Das zumindest ist Wunsch und
Vorstellung der Thüringer IHK's im Vorfeld der Landtagswahlen am 14.
September. Dafür wurde nach sorgfältigen Beratungen ein
Positionspapier erarbeitet, in denen 15 wirtschaftspolitische
Handlungsfelder abgeleitet wurden, die mit den Landtagskandidaten
diskutiert werden sollen.
Das war der Juliausgabe des
„Wirtschaftsmagazin“ zu entnehmen. Gleichzeitig wurde dieses
Positionspapier mit dem Titel „Zukunftsorientierte
Landespolitik für Wachstum und Wohlstand“ (Forderungen der
Thüringer Industrie- und Handelskammern an den Landtag und an die
Landesregierung in Thüringen für die Legislaturperiode 2014 –
2019) zum Download empfohlen, um fundierte Grundlage für
Diskussionen gemacht werden zu können. Diese Handlungsfelder sind in
folgende Einzelthemen gefasst:
1.
Landeshaushalt konsolidieren....
2.
Funktional- und Gebietsreform – Leistungsfähigkeit des Landes
sichern..
3.
Rekommunalisierung mit Augenmaß vornehmen...
4.
Öffentliches Auftragswesen unternehmerfreundlich und praktikabel
gestalten ..
5.
Transparente Verwaltungsstrukturen schaffen ....
6.
Demografischen Wandel gestalten....
7.
Verkehrsinfrastruktur ausbauen – Engpässe beseitigen ..
8.
Fachkräfte gewinnen und halten...
9.
Bildungssystem modern ausrichten...
10.
Fachkräftebasis durch Weiterbildung verbessern...
11.
Investitionen fördern....
12.
Unternehmensgründung und –nachfolge unterstützen ..
13.
Thüringer Außenwirtschaft stärken..
14. Innovationsfähigkeit
der Unternehmen ausbauen...
15. Verfügbarkeit
und Bezahlbarkeit von Energie und Rohstoffen sichern ..
Nun
fand ja nach entsprechenden Medienberichten am 14. Juli eine
Podiumsdiskussion des „Nordhäuser Unternehmerverbandes“ (NUV)
mit den zehn Landtagskandidaten aus der Region Nordhausen statt, über
die auch ausführlich berichtet wurde. Und obwohl ich diese Berichte
sehr aufmerksam gelesen habe, konnte ich keinerlei Bezug zu diesem
Positions- oder Forderungspapier ausmachen. Auch der
„Vereinsmoderator“ Peter Stefan Greiner berichtete anschließend
nur von einer „munteren Diskussion“ ohne dieses Papier auch nur
zu erwähnen. Scheinbar kannte er es gar nicht. Und in der
„Nordhäuser Allgemeine“ heißt es schließlich (Auszug):
„NUV-Chef Hans-Joachim
Junker
rundet die Debatte ab. Es sei wichtig gewesen, auch die neuen
Gesichter gesehen zu haben. Bei allen gleichen und verschiedenen
Positionen regte er an, sich den Sachthemen zuzuwenden statt zu
parteilich zu agieren.“ (Ende des Auszugs). Warum aber wurden dann
keine wirklichen Sachthemen entsprechend dieses Positionspapieres
erfragt oder erörtert? Stattdessen meinte Junker, das Interesse des
Bürgers gehöre berücksichtigt. Zudem mahnte er Effizienz an.
„Viele Unternehmer könnten es sich nicht leisten, zu viel Zeit für
Entscheidungen verstreichen zu lassen.“ meint er. Wollte man
vielleicht gar nicht so grundsätzlich sein und nur etwas
kontaktieren? Es schien dieser Podiumsdiskussion überhaupt an der
letzten Ernsthaftigkeit zu mangeln, konnte man doch im Bericht der
nnz dazu lesen (Auszug): „Am Schluss stand der
Tourismus und man merkte, das die Lust am diskutieren sowohl
Unternehmer wie auch Politiker langsam verließ. Im Garten der
Friedenseiche wartete schon das Buffet.“(Ende des Auszugs). Ich
hielt das ja schon in meinem Eintrag vom 17.07. fest.
Und
so komme wieder einmal zu der Einsicht, dass nur das eigene Erleben
wirkliche Aufschlüsse gibt, alles andere kann, muss aber nach allen
Erfahrungen nicht wirklich authentisch sein. Mir bleibt nun noch zu
erkunden, wo dieser Forderungskatalog vor der Wahl am 14. September
noch Grundlage einer wirklich ernsthaften Diskussionsrunde von
Unternehmern und Landtagskandidaten ist. Denn interessieren würden mich deren Antworten schon.
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