Kürzlich
überlegte ich, welche Wirkung die derzeitige Wahlwerbung des
FDP-Spitzenkandidaten Uwe Barth für die Landtagswahl in Thüringen
auf die potentiellen Wähler haben könnte. Ich habe als
Zeitungsleser natürlich keine Antwort darauf, nur bin ich der
Meinung, dass es damit nicht sein Bewenden haben dürfe, wenn die FDP
erneut in den Landtag kommen will.
Ich
hatte immerhin erwartet, dass die regionalen Vertreter der FDP mit
intensiver Basisarbeit beginnen würden, um einmal ihren
Spitzenkandidaten Uwe Barth zu unterstützen, und gleichzeitig für
sich selbst zu werben. Bisher aber ist da weitgehend Fehlanzeige und
man muss schon auf die Homepage der Thüringer FDP gehen, um
wenigstens zu erfahren, wo die Partei derzeit mit ihrer Werbung
steht. Danach wünschen sich inzwischen immerhin 17
Prozent der Thüringer einen Verbleib der FDP im Landtag. Aktuell
sieht das Institut Insa die Thüringer FDP bei vier Prozent - ein
deutlicher Trend nach oben. "Das ist ein Signal dafür, dass
eine Stimme für die FDP keine verlorene Stimme ist", gibt sich
Barth. zuversichtlich. Man werde in den nächsten Wochen weiter
zulegen und den Wiedereinzug in den Landtag schaffen, zeigt sich
Barth optimistisch. Wenn aber die FDP sicher den Einzug in den
Landtag schaffen will, braucht sie meines Erachtens eine
nachdrückliche Unterstützung durch den Mittelstand, dessen
Interessen sie ja im Grunde vertritt.
Davon hat man aber jedenfalls im Norden Thüringens nach meiner
Einschätzung noch nichts gemerkt. Zwar fand unlängst in der
Nordhäuser „Friedenseiche“ eine Podiumsdiskussion des
„Nordhäuser Unternehmerverbandes“ (NUV) statt, während der nach
einem Bericht der online-Zeitung nnz zwar „munter diskutiert“
worden sein soll, offenbar aber ohne dass es zu einen wirklichen
Dialog zwischen Unternehmern und Landtagskandidaten kam. Denn
wirtschaftspolitische Themen wurden ja kaum angesprochen (siehe dazu
auch meinen Eintrag vom 09.08.). Man begnügte sich unter der
Moderation von Peter-Stefan Greiner mit eher oberflächlichen
Kontaktnahmen. Insoweit bedauere ich, dass über das Ergebnis der
Auswertung dieser Podiumsdiskussion durch die Vorständler des NUV,
die von der „Wochenchronik“ in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet
wird, nichts weiter verlautete. Von der in Aussicht genommenen
gleichgearteten Veranstaltung des „Verbandes der mittelständischen
Wirtschaft“ (BVMW) könnte es da bei einer qualifizierten
Moderation schon sehr viel sachbezogener zugehen. (Dietmar Grosser
von der TA beim Sommergespräch des VWT wurde dort seiner Aufgabe
sehr gut gerecht).
Wie dem auch sei:eine Lobby scheint die FDP durch den NUV in der
Region Nordhausen derzeit jedenfalls nicht zu besitzen. Und ob es
dazu jemals kommt, bleibt abzuwarten, denn nach meinen Eindruck
scheint der Verband gegenwärtig eher der CDU näher zu stehen.
Spekulationen darüber bieten sich zwar an, sind aber nicht meine
Sache. Derzeit jedenfalls ist die Mittelstandspartei FDP im Norden
Thüringens auf sich allein gestellt, soweit ich das sehen kann.
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