Samstag, 16. August 2014

114. Deutscher Wandertag in vollem Gange

Die Zeitungen berichteten viel und ausführlich im Vorfeld des am Mittwoch begonnenen 114. Deutschen Wandertages in Bad Harzburg. Inzwischen ist er in vollem Gange, nur ist die aktuelle Berichterstattung über den bisherigen Verlauf eher spärlich. Und auch von den in
Anlehnung an diesen Wandertag von den regionalen Harzklub-Zweigvereinen bisher durchgeführten Wanderungen – Rüdigsdorf und die Rüdigsdorfer Schweiz standen im Programm - suchte man bisher in der Internet-Ausgabe der „Nordhäuser Allgemeine“ vergeblich einen Bericht (Bodo Schwarzberg scheint nicht dabei gewesen zu sein.)


In meinem Eintrag vom Dienstag hatte ich festgehalten, dass ich Mitarbeiter des städtischen Gartenamtes dabei traf, als sie eine Schneise auf der via romea aus der Gumpe in Richtung Rüdigsdorf durch das teils mannshoch wuchernde Gras und Unkraut freilegten. Dabei war ich der Meinung, ihr Werk stünde in einem Zusammenhang zu den vorgesehenen regionalen Wanderungen und würde einige hundert Meter bis zum abwärts führenden Weg nach Rüdigsdorf fortgesetzt
werden.


Während also im Wanderprogramm des Nordhäuser Harzklub-Zweigvereins heute die Rüdigsdorfer Schweiz stand, wollte ich wenigstens auf der vermeintlich freigelegten via romea aus dem Gumpetal in Richtung Rüdigsdorf wandern. Und stellte dabei etwas ernüchtert fest, dass die Motorsensen-Männer des Gartenamtes ihr Werk vom Dienstag gar nicht weiter fortgesetzt haben Wodurch sich mir der Eindruck aufdrängte, der freigelegte Wegeteil solle lediglich ein Anreiz zur Nutzung
dienen. Wer diesem Anreiz folgt, sieht sich dann auf der Hochfläche mit dem Wildwuchs konfrontiert, durch den er seinen weiteren Weg finden muss.


Nun kann man mit gesunden Beinen diesen Beschwernissen des Weges ab heute etwas leichter ausweichen, denn ich begegnete einem Traktor, der gerade mit entsprechender Mähtechnik den Feldrain neben den überwucherten Wanderweg freilegte. Meinen Versuch diesen freigelegten Streifen zu nutzen, musste ich allerdings schnell aufgeben, dafür
taugen meine Beine nicht (mehr). Ich musste auf „ausgetretenen“ Wegen bleiben. Und mir dabei wie schon zuvor durch das nasse Gras auch nasse Füße holen.


Deshalb änderte ich meine ursprüngliche Absicht und bog vor dem abwärts nach Rüdigsdorf führenden Weg rechts ab in Richtung Harzrigi. Um auf halbem Weg nach dort erneut rechts zum Schullandheim Harzrigi abzubiegen. Mir fallen dort jeweils die Informationstafeln zur Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes auf, teils leider in desolatem Zustand und kaum
noch lesbar. Besonders fällt mir dabei jeweils auch ein umzäuntes Dreieck mit einer Informationstafel zu roten Ameisen auf. Und offenbar soll sich in diesen umzäunten Teil auch ein Ameisenhaufen befinden, zur praktischen Anschauung. Den aber gibt es nicht (mehr) und die Ameisen scheinen ausgewandert zu sein. Und mir fällt ein, dass ich früher zuhause während meiner Wanderungen häufig auf teils sogar recht große Ameisenhaufen traf. Hier scheint es solche auch in freier Natur kaum zu geben, ich sah jedenfalls noch keinen einzigen.


Ich setzte also meinen umprogrammierten Weg heimwärts fort und erreichte dabei schließlich die „Schöne Aussicht“. Über deren bejammernswerten Zustand die „Nordhäuser Allgemeine“ neulich berichtete. Die Aussicht auf bessere Zeiten scheint durchaus nicht „schön“ zu sein. Also totaler Verfall!?


Einigermaßen bekümmert setzte ich meinen Weg fort, wobei mir bei aller Kümmernis auch noch mein Empfinden meldete, nach dem Stiche von Schnaken und anderen Kleingetier, die ich mir unterwegs jeweils einfange, jetzt viel mehr
und länger piesacken als früher. Bin ich also empfindlicher geworden?


Wie dem auch sei: der 114. Deutsche Wandertag, mit dessen Erwähnung ich begann, nimmt seinen Fortgang und wird am Montag auf dem Platz vor der Goslarer Kaiserpfalz seinen Abschluss finden. Mal abwarten, was bis dahin und über diesen Abschluss noch berichtet werden wird. Mir bleibt zu resumieren, dass die Region Nordhausen wenig davon merkte. Und das wird sicher nicht anders sein, wenn 2017 Eisenach Gastgeberin des 117. Deutschen Wandertages sein wird.

Dessen Schirmherrschaft Thüringens derzeitige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) übernommen hat. Von der man weiß, dass sie selbst gern wandert.Vor Jahren gehörte ich zu ihrer Begleitung, als sie an einer Wanderung in Neustadt teilnahm.

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