Am
Donnerstag hatte ich hier meine Überlegung zur aktuellen Wahlwerbung
der FDP für die Landtagswahl in Brandenburg und Thüringen
festgehalten, die in einer Art Selbstironie auf Plakaten und
Stellwänden zu lesen ist. Während es dabei in Brandeburg heißt
„Keine Sau braucht die FDP“, versichert in Thüringen der
Spitzenkandidat Uwe Barth: „Wir sind dann mal weg“, genau wie die
Landärzte. Dabei hatte ich vermutet, dass diese Art der Werbung auf
Bundesebene abgesprochen sei. Das aber ist offenbar nicht der Fall.
Das
ist einem Interview in der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) mit dem Bundesvorsitzenden Christian Lindner zu entnehmen,
in dem dieser zur Art der Wahlwerbung in Brandenburg erklärt
(Auszug): „Mir hat der Atem gestockt, als ich die Kampagne erstmals
gesehen habe." Aber die Landesverbände entschieden selbst. "Und
man kennt nun die Pointe", sagte Lindner.
Es sei den Kollegen um
einen provokanten Start gegangen, damit die Partei vor
der brandenburgischen Landtagswahl am 14.September wahrgenommen
werde.“(Ende des Auszugs). Und er fügte hinzu, dass jetzt die
eigentliche Botschaft plakatiert werde: "Der Mittelstand braucht
die FDP". Und dazu meine ich, dürfte es der FDP in Brandenburg
einigermaßen schwer fallen, eine ideelle oder auch rhetorische
Brücke von Säuen zum Mittelstand zu bauen.
Demgegenüber
ist die Wahlwerbung Uwe Barths in Thüringen mit dem Vergleich zu
Landärzten nicht nur sehr viel subtiler, sie ist auch sinnvoller: so
wie der abnehmende Trend im Landärztebereich der Umkehr bedarf, weil
er dort einfach nötig ist, trifft das meines Erachtens auch für den
Mittelstand und die FDP zu, sie wird einfach nach wie vor von ihm
gebraucht. Und es sollte der Partei in Thüringen eigentlich (noch)
gelingen, die Wähler in dem Maße davon zu überzeugen, dass sie ihr
den Weg ins Parlament wieder ebnen. Ich denke, gerade der Vergleich
mit den Landärzten ist ein guter Ansatz dafür. Mal sehen, was sie
daraus macht.
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