Nordhausen. Vor 72 Jahren wurde das Konzentrationslager
Mittelbau-Dora bei Nordhausen von US-amerikanischen Truppen
befreit. Zu den Veranstaltungen am 10. April 2017 in Nordhausen
und Ellrich werden ehemalige Häftlinge und ihre Familien,
Angehörige und Hinterbliebene aus West- und Osteuropa und den USA
sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und
Gesellschaft erwartet.
Die zentrale Gedenkveranstaltung mit anschließender
Kranzniederlegung findet am Montag, den 10. April 2017, um 11.00
Uhr in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora statt. Am Nachmittag
wird um 14.30 Uhr mit einer Kranzniederlegung am Gedenkort
Ellrich-Juliushütte an die
mindestens 4.000 Menschen erinnert, die
an den Folgen der mörderischen Arbeits- und Lebensbedingungen im
größten Außenlager des KZ Mittelbau starben. Am Abend des 10.
April laden die Stadt Nordhausen und die Gedenkstätte die
KZ-Überlebenden und ihre Familien sowie die Bürgerinnen und Bürger
der Stadt Nordhausen um 20.00 Uhr zu einem öffentlichen Konzert in
der St. Blasii-Kirche ein. Der Eintritt ist kostenfrei.
Inhaltlich widmet sich der diesjährige Jahrestag dem Thema „Frauen
im KZ-System“. Das KZ Mittelbau-Dora war bis Ende Januar 1945
ausschließlich mit männlichen Häftlingen belegt. Erst mit Ankunft
der Räumungstransporte aus den KZ-Komplexen Auschwitz und
Groß-Rosen kamen auch weibliche Gefangene in das KZ Mittelbau. Ein
großer Teil von ihnen wurde nach wenigen Tagen in das KZ
Bergen-Belsen abgeschoben. Die im KZ Mittelbau verbliebenen Frauen
verschleppte die SS in ein improvisiertes Außenlager in der
Gemeinde Groß-Werther. Bis zur Befreiung am 11. April 1945 waren
850 Frauen in das KZ Mittelbau deportiert worden. Insgesamt zählte
das KZ-System Ende Januar 1945 über inhaftierte 200.000 Frauen.
Über 3.500 Frauen dienten als Aufseherinnen der SS. Ein Vortrag
der Historikerin Dr. Andrea Rudorff thematisiert am 4. April 2017
um 19:00 Uhr im Bürgerhaus der Stadt Nordhausen die spezifischen
Bedingungen von Frauen in Konzentrationslagern. Eine
Sonderausstellung in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora beleuchtet
die Aktivitäten von Frauen im Widerstand gegen den
Nationalsozialismus.
Veranstaltungen im Rahmen des 72. Jahrestags der Befreiung des
KZ Mittelbau-Dora
Montag, 3. April 2017
18.00 Uhr
Eröffnung der Sonderausstellung „Nichts war vergeblich – Frauen im
Widerstand gegen den Nationalsozialismus“
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, Museumsgebäude
Dienstag, 4. April 2017
19.00 Uhr
Vortrag von Dr. Andrea Rudorff
„Die spezifischen Bedingungen von Frauen in Konzentrationslagern“
Bürgerhaus, Nikolaiplatz 1, Nordhausen
Montag, 10. April 2017
11.00 Uhr
Gedenkveranstaltung
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, rekonstruierte Baracke
14.30 Uhr
Gedenkveranstaltung am ehemaligen Außenlager Ellrich-Juliushütte
Ellrich, Gedenkort Ellrich-Juliushütte
20.00 Uhr
Konzert in der St. Blasii-Kirche
Elisabeth Wimmer, Berlin – Sopran
Michael Heinrich, Weimar – Trompete
Jürgen Härtig, Erfurt – Orgel
St. Blasii, Barfüßerstraße 2, Nordhausen
Bildanhang:
Überlebende des KZ Mittelbau-Dora bei der Gedenkveranstaltung zum
71. Jahrestag der Befreiung im April 2016. (Foto: KZ-Gedenkstätte
Mittelbau-Dora)
Ausschlussklausel:
Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die
rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der
rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der
Vergangenheit durch rassistische, nationalistische,
antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in
Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen.
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