Nachdem ich gestern hier meine ganz persönlichen Eindrücke von
der Ehrung Erika Schirmers zur „Thüringerin des Monats August“ -
vermehrt mit dem aus dem Nordhäuser Rathaus
gekommenen Bericht –
eingestellt habe, regt mich der Artikel in der „Nordhäuser
Allgemeine“ zu den folgenden Anmerkungen an. Nachdem mir ja in
jüngerer Zeit schon wiederholt auffiel, dass sich die hier
erscheinenden Internet-Publikationen nach einer Veranstaltung quasi
ein Rennen um den am schnellsten erscheinenden Bericht liefern. Dabei
scheinen sogar die Uhrzeiten eine Rolle zu spielen.
Denn da fiel mir bei der Berichterstattung in der Internet-Ausgabe
der „Nordhäuser Allgemeine“ (NA) zur „Thüringerin des Monats“
auf, dass der Bericht um 10.05 Uhr erschien,
obwohl die Veranstaltung
im Kunsthaus um 10.00 Uhr angesetzt war und sogar noch etwas
verzögert begann, weil sich die Geschäftsführerin der
Ehrenamtsstiftung, Brigitte
Manke, verspätet hatte. Immerhin
war aber zu sehen, dass die Berichterstatterin der NA (Redakteurin
Kristin Müller) fleißig die Tasten ihres Laptops bediente. Zwar
habe auch ich mitunter mit Uhrzeiten Probleme, nur spielen diese bei
mir als Blogger kaum eine Rolle.
Mag die Ungereimtheit bei der Uhrzeit noch eine
Beiläufigkeit
sein, lese ich in dem Bericht, dass die MDR-Redakteurin Sina Reeder
eine Laudatio gehalten habe. Nun wird eine Laudatio stets zu den
Teilnehmern der Veranstaltung gewandt vorgetragen. Wobei man von
einer Nachrichtensprecherin immerhin erwarten darf, dass sie klar und
deutlich spricht. Ich gehörte zu den Teilnehmern, habe aber noch
nicht einmal das Gesicht der „Laudatorin“ zu sehen bekommen, viel
weniger verstanden, was sie der geehrten Erika Schirmer erzählte,
denn nur zu ihr gewandt redete sie und begründete offenbar,
warum
die Geehrte ausersehen worden ist.
Und schließlich lese ich in dem Bericht, dass „reichlich
Polit-Prominenz“ ins Kunsthaus gekommen war. Ich weiß nicht, wen
alles die Redakteurin der NA meinte, denn OB Dr. Klaus Zeh war als
Oberhaupt der Stadt Nordhausen gekommen und nicht als Politiker. Und
Egon Primas kam als Landesvorsitzender der Vertriebenen (deren
Mitglied Erika Schirmer ist) und nicht als Politiker. Und dann nahm
auch Inge Klaan teil, von der allein man annehmen könnte,
sie habe
sich als Landtagskandidatin empfehlen wollen. Aber auch sie ist
persönliche Bekannte der Geehrten und versicherte mir, dass dies im
Vordergrund ihrer Teilnahme gestanden habe. Angesichts dessen von
„reichlich Polit-Prominenz“ zu berichten, scheint mir schon recht
übertrieben, zumindest als ein Mangel an Sorgfalt.
Das alles mag für einen unbefangenen Leser oder auch Teilnehmer
an der Veranstaltung von beiläufiger Bedeutung sein. Von einer
qualifizierten Redakteurin aber erwarte ich jedenfalls größere
substantielle Differenzierung bei der Einschätzung des Geschehens
und Sorgfalt in der Berichterstattung. Denn nur dann könnte es für
mich die Überlegung eines Abonnements geben. Der Pressesprecher der
Stadtverwaltung berichtete jedenfalls sachlich und objektiver. Für
mich jedenfalls ergibt sich einmal mehr, misstrauisch gegenüber der
Berichterstattung der (Internet-)Zeitungen zu sein. Und der eigene
Eindruck am zuverlässigsten ist.
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