Erfurt
– „Die Einschränkung der nachhaltigen Forstwirtschaft vernichtet
Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in Thüringen.“ Das hat der
stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Egon Primas heute in Erfurt
zu den Plänen von Umweltministerin Anja Siegesmund für mehr
sogenannte „Waldwildnis“ gesagt. „Wertvolle Wirtschaftswälder
zu ‚Wildnisgebieten‘ umzufunktionieren, ist ein rein
ideologisches, fachlich völlig unbegründetes Konzept, das Thüringen
erheblichen Schaden zufügen wird“, erklärte der CDU-Abgeordnete
am Rande des am heutigen Dienstag stattfindenden Forstpolitischen
Kolloquiums zum Thema „Nutzungsfreie Wälder in Thüringen“.
„Allein
die angekündigte Ausweisung eines 2.500 Hektar großen
‚Wildnisgebiets‘ rund um den Possen würde 200 Arbeitsplätze
vernichten und dem Staat jährliche Steuereinnahmen von 2,2 Millionen
Euro aus der Wertschöpfungskette Forst und Holz vorenthalten“,
verwies Primas auf statistische Erkenntnisse der Branche. Holz aus
nachhaltiger Forstwirtschaft leiste einen erheblichen Beitrag zum
Klimaschutz. Weitere Stilllegungen liefen diesem Ziel zuwider und
führten – wissenschaftlich bewiesen – nicht zu mehr
Artenvielfalt. Zudem seien forstwirtschaftliche
Nutzungseinschränkungen mit der notwendigen Rohstoffwende
unvereinbar. Völlig ignoriert werde von den grünen Ideologen der
Umstand, dass „Wildnisgebiete“ in Deutschland die Abholzung
echter Urwälder andernorts förderten. „Der gesellschaftliche
Wunsch nach mehr Naturnähe wird von Randgruppen im politischen
Spektrum faktenfrei instrumentalisiert – das kann und darf nicht
sein“, sagte Primas.
Dennoch
stehe die CDU-Fraktion zu dem Ziel, 5 Prozent der Waldfläche
Thüringens stillzulegen. Bereits bei der im Koalitionsvertrag mit
der SPD von 2009 verabredeten Waldflächenstilllegung war vereinbart,
dass für die schmerzliche Größenordnung von 25.000 Hektar
insbesondere solche Flächen in Betracht gezogen werden, auf denen
der Holzeinschlag bereits erfolgt ist oder nach
betriebswirtschaftlichen Maßstäben ein Holzeinschlag nicht erfolgen
sollte. Darüber hinausgehende Flächenstilllegungen lehnt die
CDU-Fraktion strikt ab. Ebenfalls mit der Union nicht zu machen seien
Forderungen, wertvolle Wirtschaftswälder zu ‚Wildnisgebieten‘
umzufunktionieren, erklärte Primas. „Nachhaltige
Waldbewirtschaftung bedeutet aktiven Naturschutz, sichert
Arbeitsplätze und Wertschöpfung für die Region. Sie bedeutet
Klimaschutz und sichert die stoffliche Nutzung des wertvollen
Rohstoffes Holz“, so der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende
abschließend.
CDU-Landtagsfraktion Thüringen am 14.03.17
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