Berlin, 6. März 2017. Zu den arbeitsmarktpolitischen Vorschlägen der SPD erklärt Arbeitgeberpräsident Kramer:
Die Digitalisierung von Wirtschaft und Arbeitswelt
machen Weiterbildung und Qualifizierung noch wichtiger. Wissen bekommt
eine kürzere Halbwertzeit, technologische Umbrüche erfordern neue
berufliche Profile. Für die Arbeitgeber ist die Weiterbildung im
ureigenen Interesse. Fast 60 Mrd. Euro investieren die Unternehmen in
Deutschland aus eigenen Mitteln jährlich in Aus- und Weiterbildung.
Hinzu kommt die Umsetzung von Maßnahmen für Arbeitslose durch die
Bildungswerke der Wirtschaft.
Trotzdem lehnen wir die Vorschläge der SPD mit guten
Gründen ab: Weiterbildung und Qualifizierung darf nicht am Arbeitsmarkt
vorbeigehen. Grundlage müssen immer die betrieblichen Erfordernisse und
keine abstrakten Rechtsansprüche sein. Qualifizierung geht sonst völlig
an der Praxis vorbei und hilft weder den Arbeitslosen noch den
Betrieben. Staatlich geplante, organisierte und pauschale Weiterbildung
durch eine staatliche Weiterbildungsbehörde kann daher nicht zielführend
sein.
De facto will die SPD das Arbeitslosengeld I
verlängern. Dass das zu mehr Frühverrentung und zu durchschnittlich
längerer Arbeitslosigkeit führen wird, ist absehbar. Zahlen soll das der
Beitragszahler. Dies ist ein Rückfall in die Zeit vor der Agenda 2010,
in der die sozialen Sicherungssysteme überlastet waren und die
Arbeitslosigkeit auf über 5 Mio. stieg.
Nach den Fehlentscheidungen in der Rentenpolitik
droht jetzt eine weitere falsche Weichensetzung, die die Finanzierung
unserer Sozialsysteme nachhaltig schwächt.
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