Gerd
Mackensen und Jens-Fietje Dwars über Erotik in Wort und Bild
der
aktuellen ‚Mackensen-Ausstellung‘ veranstaltete, war ausverkauft.
Dieses Mal ging es nicht um die galanten Abenteuer des Ritters
Schnapphahnski, sondern um Erotik in Wort und Bild, von prickelnd bis
deftig. Die Hauptdarsteller dieses Gesprächs über Fragen wie: ‚Wo
endet die Erotik, wo beginnt die Pornografie? ‘ waren der zweifache
GRIMME-Preisträger Jens-Fietje Dwars und Gerd Mackensen; fast hinter
den Kulissen der Vorsitzende des Fördervereins, der die
Veranstaltung organisiert hatte und parallel zu den Beiträgen 30
Grafiken aus dem Buch „Loreleys Lover“ via Beamer zeigte. Selten
wurde so offen über diese ‚schönste Nebensache der Welt‘
gesprochen wie an diesem Abend. Wie sagte Dwars so richtig:“
Wirklich gute erotische Literatur ist hohe Kunst. Nirgends begegnet
man so vielen Klischees und Stilblüten wie auf diesem Gebiet“.
Gezeigt
wurden alle Grafiken, mit denen Gerd Mackensen diese
Anthologie illustriert hatte, ergänzt um weitere aus seiner frühen
Schaffensphase. Auch dort schon pralle Weiblichkeit und das
vorgeblich starke Geschlecht fast schon ein Hampelmann! Fast atemlose
Stille bei dem sehr offenen, keine Tabus auslassenden Dialog,
stürmische Begeisterung nach den Vorträgen. Die Bandbreite – von
getragenem Pathos zu entlarvendem Humor, prickelnde Erotik, aber auch
bezaubernde Poesie wie in „Fenster zum Hof“: "Da
stehst du wieder/ nackt
in meiner Küche / und
ich wünschte / ich wäre mein Nachbar
/ der
wünschte / er
wäre ich". Unvermutetes
Ende in „Vernascht“ und die Wandlung vom „geilen Keiler Horst“
in das Schamhafte eines Teenagers. Vorgesehen war
eine Stunde, mit
Zugaben und anschließenden Gesprächen wurden es zwei. Die Poster
waren ausverkauft und Mackensen wie auch Dwars standen bedingt durch
das Signieren der Bücher selten für ein Zwiegespräch zur
Verfügung. Das Publikum wünschte sich beim Verabschieden eine
Wiederholung, vielleicht nach der nächsten Ausgabe der
MENANTES-Reihe in 2018, und weitere solch Abende des Fördervereins.
Dwars zeigte sich nicht abgeneigt und der Förderverein: Man gebe
sich Mühe. Themen gibt es genug und der nächste Abend ist in
Vorbereitung. Kritik gab es zu der Akustik, der begrenzten Zahl an
Plätzen und der Anordnung der Stühle. Hier treffen sich beim
Förderverein zwei Seelen in der Brust: Auf der
einen Seite möchte
man den Kunsthaus-Keller oder das Erdgeschoss nutzen, auf der anderen
Seite für Veranstaltungen mit solch zu erwartendem Andrang nach
größeren Räumen Ausschau halten.
Dr.
Wolfgang R. Pientka
Vorsitzender des KUNSTHAUS
MEYENBURG
Förderverein
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen