015/16 ja noch dem Theater ein Jahr
erhalten bleibt, es bleibt aber die Einsicht, dass sowohl diese
Spielzeit-Eröffnung als auch jede weitere Veranstaltung - wie etwa
das Theaterfest am kommenden Sonntag – und jede Aufführung
imTheater selbst die letzte sein wird, die unter der Intendanz Lars
Tietjes stattfindet.
Das Bedauern war schon vor
Beginn der Premiere der Operngala unüberhörbar, beim Empfang im
Foyer des Theaters nämlich, zu dem der Förderverein des Theaters
Nordhausen e.V.die Nordhäuser Stadträte, sowie die
Kreistagsabgeordneten des Landkreises Nordhausen und die Presse
eingeladen hatte.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgFRBt4GkvAfBu2QuistowkIK3ovK2b7itpbyVbadoLHqOfCYnXOPAnTIqCTKnrcTwcLolVszr70TUU6-XQkgUE3y6Mrk_DSGiY1Pul8EaMuOqJg7Fy4LuGjtkN-0wKlQGUrOmCH-DODk/s320/Empfang+3.jpg)
Ich kenne nicht alle Stadt-
oder Kreistagsmitglieder und die Sicht aus meiner, den Umständen
geschuldete, Froschperspektive ist begrenzt. Jedenfalls aber war die
Beteiligung denkbar gering und ließ Überlegungen aufkommen, wie
groß wohl die Verbundenheit der Stadt- und Kreistagsmitglieder mit
ihrem Theater sein mag? Immerhin: die politischen Repräsentanten des
Land- bzw. Wahlkreises waren gekommen – u.a. Birgit Keller,
Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft,
Bundestagsabgeordneter Manfred Grund und MdL Katja Mitteldorf. In
allen gehaltenen Ansprachen und anschließenden Unterhaltungen war
dann zu hören, dass die Thüringer Landesregierung schwerwiegende
Überlegungen und Verhandlungen zur Kulturlandschaft – vornehmlich
der Theater-Finanzierung des Landes ab 2017 – führt, die zumindest
hellhörig machen müssten. Erinnerungen an 2006 wurden dabei wach.
Und damit die Frage nach Kompetenz und Engagement des
Tietje-Nachfolgers, des Dirigenten Daniel Klajners. Man darf gespannt
sein.
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