Nordhausen
(psv) „Der unbestechliche Blick- Albrecht Dürer, Genie der
Renaissance“ heißt die neue Veranstaltung aus der Reihe „Kunst,
Gott und die Welt“, die Walter Martin Rehahn am Mittwoch, dem 2.
Dezember 2015, um 19:30 Uhr, im Museum Tabakspeicher präsentieren
wird.
Albrecht
Dürer (1471-1528) repräsentiert und überragt so sehr seine Zeit,
dass man sie nach ihm benannt hat: Der Begriff „Dürerzeit“ steht
für die deutsche Renaissance, die etwa um 1500 beginnt. Mit
größter Präzision erfasst der Künstler, was ihn umgibt, sei es
ein Rasenstück, ein junger Feldhase, eine Mühle an der Pegnitz oder
die Stadt Trient. Ebenso genau studiert er den Menschen, gibt ihn
wieder bis ins kleinste Detail und versucht zugleich, ein Idealbild
von ihm zu erschaffen.
Die
Präsentation mit zeitgenössischer Musik von Walter Rehahn versucht
das Leben Albrecht Dürers in allen seinen Stationen nachzuzeichnen
und jeweils die wichtigsten Werke zuzuordnen. Dazu gehören die
frühen Aquarelle ebenso wie eindrucksvolle Selbstportraits, aber
auch Bildnisse von seinen Eltern, seiner Frau und von wichtigen
Persönlichkeiten – bis hin zum Kaiser Maximilian I. Große
Altarwerke stehen neben berühmten Holzschnittfolgen, wie den
Blättern zur biblischen Apokalypse. Der Reformation und der Person
Martin Luthers gehörten Dürer Sympathien, wenn er auch nicht, wie
die Malerfamilie Cranach, für sie arbeitete. Mit den
„Meisterstichen“ schuf er rätselhafte Blätter, über deren
Deutung man sich bis heute nicht einig ist. Zeichnungen, die auf
seiner niederländischen Reise (1520/21) entstanden, können mit
erhaltenen Bauwerken, wie dem Dom und dem Rathaus von Aachen,
verglichen werden. Diese Gegenüberstellungen werden auch für seine
früheren Reisen durchgeführt, so dass man heute noch nachvollziehen
kann, wie Dürer seine Welt erfasst hat – mit unbestechlichem
Blick!
Der
Referent Walter Martin Rehahn ist freier Dozent und Autor in Halle
(Saale) und hat einen Lehrauftrag für Christliche Archäologie und
Kirchliche Kunst an der dortigen Martin-Luther-Universität.
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