Der 114. Deutsche Wandertag ist Geschichte. Auf der Imageseite von
Hahnenklee ist zu lesen, er sei auch wirklich im Harz angekommen.
Dann aber bleibt mir festzustellen, dass Nordhausen wohl doch nicht
zum Harz gehört, denn über die Ankündigung in der „Thüringer
Allgemeine“ hinaus las man recht wenig von den Programmen und
Abläufen von diesem herausragenden Ereignis für die Wanderer in
Deutschland. Und darüber hinaus. Obwohl doch dieser Wandertag nun
zum fünften Male in seiner Geschichte im Harz stattfand.
Grund zum Bedauern habe ich trotzdem nicht, obwohl ich gern
wandere. An Massenveranstaltungen, Volksmärschen oder Wandertagen
war ich noch nie interessiert. Inzwischen reicht auch meine
Verfassung nicht mehr, um an Vereins- oder
Gruppenwanderungen
teilzunehmen. Für die Gemeinden des Oberharzes aber war es Anlass,
vermehrt für ihre touristischen Vorzüge und Möglichkeiten zu
werben. Und wenn ich schon nicht mehr in der Lage bin, als Tourist
diese Möglichkeiten zu nutzen, konnte und kann ich mir doch einen
Überblick und eine Vorstellung darüber schaffen.
Und dann weiter in der mir vertrauten Gegend um Nordhausen
wandern. Denn auch diese Gegend hat ja sogar besondere Schönheiten,
die es wert sind, sie wandernd kennen zu lernen.
Und dazu braucht es
nicht einmal eines nationalen Wandertages. Ich habe in meinem Leben
Teile der Alpen, der Anden und des Pamir kennengelernt und
durchwandert und glaube auch, Natur in ihren jeweiligen Erscheinungsformen beurteilen zu können. Und dazu ist mir besonders eine Passage
zeitnah im Gedächtnis aus der Festrede der Thüringer
Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht anlässlich der Eröffnung
dieses Wandertages (Auszug): „Wandern bringt Körper und Geist
zusammen. Gerade in unserer hektischen Zeit bietet der gleichmäßig
ruhige Wanderschritt
Gelegenheit zur Entschleunigung. Dass sich der
Wandersport immer größerer Beliebtheit erfreut, zeigt deutlich,
dass mehr und mehr Menschen die gesundheitsfördernde und
stressabbauende Wirkung zu schätzen wissen“, erklärte
Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht.
Und bei der Allgemeingültigkeit dieser Aussage wundert mich dann
schon, dass mir auf meinen Wegen durch die nähere und weitere
Umgebung seit Jahren außer hin und wieder einer Joggerin oder einem bzw. einer Hundeführerin (es sind ja
meist Frauen) kaum ein anderer Wanderer
begegnet. Dieser Teil des Südharzes wird trotz seiner Schönheit,
trotz des Karstwanderweges und allen bisherigen Werbens bei
potentiellen Touristen einfach (noch) nicht wahrgenommen. Auch wenn gelegentlich von Interessengruppen etwas anderes Glauben
gemacht wird. Die sich dabei selbst etwas vormachen. Und die Tatsache
nicht sehen wollen. Daran wird sich auch nichts ändern, solange sich
die Diskussionen über die Gipsproblematik im Zusammenhang mit dem
Naturschutz nicht ändern. Ich denke, das eine schließt das andere
nicht aus. Man muss es nur sinnvoll formulieren. Und der Südharz hat
doch sein touristisches Potenzial.
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