Im Grunde finde ich die Möglichkeit
vorteilhaft, mich übers Internet über jedwedes Geschehen, soweit es
mich interessiert, aus den verschiedensten oder auch
unterschiedlichsten Quellen informieren zu können. Um mir dadurch
einen umfassenden Überblick über die jeweiligen Vorgänge und
Themen zu verschaffen. Inzwischen aber scheint mir das nur dann zu
einem klaren und nuancierten Bild zu verhelfen, wenn es um Vorgänge
geht, die in ihrer Entstehung und Entwicklung überschaubar und
nachvollziehbar sind. Was sich derzeit allerdings in manchen Teilen
der Welt abspielt – ich meine die Ukraine und den Nahen und
Mittleren Osten – scheint die Medien an die Grenzen zuverlässiger
Berichterstattung zu bringen. Statt sich aber zu beschränken,
behilft man sich mit Spekulationen, Vermutungen und Mutmaßungen, die
eher verwirrend und weniger einer zuverlässigen Information dienen.
Zwar heißt es im Pressekodex, „Unbestätigte Meldungen, Gerüchte
und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen“, aber wenn die
Behandlung eines ganzen Vorgangs allein auf Vermutungen beruht –
wie etwa derzeit der als humanitär angekündigte LKW-Konvoi mit
seinen gemutmaßten oder tatsächlichen Inhalten aus Russland für
die Ukraine – ist die Spekulation so offensichtlich, dass man sich
die Betonung sparen kann. Und wenn – etwa in Fernsehnachrichten -
die Reporter vor Ort direkt gefragt werden, was sie zu bestimmten
Vorgängen denken, vermuten oder meinen, weiß ich eben als Zuhörer,
dass da eine rein persönliche, spekulative Meinung erfragt ist. Was
aber soll ich davon halten, damit anfangen?
Nicht viel anders aber verhält es sich
mit verklausulierten oder auch widersprüchlichen Aussagen von
Politikern, etwa zur Unterstützung der Kurden im Irak: Im
„Tagesspiegel“ etwa hat sich gerade der
verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer
Arnold, gegen Waffenlieferungen an die Kurden im Irak ausgesprochen
(Auszug): „Dies kann und will Deutschland nicht", sagte Arnold
dem "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). Der
SPD-Verteidigungspolitiker verwies darauf, dass die Kurden im Irak,
die derzeit den Vormarsch der Dschihadistengruppe Islamischer Staat
(IS) zu stoppen suchen, über genügend Handfeuerwaffen
verfügten.“
(Ende
des Auszugs).
In
der „Saarländischen Zeitung“ unterstützt Rainer
Arnold dagegen die geplante Lieferung von Rüstungsmaterialien der
Bundeswehr an die Kurden im Irak. Arnold sagte der Zeitung
(Donnerstagausgabe), es handele sich in diesem Fall rechtlich nicht
um einen Waffenexport in ein Krisengebiet, sondern um eine bilaterale
Militärhilfe, wie sie sie Deutschland vielen Ländern gebe. Was
genau soll das besagen? Sehr viel deutlicher drückt sich der
CDU-Außenpolitiker Karl-Georg Wellmann im Deutschlandfunk aus
(Auszug): „Wir müssen Kurden, die dort einen verzweifelten Kampf
gegen einen neu entstehenden Terrorstaat führen, unterstützen und
ihnen die Dinge liefern, die sie brauchen, um sich durchzusetzen",
sagte Wellmann. Kurden, die im
Irak gegen den Vormarsch der Islamisten kämpfen, sollen
Waffenlieferungen aus dem Westen erhalten. (Ende des Auszugs). Auch
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) schließt künftige
Waffenlieferungen an die kurdischen Peschmerga-Kämpfer nicht aus.
Das sagte er im ZDF heute journal. Hier wirken die unterschiedlichen
Aussagen natürlich nicht unterhaltend, sondern lassen erkennen, dass
man auch in berufenen Kreisen unsicher ist über das, was wirklich zu
tun ist. Und die Menschen dort und überall, wo es derzeit
kriegerisch oder gar mörderisch zugeht, hoffen auf Hilfe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen