Dienstag, 26. August 2014

Schnelligkeit in der Berichterstattung scheint nun mal alles

Nachdem ich gestern hier meine ganz persönlichen Eindrücke von der Ehrung Erika Schirmers zur „Thüringerin des Monats August“ - vermehrt mit dem aus dem Nordhäuser Rathaus
gekommenen Bericht – eingestellt habe, regt mich der Artikel in der „Nordhäuser Allgemeine“ zu den folgenden Anmerkungen an. Nachdem mir ja in jüngerer Zeit schon wiederholt auffiel, dass sich die hier erscheinenden Internet-Publikationen nach einer Veranstaltung quasi ein Rennen um den am schnellsten erscheinenden Bericht liefern. Dabei scheinen sogar die Uhrzeiten eine Rolle zu spielen.


Denn da fiel mir bei der Berichterstattung in der Internet-Ausgabe der „Nordhäuser Allgemeine“ (NA) zur „Thüringerin des Monats“ auf, dass der Bericht um 10.05 Uhr erschien,
obwohl die Veranstaltung im Kunsthaus um 10.00 Uhr angesetzt war und sogar noch etwas verzögert begann, weil sich die Geschäftsführerin der Ehrenamtsstiftung, Brigitte Manke, verspätet hatte. Immerhin war aber zu sehen, dass die Berichterstatterin der NA (Redakteurin Kristin Müller) fleißig die Tasten ihres Laptops bediente. Zwar habe auch ich mitunter mit Uhrzeiten Probleme, nur spielen diese bei mir als Blogger kaum eine Rolle.


Mag die Ungereimtheit bei der Uhrzeit noch eine
Beiläufigkeit sein, lese ich in dem Bericht, dass die MDR-Redakteurin Sina Reeder eine Laudatio gehalten habe. Nun wird eine Laudatio stets zu den Teilnehmern der Veranstaltung gewandt vorgetragen. Wobei man von einer Nachrichtensprecherin immerhin erwarten darf, dass sie klar und deutlich spricht. Ich gehörte zu den Teilnehmern, habe aber noch nicht einmal das Gesicht der „Laudatorin“ zu sehen bekommen, viel weniger verstanden, was sie der geehrten Erika Schirmer erzählte, denn nur zu ihr gewandt redete sie und begründete offenbar,
warum die Geehrte ausersehen worden ist.



Und schließlich lese ich in dem Bericht, dass „reichlich Polit-Prominenz“ ins Kunsthaus gekommen war. Ich weiß nicht, wen alles die Redakteurin der NA meinte, denn OB Dr. Klaus Zeh war als Oberhaupt der Stadt Nordhausen gekommen und nicht als Politiker. Und Egon Primas kam als Landesvorsitzender der Vertriebenen (deren Mitglied Erika Schirmer ist) und nicht als Politiker. Und dann nahm auch Inge Klaan teil, von der allein man annehmen könnte,
sie habe sich als Landtagskandidatin empfehlen wollen. Aber auch sie ist persönliche Bekannte der Geehrten und versicherte mir, dass dies im Vordergrund ihrer Teilnahme gestanden habe. Angesichts dessen von „reichlich Polit-Prominenz“ zu berichten, scheint mir schon recht übertrieben, zumindest als ein Mangel an Sorgfalt.



Das alles mag für einen unbefangenen Leser oder auch Teilnehmer an der Veranstaltung von beiläufiger Bedeutung sein. Von einer qualifizierten Redakteurin aber erwarte ich jedenfalls größere substantielle Differenzierung bei der Einschätzung des Geschehens und Sorgfalt in der Berichterstattung. Denn nur dann könnte es für mich die Überlegung eines Abonnements geben. Der Pressesprecher der Stadtverwaltung berichtete jedenfalls sachlich und objektiver. Für mich jedenfalls ergibt sich einmal mehr, misstrauisch gegenüber der Berichterstattung der (Internet-)Zeitungen zu sein. Und der eigene Eindruck am zuverlässigsten ist.

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