„Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts im
Kreisumlagenverfahren des Landkreises und der Stadt Bleicherode ist Ende
vergangener Woche rechtskräftig geworden“, sagte Landrat Matthias
Jendricke gestern Abend bei einer Beratung mit den haupt-
und ehrenamtlichen Bürgermeistern. „Der Kreistag hatte mit knapper
Mehrheit entscheiden, dass wir nicht weiter vor Gericht gegen das Urteil
vorgehen. Wir haben jetzt der Stadt Bleicherode die 1,5 Millionen
Euro
Kreisumlage aus dem Jahr 2007 zurückgezahlt.“
2007 war das Jahr, um das es nun über 10 Jahre in den zwei
Gerichtsinstanzen ging. Die Oberverwaltungsrichter hätten nun
abschließend bemängelt, dass die Kommunen damals vor 10 Jahren vor
Festsetzung der Kreisumlage nicht angehört wurden. Allerdings hat dies
auch kein anderer Landkreis in Thüringen so gehandhabt. In diesem Jahr
hat die Landkreisverwaltung die Städte und Gemeinden vorab angehört und
somit den Gerichtsvorgaben entsprochen. Ende April soll der Kreistag nun
den neuen Haushalt verabschieden.
Ein weiteres Thema der Bürgermeisterberatung war
die Beschaffung neuer Technik für die Stützpunktfeuerwehren. In den
vergangenen Monaten konnte hier der Landkreis den überörtlichen
Brandschutz in verschiedenen Wehren verstärken, zuletzt
übergab der Kreis eine neue Drehleiter an die Stützpunktfeuerwehr Ost.
Landrat Matthias Jendricke machte nochmals deutlich, dass die Zeiten, in
denen die Landkreisverwaltung an der Sicherheit fortlaufend gespart
hat, nun endlich vorbei sind: "Wir investieren
inzwischen rund eine Million Euro im Jahr in Brandschutztechnik und
holen so den immer noch bestehenden Investitionsstau auf."
Die Bürgermeister diskutierten zudem über den
aktuellen Stand der Gebietsreform. Der Landrat berichtete dazu von den
laufenden Gesprächen mit der Landesregierung und stellte
auch die
notwendigen Gemeindezusammenschlüsse auf Kreisebene im
Einzelnen dar. "Alle Gemeindefusionen haben sich an den Regelungen des
Vorschaltgesetzes zu orientieren und daher wird es eine in der Presse
dargestellte Gemeinde von Hohenstein über Werther bis nach
Wolkramshausen vor der Tür von Nordhausen nicht geben",
machte Jendricke klar. Der Kreistag hatte sich in seiner letzten
Sitzung zudem einstimmig dafür ausgesprochen, dass Nordhausen Kreisstadt
bleibt. "Es ist wichtig, dass das Land eindeutige Kriterien für die
künftigen Kreisstädte festlegt", sagte Jendricke mit
Verweis auf die Gebietsreform in Sachsen-Anhalt, wo grundsätzlich die
größere Stadt Kreisstadt wurde. Aus Sicht des Landrates muss die
Kreisstadt aufgrund ihrer Raumbedeutung allerdings auch aktiver um die
umliegenden Gemeinden werben. "Der jetzt bei der Kommunalaufsicht
vorliegende einzige Eingemeindungswunsch von Buchholz ist einfach zu
wenig", erklärte Jendricke.
Die Landkreisverwaltung informierte in der Beratung
außerdem über die Fortschreibung der Jugendhilfeplanung, den
Breitbandausbau und die Ausgestaltung der Messe "Grüne Woche" in Berlin,
bei der sich 2018 Nordhausen als federführender Landkreis
am Thüringer Gemeinschaftsstand präsentieren wird. Dazu laufen bereits
die ersten Abstimmungen mit dem Landwirtschaftsministerium, die den
Stand des Freistaates betreuen, sowie mit Direktvermarktern und
Kulturakteuren aus der Region.
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