Freitag, 22. August 2014

Kommt der Tourismus jemals im Südharz an?

Der 114. Deutsche Wandertag ist Geschichte. Auf der Imageseite von Hahnenklee ist zu lesen, er sei auch wirklich im Harz angekommen. Dann aber bleibt mir festzustellen, dass Nordhausen wohl doch nicht zum Harz gehört, denn über die Ankündigung in der „Thüringer
Allgemeine“ hinaus las man recht wenig von den Programmen und Abläufen von diesem herausragenden Ereignis für die Wanderer in Deutschland. Und darüber hinaus. Obwohl doch dieser Wandertag nun zum fünften Male in seiner Geschichte im Harz stattfand.


Grund zum Bedauern habe ich trotzdem nicht, obwohl ich gern wandere. An Massenveranstaltungen, Volksmärschen oder Wandertagen war ich noch nie interessiert. Inzwischen reicht auch meine Verfassung nicht mehr, um an Vereins- oder
Gruppenwanderungen teilzunehmen. Für die Gemeinden des Oberharzes aber war es Anlass, vermehrt für ihre touristischen Vorzüge und Möglichkeiten zu werben. Und wenn ich schon nicht mehr in der Lage bin, als Tourist diese Möglichkeiten zu nutzen, konnte und kann ich mir doch einen Überblick und eine Vorstellung darüber schaffen.


Und dann weiter in der mir vertrauten Gegend um Nordhausen wandern. Denn auch diese Gegend hat ja sogar besondere Schönheiten, die es wert sind, sie wandernd kennen zu lernen.
Und dazu braucht es nicht einmal eines nationalen Wandertages. Ich habe in meinem Leben Teile der Alpen, der Anden und des Pamir kennengelernt und durchwandert und glaube auch, Natur in ihren jeweiligen Erscheinungsformen beurteilen zu können. Und dazu ist mir besonders eine Passage zeitnah im Gedächtnis aus der Festrede der Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht anlässlich der Eröffnung dieses Wandertages (Auszug): „Wandern bringt Körper und Geist zusammen. Gerade in unserer hektischen Zeit bietet der gleichmäßig ruhige Wanderschritt
Gelegenheit zur Entschleunigung. Dass sich der Wandersport immer größerer Beliebtheit erfreut, zeigt deutlich, dass mehr und mehr Menschen die gesundheitsfördernde und stressabbauende Wirkung zu schätzen wissen“, erklärte Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht.



Und bei der Allgemeingültigkeit dieser Aussage wundert mich dann schon, dass mir auf meinen Wegen durch die nähere und weitere Umgebung seit Jahren außer hin und wieder einer Joggerin oder einem bzw. einer  Hundeführerin (es sind ja 
meist Frauen) kaum ein anderer Wanderer begegnet. Dieser Teil des Südharzes wird trotz seiner Schönheit, trotz des Karstwanderweges und allen bisherigen Werbens bei potentiellen Touristen einfach (noch) nicht wahrgenommen. Auch wenn gelegentlich von Interessengruppen etwas anderes Glauben gemacht wird. Die sich dabei selbst etwas vormachen. Und die Tatsache nicht sehen wollen. Daran wird sich auch nichts ändern, solange sich die Diskussionen über die Gipsproblematik im Zusammenhang mit dem Naturschutz nicht ändern. Ich denke, das eine schließt das andere nicht aus. Man muss es nur sinnvoll formulieren. Und der Südharz hat doch sein touristisches Potenzial.

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