Ein phantatisches
Konzert – von BEATLES über DEEP PURPLE bis zum „Sommerkind“
Es war in jeder Beziehung ein
Erlebnis – und dies nicht nur musikalisch. Nach langer Zeit Silke
Gonska wieder im KUNSTHAUS MEYENBURG, und zwar im Rahmen des 32.
Nordhäuser Jazzfestes. Der Jazzclub zu Gast im Kunsthaus, doch dies
wäre nicht ganz korrekt, denn dieses Konzert war auch ein Ergebnis
der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Jazzclub, dem Kunsthaus und
dem KUNSTHAUS MEYENBURG
Förderverein, von dem auch
die Initiative zu diesem Konzert ausging. Wie auch immer – wegen
des zu erwartenden Andrangs war nicht der Kunsthaus-Keller der
Veranstaltungsort, sondern es wurde das Erdgeschoss bestuhlt und
dies
füllte sich auch mit erwartungsvollen Liebhabern des Jazz, der Musik
und der Art der Interpretation von Silke Gonska. Es wurde auch nicht
nur erwartungsgemäß musikalisch improvisiert, sondern auch im
Equipment, denn Silke Gonska hatte ihren Notenständer vergessen, und
so musste eine große, fast museale Staffelei für diesen Zweck
herhalten. Dass nun einige der Besucher die Solistin fast nur durch
die Spalten dieses Monstrums sahen, tat dem Konzerterlebnis keinen
Abbruch, denn wie in den Vorjahren gab es Musik ‚vom Feinsten‘
und in großer Bandbreite. Angekündigt war die Premiere der neuen CD
„Sommerkind“ in Nordhausen und die
entsprechenden Erwartungen
wurden auch erfüllt. Nach dem Konzertauftakt fast Jahreszeit
entsprechend winterlich folgten weitere Titel dieser neuen CD, wobei
sich Bearbeitungen fanden, die man eher nicht einem ‚Sommerkind‘
zuordnen würde, die aber mit begeisterten Beifall bedacht wurden.
Erwähnt werden sollen die Gonska’schen Bearbeitungen von „Dear
Prudence“ – ein alter BEATLES-Song – und „Child In Time“,
ursprünglich von DEEP PURPLE. Und wie von Konzerten gewohnt, gab es
auch einen Rückgriff auf Titel der CD „SILKE GONSKA SOLO“ –
wie „Fröhliche Regentropfen“ und „Du“. Hier wäre vielleicht
eine Anmerkung angebracht, denn
das Konzert lief in der Ankündigung
des Jazzclubs als „SILKE GONSKA SOLO“. Silke Gonska selbst bezog
sich auf die SOLO-CD aus dem Jahre 2007, sprach von der aktuellen
Solo-CD, die aber „Sommerkind“ betitelt ist und gab schon einen
Vorgeschmack auf die neue Solo-CD. Für einen Kenner ihres Schaffens
alles nachvollziehbar, für manch anderen aber vielleicht ein wenig
verwirrend. Nicht verwirrend aber die Musik, die Darbietung mit
dieser Stimme, die Interpretation und Improvisation. Wer irgendwo
gelesen hat, dass man mit der menschlichen Stimme Effekte erzielen
kann, die Instrumente, ein Orchester hören lassen, dass Klangfarben
in einer
Bandbreite und ungeahnte Tonlagen erreicht werden können,
der findet all dies bei Silke Gonska bestätigt. Und sie, die auch
Gesang und Stimmbildung an der Erfurter Universität lehrt, schaffte
es zur Verblüffung aller, das Publikum zum Mitsingen, Mitsummen zu
bringen. Erstaunlich, welch raumfüllender Klang erreicht werden
kann, der nicht einmal disharmonisch wirkt, wenn alle Konzertgäste
beliebig mitsingen – ohne Vorgabe eines Tones oder Melodie. Zu
erwähnen wäre auch der positive Ausblick auf die vielleicht in 2016
erscheinende Solo-CD mit dem „Lied der Zufriedenheit“ – eine
Premiere und Bonbon für die Nordhäuser Konzertgäste. Das Fazit
dieses Konzertes: Ein
Bogen aus Eigenkompositionen und Coverversionen
bis hin zum vielstimmig-optimistischen „I Am Happy“. Anzumerken
wäre noch, dass Silke Gonska in den nächsten Tagen und Wochen noch
zweimal in Nordhausen zu erleben ist – zur Vernissage der neuen
Ausstellung des KUNSTHAUS MEYENBURG am 21.11.2015 um 17 Uhr und zum
JazzRazz am 28.11.2015. Noch sind Karten an der Theaterkasse und beim
Jazzclub zu haben.
Dr. Wolfgang R.
Pientka Dirk
Schröter
KUNSTHAUS
MEYENBURG
Förderverein e.V. Jazzclub Nordhausen e.V.
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