Erste bundesweite Studie zur
Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans*
Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Heute (Freitag) hat das Bundesfamilienministerium
gemeinsam mit dem Deutschen Jugendinstitut die Ergebnisse der ersten
bundesweiten Studie "Coming-out - und dann??!" vorgestellt.
Lesbisch,
schwul, bisexuell oder trans* (LSBT*) zu sein, ist gesellschaftlich
immer noch nicht allgemein selbstverständlich. Ein zentrales Ergebnis
der Studie ist, dass LSBT*- Jugendliche und junge Erwachsene in
unterschiedlichen Lebensbereichen Diskriminierung, Ausgrenzung und
Gewalt erfahren. Sie erleben ihre Coming-outs, die in der Regel in der
Phase der Pubertät erfolgen, als einen ambivalenten und zumeist höchst
komplizierten Prozess.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Caren Marks
betont die Komplexität und besondere Bedeutung dieses Prozesses: "Die
Studie ist einmalig in Deutschland. Sie macht deutlich, dass das
Coming-Out für LSBT* Jugendliche eine ganz besondere Herausforderung
ist. Denn in dieser Lebensphase müssen auch noch andere anspruchsvolle
Entwicklungsaufgaben bewältigt werden. Dies macht die Situation für
Betroffene ungleich schwieriger als bei anderen Jugendlichen. Der
Bundesregierung ist es daher wichtig, die Sensibilisierung innerhalb der
Gesellschaft für dieses Thema voranzutreiben und die Lebenssituation
von LSBT* Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiter zu verbessern."
Das
Forschungsprojekt liefert erstmals wichtige Erkenntnisse über
Lebenssituation, Coming-out-Verläufe und Diskriminierungserfahrungen von
LSBT* Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Über 5.000 Jugendliche und
junge Erwachsene im Alter von 14 bis 27 Jahren haben von ihren
Erfahrungen berichtet.
"Die vorgelegte Studie liefert wichtige Ergebnisse, die für die weiteren Schritte hilfreich sind", so Caren Marks.
Erste
Ergebnisse des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ) geförderten Projekts werden nun in einer Broschüre
veröffentlicht.
Deutsches Jugendinstitut
Das
Deutsche Jugendinstitut e.V. (DJI) ist eines der größten
sozialwissenschaftlichen Institute für Forschung und Entwicklung in
Deutschland. In seiner Arbeit beschäftigt es sich mit den
Themenbereichen Kindheit, Jugend und Familie und den darauf bezogenen
Politik- und Praxisfeldern. Als außeruniversitäre Einrichtung an der
Schnittstelle zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen,
föderalen Ebenen, Akteursgruppen, Politikbereichen und Fachpraxen
bietet das DJI wichtige Erkenntnisse aus der empirischen Forschung,
zeitnahe wissenschaftsbasierte Beratung der Politik sowie
wissenschaftliche Begleitung und Anregung der Fachpraxis. Gleichzeitig
fungiert das DJI als Vermittlungsinstanz zwischen Wissenschaft, Politik
und Fachpraxis.
Weitere Information finden Sie unter:
http://www.dji.de/fileadmin/user_upload/bibs2015/DJI_Brosch%C3%BCre_ComingOut.pdf
Mitteilung des BMFSFJ am 06. November 2015
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