Montag, 18. August 2014

Braucht der Mittelstand die FDP?

Kürzlich überlegte ich, welche Wirkung die derzeitige Wahlwerbung des FDP-Spitzenkandidaten Uwe Barth für die Landtagswahl in Thüringen auf die potentiellen Wähler haben könnte. Ich habe als Zeitungsleser natürlich keine Antwort darauf, nur bin ich der Meinung, dass es damit nicht sein Bewenden haben dürfe, wenn die FDP erneut in den Landtag kommen will.


Ich hatte immerhin erwartet, dass die regionalen Vertreter der FDP mit intensiver Basisarbeit beginnen würden, um einmal ihren Spitzenkandidaten Uwe Barth zu unterstützen, und gleichzeitig für sich selbst zu werben. Bisher aber ist da weitgehend Fehlanzeige und man muss schon auf die Homepage der Thüringer FDP gehen, um wenigstens zu erfahren, wo die Partei derzeit mit ihrer Werbung steht. Danach wünschen sich inzwischen immerhin 17 Prozent der Thüringer einen Verbleib der FDP im Landtag. Aktuell sieht das Institut Insa die Thüringer FDP bei vier Prozent - ein deutlicher Trend nach oben. "Das ist ein Signal dafür, dass eine Stimme für die FDP keine verlorene Stimme ist", gibt sich Barth. zuversichtlich. Man werde in den nächsten Wochen weiter zulegen und den Wiedereinzug in den Landtag schaffen, zeigt sich Barth optimistisch. Wenn aber die FDP sicher den Einzug in den Landtag schaffen will, braucht sie meines Erachtens eine nachdrückliche Unterstützung durch den Mittelstand, dessen Interessen sie ja im Grunde vertritt.


Davon hat man aber jedenfalls im Norden Thüringens nach meiner Einschätzung noch nichts gemerkt. Zwar fand unlängst in der Nordhäuser „Friedenseiche“ eine Podiumsdiskussion des „Nordhäuser Unternehmerverbandes“ (NUV) statt, während der nach einem Bericht der online-Zeitung nnz zwar „munter diskutiert“ worden sein soll, offenbar aber ohne dass es zu einen wirklichen Dialog zwischen Unternehmern und Landtagskandidaten kam. Denn wirtschaftspolitische Themen wurden ja kaum angesprochen (siehe dazu auch meinen Eintrag vom 09.08.). Man begnügte sich unter der Moderation von Peter-Stefan Greiner mit eher oberflächlichen Kontaktnahmen. Insoweit bedauere ich, dass über das Ergebnis der Auswertung dieser Podiumsdiskussion durch die Vorständler des NUV, die von der „Wochenchronik“ in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet wird, nichts weiter verlautete. Von der in Aussicht genommenen gleichgearteten Veranstaltung des „Verbandes der mittelständischen Wirtschaft“ (BVMW) könnte es da bei einer qualifizierten Moderation schon sehr viel sachbezogener zugehen. (Dietmar Grosser von der TA beim Sommergespräch des VWT wurde dort seiner Aufgabe sehr gut gerecht).


Wie dem auch sei:eine Lobby scheint die FDP durch den NUV in der Region Nordhausen derzeit jedenfalls nicht zu besitzen. Und ob es dazu jemals kommt, bleibt abzuwarten, denn nach meinen Eindruck scheint der Verband gegenwärtig eher der CDU näher zu stehen. Spekulationen darüber bieten sich zwar an, sind aber nicht meine Sache. Derzeit jedenfalls ist die Mittelstandspartei FDP im Norden Thüringens auf sich allein gestellt, soweit ich das sehen kann.

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