Sonntag, 10. August 2014

Braucht der Mittelstand die FDP?

Am Donnerstag hatte ich hier meine Überlegung zur aktuellen Wahlwerbung der FDP für die Landtagswahl in Brandenburg und Thüringen festgehalten, die in einer Art Selbstironie auf Plakaten und Stellwänden zu lesen ist. Während es dabei in Brandeburg heißt „Keine Sau braucht die FDP“, versichert in Thüringen der Spitzenkandidat Uwe Barth: „Wir sind dann mal weg“, genau wie die Landärzte. Dabei hatte ich vermutet, dass diese Art der Werbung auf Bundesebene abgesprochen sei. Das aber ist offenbar nicht der Fall.
Das ist einem Interview in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) mit dem Bundesvorsitzenden Christian Lindner zu entnehmen, in dem dieser zur Art der Wahlwerbung in Brandenburg erklärt (Auszug): „Mir hat der Atem gestockt, als ich die Kampagne erstmals gesehen habe." Aber die Landesverbände entschieden selbst. "Und man kennt nun die Pointe", sagte Lindner.
Es sei den Kollegen um einen provokanten Start gegangen, damit die Partei vor der brandenburgischen Landtagswahl am 14.September wahrgenommen werde.“(Ende des Auszugs). Und er fügte hinzu, dass jetzt die eigentliche Botschaft plakatiert werde: "Der Mittelstand braucht die FDP". Und dazu meine ich, dürfte es der FDP in Brandenburg einigermaßen schwer fallen, eine ideelle oder auch rhetorische Brücke von Säuen zum Mittelstand zu bauen.

Demgegenüber ist die Wahlwerbung Uwe Barths in Thüringen mit dem Vergleich zu Landärzten nicht nur sehr viel subtiler, sie ist auch sinnvoller: so wie der abnehmende Trend im Landärztebereich der Umkehr bedarf, weil er dort einfach nötig ist, trifft das meines Erachtens auch für den Mittelstand und die FDP zu, sie wird einfach nach wie vor von ihm gebraucht. Und es sollte der Partei in Thüringen eigentlich (noch) gelingen, die Wähler in dem Maße davon zu überzeugen, dass sie ihr den Weg ins Parlament wieder ebnen. Ich denke, gerade der Vergleich mit den Landärzten ist ein guter Ansatz dafür. Mal sehen, was sie daraus macht. 

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