Die Zeitungen berichteten viel und ausführlich im Vorfeld des am
Mittwoch begonnenen 114. Deutschen Wandertages in Bad Harzburg.
Inzwischen ist er in vollem Gange, nur ist die aktuelle
Berichterstattung über den bisherigen Verlauf eher spärlich. Und
auch von den in
Anlehnung an diesen Wandertag von den regionalen
Harzklub-Zweigvereinen bisher durchgeführten Wanderungen –
Rüdigsdorf und die Rüdigsdorfer Schweiz standen im Programm -
suchte man bisher in der Internet-Ausgabe der „Nordhäuser
Allgemeine“ vergeblich einen Bericht (Bodo Schwarzberg scheint
nicht dabei gewesen zu sein.)
In meinem Eintrag vom Dienstag hatte ich festgehalten, dass ich
Mitarbeiter des städtischen Gartenamtes dabei traf, als sie eine
Schneise auf der via romea aus der Gumpe in Richtung Rüdigsdorf
durch das teils mannshoch wuchernde Gras und Unkraut freilegten.
Dabei war ich der Meinung, ihr Werk stünde in einem Zusammenhang zu
den vorgesehenen regionalen Wanderungen und würde einige hundert
Meter bis zum abwärts führenden Weg nach Rüdigsdorf fortgesetzt
werden.
Während also im Wanderprogramm des Nordhäuser
Harzklub-Zweigvereins heute die Rüdigsdorfer Schweiz stand, wollte
ich wenigstens auf der vermeintlich freigelegten via romea aus dem
Gumpetal in Richtung Rüdigsdorf wandern. Und stellte dabei etwas
ernüchtert fest, dass die Motorsensen-Männer des Gartenamtes ihr
Werk vom Dienstag gar nicht weiter fortgesetzt haben Wodurch sich mir
der Eindruck aufdrängte, der freigelegte Wegeteil solle lediglich
ein Anreiz zur Nutzung
dienen. Wer diesem Anreiz folgt, sieht sich
dann auf der Hochfläche mit dem Wildwuchs konfrontiert, durch den er
seinen weiteren Weg finden muss.
Nun kann man mit gesunden Beinen diesen Beschwernissen des Weges
ab heute etwas leichter ausweichen, denn ich begegnete einem Traktor,
der gerade mit entsprechender Mähtechnik den Feldrain neben den
überwucherten Wanderweg freilegte. Meinen Versuch diesen
freigelegten Streifen zu nutzen, musste ich allerdings schnell
aufgeben, dafür
taugen meine Beine nicht (mehr). Ich musste auf
„ausgetretenen“ Wegen bleiben. Und mir dabei wie schon zuvor
durch das nasse Gras auch nasse Füße holen.
Deshalb änderte ich meine ursprüngliche Absicht und bog vor dem
abwärts nach Rüdigsdorf führenden Weg rechts ab in Richtung
Harzrigi. Um auf halbem Weg nach dort erneut rechts zum Schullandheim
Harzrigi abzubiegen. Mir fallen dort jeweils die Informationstafeln
zur Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes auf, teils leider
in desolatem Zustand und kaum
noch lesbar. Besonders fällt mir dabei
jeweils auch ein umzäuntes Dreieck mit einer Informationstafel zu
roten Ameisen auf. Und offenbar soll sich in diesen umzäunten Teil
auch ein Ameisenhaufen befinden, zur praktischen Anschauung. Den aber
gibt es nicht (mehr) und die Ameisen scheinen ausgewandert zu sein.
Und mir fällt ein, dass ich früher zuhause während meiner
Wanderungen häufig auf teils sogar recht große Ameisenhaufen traf.
Hier scheint es solche auch in freier Natur kaum zu geben, ich sah
jedenfalls noch keinen einzigen.
Ich setzte also meinen umprogrammierten Weg heimwärts fort und
erreichte dabei schließlich die „Schöne Aussicht“. Über deren
bejammernswerten Zustand die „Nordhäuser Allgemeine“ neulich
berichtete. Die Aussicht auf bessere Zeiten scheint durchaus nicht
„schön“ zu sein. Also totaler Verfall!?
Einigermaßen bekümmert setzte ich meinen Weg fort, wobei mir bei
aller Kümmernis auch noch mein Empfinden meldete, nach dem Stiche
von Schnaken und anderen Kleingetier, die ich mir unterwegs jeweils
einfange, jetzt viel mehr
und länger piesacken als früher. Bin ich
also empfindlicher geworden?
Wie dem auch sei: der 114. Deutsche Wandertag, mit dessen
Erwähnung ich begann, nimmt seinen Fortgang und wird am Montag auf
dem Platz vor der Goslarer Kaiserpfalz seinen Abschluss finden. Mal
abwarten, was bis dahin und über diesen Abschluss noch berichtet
werden wird. Mir bleibt zu resumieren, dass die Region Nordhausen
wenig davon merkte. Und das wird sicher nicht anders sein, wenn 2017
Eisenach Gastgeberin des 117. Deutschen Wandertages sein wird.
Dessen Schirmherrschaft Thüringens derzeitige
Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) übernommen hat.
Von der man weiß, dass sie selbst gern wandert.Vor Jahren gehörte
ich zu ihrer Begleitung, als sie an einer Wanderung in Neustadt
teilnahm.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen